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29 News & Confuse · Treffen<br />

Metagenomanalysen. Hierunter versteht man<br />

die Herstellung und Analyse von Umwelt-Genbibliotheken.<br />

Der weitaus größte Teil der Bakterienspezies<br />

eines Habitats entzieht sich einer<br />

systematischen Analyse, da die Bakterien nicht in<br />

Reinkultur angezogen werden können. Mittels<br />

direkter Extraktion der DNA aus Umweltproben<br />

und ihrer Klonierung in Wirtsstämmen wie zum<br />

Beispiel Escherichia coli gelingt es, Umwelt-Genbibliotheken<br />

zu erstellen, die anschließend im<br />

Hochdurchsatzverfahren auf interessante Aktivitäten<br />

hin überprüft werden können.<br />

Das Würzburger Netzwerk «Pathogenomik»<br />

berichtete über den Stand der Genomanalysen<br />

an pathogenen Bakterien (siehe Tabelle). Durch<br />

Vergleich der Genomsequenzen pathogener und<br />

eng verwandter apathogener Bakterien wird die<br />

Identifizierung neuer Pathogenitäts-spezifischer<br />

Gene erwartet. Auf der Grundlage des Verständnisses<br />

der komplexen Regulation von Pathogenitätsgenen<br />

und der Aufklärung ihrer Funktion<br />

können neue diagnostische Werkzeuge entwickelt<br />

und neue Therapieansätze entworfen<br />

werden. Angegliedert an das Würzburger Netzwerk<br />

ist das Netzwerk Stuttgart, das sich mit der<br />

Entwicklung von diagnostischen DNA-Mikroarrays<br />

für klinische Routineuntersuchungen beschäftigt.<br />

Ziel ist es, DNA Mikroarrays herzustellen,<br />

mit denen pathogene Bakterien rasch auf<br />

Speziesebene identifiziert werden können.<br />

Daneben soll mit Hilfe von Microarray-Analysen<br />

auch das Antibiotika-Resistenzspektrum pathogener<br />

Keime ermittelt werden, um so rasch eine<br />

effektive Therapie einleiten zu können.<br />

Teil der Bielefelder Tagung war auch eine Podiumsdiskussion,<br />

an der Prof. Bärbel Friedrich<br />

(Humboldt-Universität Berlin und Vizepräsidentin<br />

der DFG), Prof. Michael Hecker (Universität<br />

Greifswald) und Dr. Frank Laplace (BMBF, Bonn)<br />

sowie die drei Netzwerkkoordinatoren teilnahmen.<br />

Dabei wurde auch die neuartige Förderstruktur<br />

hervorgehoben, die das BMBF mit der<br />

Einrichtung von Netzwerken verfolgt. Die Verankerung<br />

von Kompetenzzentren an Universitäten<br />

wurde übereinstimmend als zukunftsweisend<br />

angesehen, da die damit verbundene Etablierung<br />

von Spitzenforschung auch die Qualität der<br />

universitären Lehre positiv beeinflusse. Als überaus<br />

wichtiges Gebiet für die zukünftige Entwicklung<br />

der GenoMik Netzwerke wurde der Bioinformatiksektor<br />

genannt.<br />

Informationen zu den Netzwerken:<br />

Prof. Dr. W. Goebel<br />

Universität Würzburg,<br />

Lehrstuhl für Mikrobiologie<br />

Biozentrum, Am Hubland,<br />

D-97074 Würzburg<br />

Tel:0931-888-4400 Fax: 0931-888-4402<br />

goebel@biozentrum.uni-wuerzburg.de<br />

Prof. Dr. G. Gottschalk<br />

Georg-August-Universität Göttingen,<br />

Institut für Mikrobiologie und Genetik<br />

Grisebachstr. 8, D-37077 Göttingen<br />

Tel.: 0551-39-3781, Fax: 0551-39-3808<br />

ggottsc@gwdg.de<br />

Prof. Dr. A. Pühler<br />

Universität Bielefeld, Lehrstuhl für Genetik, Postfach<br />

100 131, D-33501 Bielefeld<br />

Tel.: 0521-106-5607, Fax: 0521-106-5626<br />

puehler@genetik.uni-bielefeld.de<br />

Prof. Dr. R.D. Schmid<br />

Universität Stuttgart,<br />

Institut für Technische Biochemie<br />

Allmandring 31 D-70569 Stuttgart<br />

Tel.:0711-685-3192, Fax: 0711-685-3196<br />

Rolf.D.Schmid@rus.uni-stuttgart.de<br />

Bakterium Genomgröße Status des Genomprojekts<br />

(in Mb)<br />

Netzwerk Bielefeld<br />

Alcanivorax borkumensis 3,1 Finishing-/Polishingphase(*)<br />

Azoarcus sp. 4,5 Finishing-/Polishingphase<br />

Clavibacter michiganensis<br />

subsp. michiganensis 3,4 Shotgunphase(§)<br />

Sorangium cellulosum 12,0 Shotgunphase<br />

Xanthomonas campestris<br />

pv. vesicatoria 5,4 Finishing-/Polishingphase<br />

Netzwerk Göttingen<br />

Bacillus amyloliquefaciens 4,0 Finishing-/Polishingphase<br />

Bacillus licheniformis 3,9 Shotgunphase<br />

Gluconobacter oxydans 3,5 Finishing-/Polishingphase<br />

Picrophilus torridus 1,6 abgeschlossen<br />

Ralstonia eutropha 7,8 Shotgunphase<br />

Netzwerk Würzburg<br />

Bordetella petrii (apathogen) 5,2 Annotationsphase(#)<br />

Listeria ivanovii (pathogen) 3,0 Annotationsphase<br />

Listeria welshimeri (apathogen) 2,7 Annotationsphase<br />

Neisseria meningitidis 2,2 Annotationsphase (2 Genome)<br />

(6 pathogene Isolate) Finishing-/Polishingphase (4 Genome)<br />

Staphylococcus carnosus (apathogen) 2,4<br />

abgeschlossen<br />

Streptococcus mitis (apathogen) 1,9 abgeschlossen<br />

Streptococcus pyogenes (pathogen) 1,9 abgeschlossen<br />

Tabelle: Gegenwärtiger Stand der Genomprojekte<br />

der drei GenoMik Kompetenznetzwerke<br />

(§)Shotgunphase: Sequenzierung von kurzen genomischen<br />

DNA-Fragmenten im Hochdurchsatzverfahren<br />

(*)Finishing-/Polishingphase: Schließen noch vorhandener<br />

Lücken in der Genomsequenz/Verbesserung der<br />

Sequenzqualität in unsicheren Bereichen<br />

(#)Annotation: Zuweisung von Funktionsvorschlägen<br />

für Gene

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