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Forschung 4<br />

Abb2: Mittels Robotertechnik werden die exprimierten<br />

und aufgereinigten rekombinanten Proteine auf Chips<br />

aufgebracht. Anschließend können verschiedene Analysen<br />

direkt auf dem Chip durchgeführt werden.<br />

Proteinproben von A. thaliana werden über hochauflösende 2D-Gele aufgetrennt. Über automatisierte Verfahren<br />

werden die Proteinspots ausgestochen (Abb. 3), die Proteine aus dem Gel isoliert und schließlich auf entsprechende<br />

Träger zur MS-Analyse aufgebracht. (Abb. 4)<br />

tionen sowie die Sequenzen.<br />

Die eigentlichen DNA-Arrays werden auf Glas-<br />

Slides hergestellt, wobei Split-Pins zum Spotten<br />

der DNA verwendet werden. Im Vergleich zu<br />

cDNA- und Oligo-Chips, die bereits von zwei Firmen<br />

angeboten werden, liegt der Vorteil des<br />

CATMA-Chips in der Verwendung von gen-spezifischen<br />

Fragmenten in einer Länge von 150 bis<br />

500 Nukleotiden, die eine stringentere und spezifischere<br />

Hybridisierung erlauben.<br />

Folgende Gruppen gehören zum CATMA-Konsortium:<br />

Pierre Hilson (Gent, Belgien), Paul van Hummelen<br />

(Leuven, Belgien), Pierre Rouzé (Gent, Belgien),<br />

Vincent Colot (Evry, Frankreich), Wilfried<br />

Nietfeld (Berlin, Deutschland), Jim Beynon (Wellesbourne,<br />

England), Martin Trick (Norwich, England),<br />

Peter Weisbeek (Utrecht, Holland), Philippe<br />

Reymond (Lausanne, Schweiz), Sean May<br />

(Nottingham, England), Javier Paz-Ares (Madrid,<br />

Spanien), Rishikesh Bhalerao (Umea, Schweden)<br />

Analyse von Pflanzenproteinen<br />

mittels Massenspektrometrie<br />

(Johan Gobom, Niklas Gustavsson,<br />

Joachim Klose, Patrick Giavalisco,<br />

Beata Lukaszewska, Yvonne Kläre,<br />

Irmgard Römer)<br />

In den letzten Jahren sind grundlegende<br />

Fortschritte in der massenspektrometrischen<br />

Analyse von Proteinen erzielt worden. Besonders<br />

die ‚Matrix Assisted Laser Desorption/ Ionization<br />

Mass Spectrometry’ (MALDI-MS) eröffnet die<br />

Möglichkeit, die Primärstruktur von Proteinen<br />

aus hochauflösenden 2D-Gelen (2DE) schnell<br />

und präzise zu ermitteln.Tatsächlich erfolgte der<br />

endgültige Durchbruch für die Anforderungen<br />

der modernen Proteomics-Forschung mit der<br />

Einführung der MALDI-MS-Technik durch Karas<br />

und Hillenkamp (1988) und Tanaka et al. (1988)<br />

sowie mit der Elektrospray-Massenspektrometrie<br />

(ESI-MS) im Jahre 1989. Die herausragende<br />

Entwicklung auf dem Gebiet der «sanften» Ionisierungs-Technik<br />

ist dieses Jahr mit dem Nobel-<br />

Preis in Chemie für John B. Fenn und Koichi Tanaka<br />

geehrt worden.<br />

Im Rahmen des LAPP-Teilprojektes 2DE/MS, welches<br />

in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von<br />

Prof. Klose (Charité, Berlin) bearbeitet wird, sollen<br />

die technologischen Ressourcen für die<br />

Hochdurchsatz-Analyse von Proteinen auf der<br />

Grundlage von 2DE-Gelen und MALDI-MS geschaffen<br />

werden. Die Techniken und Methoden<br />

können dann in anderen GABI-Projekten sowie<br />

in pflanzenbiotechnologisch orientierten Unternehmen<br />

genutzt werden.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass MALDI-MS relativ<br />

robust auch bei geringen Verunreinigungen mit<br />

Salzen oder niedermolekularen Substanzen<br />

funktioniert, ist die Probenvorbereitung gut automatisierbar.<br />

Zudem kann die MALDI-MS Probenverarbeitung<br />

sowie die –messung wesentlich<br />

schneller durchgeführt werden als mit ESI-MS.<br />

Die MALDI-MS-Technik ermöglicht es dem Forscher<br />

auf diese Weise, Hunderte von Proteinproben,<br />

die z.B. auf einem hochauflösenden 2DE-<br />

Gel voneinander getrennt worden sind, zu identifizieren.<br />

Die zweite grundlegende Technik, die für erfolgreiche<br />

Proteomics-Forschung notwendig ist, ist<br />

die 2D-Gelelektrophorese, eine Methode, die<br />

von Joachim Klose und Patrick O'Farrell im Jahr<br />

1975 unabhängig voneinander entwickelt und<br />

veröffentlicht worden ist. Fortlaufende technische<br />

Verbesserungen im Labor von Prof. Klose<br />

(Charité, Berlin) resultierten in der Entwicklung<br />

einer Technik, die große 2D-Gele verwendet, auf<br />

denen über 10.000 Proteinspots eines Gewebes<br />

in einem einzigen Gel aufgetrennt werden können<br />

(Klose und Kobalz, 1995). Die Basis für die<br />

hohe Auflösung ist eine Extraktionsmethode, die<br />

mit einer Fraktionierung der Probe verbunden ist<br />

(entwickelt von der Gruppe von Prof. Klose,<br />

1999). Während die meisten Extraktionsmethoden<br />

auf Präzipitation und anschließender erneuter<br />

Lösung der Proteine beruhen, vermeidet die<br />

auf Fraktionierung basierende Methode alle Präzipitationsschritte.<br />

Es wird statt dessen eine sequentielle<br />

Behandlung der Proben mit unterschiedlichen<br />

Puffern durchgeführt, mit Hilfe<br />

derer unterschiedliche Proteinklassen, z.B. in<br />

Wasser oder Detergenzien lösliche Proteine sowie<br />

Nukleinsäure-assoziierte Proteine extrahiert<br />

werden können. Die aus den hochauflösenden<br />

2D-Gelen können nun mittels Robotertechnik im<br />

Hochdurchsatzverfahren aufgearbeitet und für<br />

die MS-Analyse eingesetzt werden.<br />

Expressionsbanken und<br />

Proteinchips von Arabidopsis<br />

und Gerste<br />

(Birgit Kersten, Tanja Feilner,<br />

Alexandra Possling, Silke Wehrmeyer,<br />

Armin Kramer)<br />

Protein-Arrays erschienen erst vor kurzem<br />

als neue Methode, um ein gerichtetes Screening<br />

von rekombinanten Proteinen auf deren<br />

Expression und ihre molekularen Interaktionen<br />

im Hochdurchsatz zu ermöglichen. Außer auf<br />

herkömmlichen Trägern wie Mikrotiterplatten<br />

und Membranfiltern sind Proteinarrays neuerdings<br />

auch im Chipformat hergestellt worden.<br />

Verschiedene Anwendungen für Proteinchips<br />

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