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Weihnachtsgrüße aus aller Welt - Schwäbische Post

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SCHWÄBISCHE POST <strong>Weihnachtsgrüße</strong> <strong>aus</strong> <strong>aller</strong> <strong>Welt</strong> ■ Samstag, 23.Dezember2006 ■ Seite23<br />

Auf den so wichtigen Regen warten<br />

E s<br />

ist ja nicht immer leicht, „fern<br />

d’r Hoimed“ zu sein, zumal wenn<br />

dort besondere Ereignisse geschehen:<br />

zum Beispiel die <strong>Welt</strong>meisterschaft.<br />

Nur die Deutsche Welle ließ uns daran<br />

teilnehmen, wenn auch in <strong>aller</strong> Kürze.<br />

Und natürlich der Besuch des Heiligen<br />

Vaters in heimatlicher Nähe. Der<br />

Gottesdienst in München wurde von<br />

der Deutschen Welle sogar ganz übertragen,ichfühltemichwie<br />

anwesend.<br />

Auch für meine Leute war es das Ereignis.<br />

Dennoch möchte ich meinen<br />

Wirkungsort im Augenblick nicht<br />

wechseln. Berta mit ihrem Schwesterle<br />

und Anni brauchen mich ja wohl<br />

noch etwas. Nach 34 Jahren Hiersein<br />

fühle ich mich nicht mehr als Gast −<br />

dass ich bei Freunden bin, ist spürbar.<br />

Als ich ging, gab mir Berta lächelnd auf<br />

den Weg: „Pater, jalan baik-baik“ −<br />

„komm gut heim“.<br />

Wir gehen Weihnachten entgegen,<br />

da schauen wir nicht nur nach Bethlehem<br />

zurück, sondern vor allem auch<br />

in unsere Gegenwart, in der Christus<br />

der Herr sein Kommen und Mitsein<br />

mit uns erneuert. Er gibt kein Gastspiel.<br />

Er will sich vielmehr in unserer<br />

Mitte ganz einbringen. Papst Benedikt<br />

XVI. hat es in seinem Brief „Gott ist die<br />

Liebe“ treffend gedeutet. Ihre Solidarität,<br />

unser konkreter Einsatz (in Ihrem<br />

und Eurem Auftrag, so sehe ich mein<br />

Wirken hier) für Berta, ihr Schwesterle<br />

Anni − die junge Generation (besonders<br />

in Kindergärten und Schulen) − ,<br />

die Zusammenarbeit der Leute für ein<br />

gelingendes Leben in den Basisgemeinschaften<br />

erfahren wir als Zeichen<br />

der Anwesenheit und des ständigen<br />

Wirkens unseres Herrn.<br />

So bereiten sich die kleinen Gemeinden<br />

auf Weihnachten durch konkrete<br />

Advents-Aktionen in Aufforstung<br />

und der Pflege der Wasserquellen<br />

und in der Gestaltung der Gottesdienste<br />

vor. Der Beginn der Regenzeit<br />

schränkt die Vorbereitung etwas ein,<br />

doch in diesem Jahr warten wir immer<br />

noch auf den notwendigen Pflanzregen,<br />

der den <strong>aus</strong>getrockneten Boden<br />

durchdringt und Wachstum ermöglicht.<br />

Wirken sich die verheerenden<br />

Waldbrände auf Borneo schon so <strong>aus</strong>,<br />

dass sich kaum Regenwolken bilden?<br />

In den Familien wird nach dem feierlichen<br />

Gottesdienst das Weihnachtsfest<br />

bei gutem Essen gefeiert,<br />

hier und dort sieht man vor allem die<br />

Jüngeren mit neuen Kleidern. „S’<br />

Christkindle“ und die Bescherung am<br />

Heiligen Abend ist nicht bekannt, was<br />

ich eigentlich sehr bedaure. Die drängende<br />

Arbeit auf den Feldern lässt<br />

zwar die weihnachtliche Freude nicht<br />

vergessen, ermöglicht aber auch nicht<br />

die herrliche weihnachtliche Muse.<br />

Ich grüße meine Bekannten und<br />

Freunde im Neresheimer und Oberkochener<br />

Umkreis. Ich wünsche ein<br />

frohes, gnadenreiches Weihnachtsfest,<br />

mit Freude, dass der Herr bei uns<br />

und unseren Leuten hier ist. Mit ihm<br />

dürfen wir getrost ins neue Jahr 2007<br />

eintreten. Ihre Grüße gebe ich gerne<br />

meinen Gemeinden weiter. Dank Ihnen<br />

für Ihre Nähe. Mit herzlichen, frohen<br />

Grüßen<br />

Pater Anton Kappler SVD<br />

INDONESIEN<br />

Anton Kappler<br />

Pater Anton Kappler lebt<br />

und arbeitet seit 34 Jahren<br />

in Indonesien. Seinen<br />

Weihnachtsgruß hat er uns<br />

über seinen Bruder Richard<br />

zukommen lassen.<br />

Pater Anton Kappler SVD<br />

Kotak Pos 163<br />

Maumere 86111<br />

Indonesien<br />

E-Mail:<br />

antonkappler@yahoo.de<br />

Politische Lage verhindert Abenteuer<strong>aus</strong>flug<br />

A uch<br />

wir bekommen die Auswirkungen<br />

des Klimawandels zu<br />

spüren. Waren es letztes Jahr noch 36<br />

Grad (tagsüber) im Dezember, so<br />

kommen wir dieses Jahr nicht über 26<br />

Grad hin<strong>aus</strong>. Das bedeutet, dass wir<br />

abends schon öfters nach dem Pullover<br />

greifen und nachts eine dicke Decke<br />

suchen. Wie ich der online Ausgabe<br />

der Schwäpo entnehme, wartet<br />

man inAalen noch auf den Winter.<br />

Diesmal war eigentlich zu den Feiertagen<br />

ein Ausflug nach Sahr geplant:<br />

Sahr liegt im Südosten des Tschad.<br />

Sahr ist eine Kleinstadt von altem<br />

französischen Charme der Kolonialzeit:<br />

Wunderschöne Alleen bestückt<br />

TSCHAD<br />

Jürgen Weber<br />

Im vergangenen Jahr hat<br />

uns Jürgen Weber in den<br />

<strong>Weihnachtsgrüße</strong>n erzählt,<br />

wie er eine Nacht auf<br />

einer Düne in der Wüste<br />

„Tal“ verbracht hat. In diesem<br />

Jahr war kein großer<br />

Abenteuer-Ausflug drin,<br />

wegen der politischen Situation<br />

im Nachbarland<br />

Sudan.<br />

E-Mail:<br />

weber@intnet.td<br />

mit Bouganvillea und Flamboyant<br />

(Bäume, die rote Blüten entwickeln<br />

und in Alleen flammend-rote Rundbögen<br />

bilden). Dazu große Gebäude,<br />

die im ersten Stock eine Veranda ums<br />

ganze H<strong>aus</strong> haben, wo sich die Bewohner<br />

abends beim „sun downer“<br />

die abendliche Kühle um die Nase wehen<br />

lassen. Weiter kann man abends<br />

an dem Ufer des Flusses Chari spazieren<br />

gehen, und Hippofamilien (Nilpferde)<br />

beim abendlichen Spielen zuschauen.<br />

Und noch das legendäre<br />

„Hôtel de chasse“, mit einer schönen<br />

Terrasse, die weit über den Cahri hin<strong>aus</strong>geht.<br />

Dort den Sonnenuntergang<br />

zu beobachten ist ein Erlebnis, dass einem<br />

immer von Neuem erstaunt.<br />

Doch leider ist die aktuelle politische<br />

Situation eine andere. Sahr liegt<br />

nur 200 Kilometer von der sudanischen<br />

und der zentralafrikanischen<br />

Republik-Grenze entfernt. Die Nachbarregion<br />

im Sudan ist Darfur. Hier<br />

finden immer wieder kriegerische<br />

Auseinandersetzungen statt, die auch<br />

an der tschadischen Grenze nicht Halt<br />

machen. Es geht um Landansprüche,<br />

die Krieger <strong>aus</strong> dem Norden für ihre<br />

Rinderherden beanspruchen. Dazu<br />

werden die Bauern vertrieben und die<br />

Dörfer abgebrannt. Die Stadt Sahr ist<br />

nicht unmittelbar bedroht, doch reichen<br />

diese Auseinandersetzungen<br />

<strong>aus</strong>, um von Überlandfahrten abzusehen.<br />

Überhaupt war 2006 kein gutes<br />

Jahr für den Tschad. Schon Anfang des<br />

Im Land des Tratschens<br />

I<br />

ch heiße Katharina, komme <strong>aus</strong><br />

Schwäbisch Gmünd und wohne<br />

seit Mitte September in der schönen<br />

Hauptstadt Cataluñas: Barcelona, die<br />

Stadt, die von Touristen, Artisten, Partys<br />

und einem Leben auf der Straße<br />

geprägt ist.<br />

Nachdem ich dieses Jahr mein Abi<br />

gemacht habe und nicht gleich anfangen<br />

wollte, zu studieren, habe ich<br />

beschlossen, für neun Monate das Leben<br />

im Süden zu genießen, ein Leben,<br />

das man mit dem Leben in Deutschland<br />

nicht vergleichen kann: im Gegensatz<br />

zu Deutschland sind die Leute<br />

hier nie in Eile, immer freundlich und<br />

aufgeschlossen und man spürt die Lebensfreude<br />

der Spanier. So wird Spanien<br />

nicht umsonst als Land des „cotillear“,<br />

des Tratschens bezeichnet.<br />

Ich lebe hier in einer total netten<br />

spanischen Gastfamilie und gehe jeden<br />

Tag in eine Sprachschule. Meine<br />

Klasse besteht <strong>aus</strong> 15 Jungs und Mädels,<br />

die <strong>aus</strong> der ganzen <strong>Welt</strong> kommen.<br />

Diese Woche beginnt bei uns der<br />

Weihnachtsmarkt, kaum vorstellbar,<br />

da wir hier immer noch blauen Himmel,<br />

20 Grad und T-Shirt-Wetter haben,<br />

was die Barcelonesen <strong>aller</strong>dings<br />

nicht davon abhält, alles mit fünf verschiedenfarbigen<br />

Lichtern zu behängen<br />

und die Straßen mit Weihnachtsmusik<br />

zu beschallen.<br />

Ich wünsche Euch allen „feliz navidad<br />

y feliz ano nuevo“ im kalten<br />

Deutschland.<br />

Katharina Paul<br />

Jahres gab es Übergriffe von Rebellen,<br />

dies sich dann im April bis in die<br />

Hauptstadt N’djamena durchschlagen<br />

konnte. Dort wurden sie zwar sofort<br />

vertrieben, aber, kaum ist die Regenzeit<br />

vorbei, geht es wieder im Norden,<br />

bei Abeche, wieder los. Die Entfernung<br />

zur Hauptstadt ist zwar über<br />

1000 Kilometer, doch ist auch hier die<br />

Stimmung gedämpft. Es gibt aber inzwischen<br />

Gespräche zwischen den<br />

Rebellen und der Regierung, so dass<br />

wir doch mit Hoffnung auf 2007<br />

schauen. Mit dieser Hoffnung wünsche<br />

ich Ihnen alle schöne Feiertage<br />

und auch ein gutes neues Jahr.<br />

Jürgen Weber<br />

H<br />

allo Ihr lieben Freunde <strong>aus</strong> Aalen! Seit Oktober leben wir nun in<br />

West-Norwegen! Auf der Wetterkarte könnt Ihr übrigens sehr gut<br />

sehen, wo wir wohnen: nehmt einfach das Zentrum des riesigen Tiefdruckgebietes<br />

an der norwegischen Küste. Genau dort liegt Svelgen! Es<br />

geht uns super gut und wir sind hier sehr willkommen. Aber trotzdem:<br />

Ihr fehlt uns so sehr! Viele liebe <strong>Weihnachtsgrüße</strong> und ein gutes neues<br />

Jahr, in dem wir uns hoffentlich oft sehen können! Eure Asle, Ute, Jan-<br />

Lukas, Charlotte und Vincent Förde mit Lando!<br />

Familie Asle und Ute Förde, Skulevegen 9b, 6723 Svelgen, Norwegen<br />

Aufdem fünften Kontinent<br />

V<br />

iele liebe Grüße <strong>aus</strong> dem Land<br />

der Kängurus und Koalas, das<br />

Land der Sonne und der leckeren Tim<br />

Tams (traditionelle Kekse): Australien.<br />

Ich lebe jetzt schon seit fast sechs Monaten<br />

unter den „Aussies“. Ursprünglich<br />

komme ich <strong>aus</strong> Aalen, habe dort<br />

mein Abitur gemacht und mich danach<br />

entschieden, ins Ausland zu gehen.<br />

Wenn schon, dann aber richtig,<br />

habe ich mir gedacht und Australien<br />

<strong>aus</strong>gesucht. Dort besuchte ich sechs<br />

Monate eine Schule der Jugend mit einer<br />

Mission in Brisbane; eine Jüngerschaftsschule,<br />

deren Motto ist: „Gott<br />

kennen lernen und ihn bekannt machen“.<br />

Wir hatten jeweils eine Unterrichtsphase<br />

und eine Einsatzphase.<br />

Meinen sechswöchigen Haupteinsatz<br />

verbrachte ich in Vanuatu, einer<br />

Inselgruppe im Pazifik. Es waren wertvolle,<br />

lebensverändernde Erlebnisse<br />

und Erfahrungen, die ich in diesem<br />

halben Jahr gemacht habe. Jetzt, wo<br />

die Schule abgeschlossen ist, bleibt<br />

mir noch ein Monat zum Herumreisen.<br />

Weihnachten werde ich in der<br />

Hauptstadt Australiens, in Canberra,<br />

und Neujahr in Sydney verbringen.<br />

Dies ist mein erstes Weihnachten in<br />

der Hitze, unter Palmen und mein erstes<br />

Neujahr mit Sonnenbrille und<br />

Sonnencreme im Gesicht. Aber „That<br />

should be allright“ − wie die Australier<br />

immer soschön sagen.<br />

Fröhliche Weihnachten und einen<br />

Guten Rutsch ins Neue Jahr!<br />

Lisa Grosser<br />

LisaGrosserim Land derKängurus.

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