Weihnachtsgrüße aus aller Welt - Schwäbische Post
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SCHWÄBISCHE POST <strong>Weihnachtsgrüße</strong> <strong>aus</strong> <strong>aller</strong> <strong>Welt</strong> ■ Samstag, 23.Dezember2006 ■ Seite27<br />
„Wir haben die Uhr,sie haben die Zeit“<br />
A ls<br />
wir vor vier Jahren in Oberkochen<br />
und Aalen unsere Koffer<br />
packten, um an unseren Dienstposten<br />
in Südafrika zu ziehen, kam uns die<br />
Aktion ziemlich abenteuerlich vor.<br />
Jetzt, am Ende des vierten Jahres, stellen<br />
wir fest, dass es noch viel abenteuerlicher<br />
geworden ist, als wir erwartet<br />
hatten.<br />
Die tollen Abenteuer erleben wir in<br />
den Ferien im Busch, wenn wir mit<br />
Freunden am Lagerfeuer unter Sternen<br />
sitzen und den Geräuschen Afrikas<br />
l<strong>aus</strong>chen. Oder tagsüber, wenn wir<br />
auf einsamen Sand- oder Schlammpisten<br />
unterwegs sind und jeden Augenblick<br />
damit rechnen müssen, stecken<br />
zu bleiben. Wenn dann die<br />
Freunde zusammenhelfen und das<br />
Auto wieder flott kriegen, ist für neuen<br />
Gesprächsstoff am Abend gesorgt.<br />
Südafrika ist ein tolles Reiseland −<br />
doch seine Nachbarn Namibia, Botswana,<br />
Sambia, Simbabwe und Mozambik<br />
sind noch viel „afrikanischer“.<br />
Diese Länder, obwohl sie zu den ärmsten<br />
der <strong>Welt</strong> zählen, besitzen fantastische<br />
Naturräume und Landschaften.<br />
Trotz der Armut begegnen wir dort oft<br />
den freundlichsten Menschen. Hier<br />
zeigt sich, dass Glücklichsein nichts<br />
mit Wohlstand zu tun hat und gerade<br />
zur Weihnachtszeit ist es gut, daran zu<br />
erinnern. Im vierten Jahr hier haben<br />
wir unsere Reiseaktivitäten <strong>aus</strong>geweitet.<br />
Unsere Abenteuer sind aber nicht<br />
auf die Ferien beschränkt. In Pretoria,<br />
der Hauptstadt Südafrikas, liegt unser<br />
Lebensmittelpunkt rund um die deutsche<br />
Schule. Als Schulleiter erfährt<br />
man zwar immer alles erst als Letzter,<br />
aber immerhin, spätestens in Krisenfällen,<br />
versammeln sich alle an meinem<br />
Schreibtisch.<br />
Sorgen macht uns vor allem die Sicherheit.<br />
Die weiterhin hohe Kriminalität,<br />
vor allem in den großen Städten<br />
Pretoria und Johannesburg, macht leider<br />
auch nicht vor unserer Schulgemeinde<br />
halt. Immer wieder sind wir<br />
Opfer von Einbrüchen und Überfällen.<br />
Man gewöhnt sich zwar an die erhöhten<br />
Sicherheitsmaßnahmen und<br />
die hohen Zäune, aber wenn wir in<br />
Aalen sein dürfen und völlig unbeschwert<br />
nachts über den Marktplatz<br />
bummeln können − dann wissen wir,<br />
was wir am meisten vermissen. Angelika<br />
war im Winter (Eurem tollen Sommer)<br />
mit einer Gruppe afrikanischer<br />
Schulkinder in Deutschland. Für diese<br />
war es anfangs unfassbar, dass sie<br />
angstfrei durch Berlin, München und<br />
Aalen laufen konnten. In vielen Kommentaren<br />
und Briefen betonten sie<br />
immer wieder, dass sie dies (neben<br />
Mitglied im örtlichen Gesangverein<br />
N<br />
ach dem Abitur stand für mich<br />
fest, dass ich nicht sofort die<br />
nächste Schulbank drücken, sondern<br />
erst einmal etwas anderes sehen und<br />
neue Erfahrungen sammeln wollte.<br />
Gelandet bin ich in Großbritannien,<br />
im landschaftlich wunderschönen<br />
North Yorkshire, wo ich seit dem 3.<br />
Oktober als Au-Pair arbeite. Hier lebe<br />
GROSSBRITANNIEN<br />
Friederike Schulz<br />
Jedes Jahr hat Friederike<br />
Schulz bisher mit großem<br />
Interesse und etwas Fernweh<br />
die <strong>Weihnachtsgrüße</strong><br />
<strong>aus</strong> <strong>aller</strong> <strong>Welt</strong> verfolgt. Dieses<br />
Jahr hat sie nun selbst<br />
die Möglichkeit genutzt<br />
und ein paar Zeilen dazu<br />
beigetragen. Sie ist Au-<br />
Pair, bei der Familie Kessell<br />
in Großbritannien.<br />
Friederike Schulz<br />
E-Mail:<br />
friedischulz@web.de<br />
dem Schnee auf der Zugspitze) nachhaltig<br />
beeindruckt hat.<br />
Trotz der Schattenseiten geht es uns<br />
wirklich gut und wir versuchen, das<br />
Beste <strong>aus</strong> unserer Afrikazeit zu machen.<br />
Wenn wir jetzt noch den echten<br />
afrikanischen Lebensrhythmus lernen<br />
könnten, wären wir wirklich ein bisschen<br />
afrikanisch geworden. Aber da<br />
macht uns die europäische Erziehung<br />
immer wieder einen Strich durch die<br />
Rechnung. „Ihr Europäer habt die Uhr<br />
und wir Afrikaner haben die Zeit“ ist<br />
ein Sprichwort, das die kulturellen<br />
Unterschiede ziemlich gut beschreibt.<br />
Die Arbeit hier ist immer noch spannend<br />
und wir sind sehr dankbar, dass<br />
wir hier sein können.<br />
Besonders schön ist es, wenn wir<br />
unsere Afrikaerfahrungen mit unseren<br />
Töchtern, der Familie oder unseren<br />
Freunden <strong>aus</strong> Deutschland teilen<br />
können, die immer noch gerne anreisen,<br />
um mit uns auf Entdeckungsreise<br />
zu gehen. Wir grüßen alle<br />
SchwäPo-Leser und natürlich besonders<br />
unsere Freunde, Verwandten und<br />
ehemaligen Kollegen. Wir wünschen<br />
Euch frohe Weihnachten und Gottes<br />
Segen für das neue Jahr.<br />
Helmut Kühnle und<br />
Angelika Schultz<br />
Angelika Schultz und Helmut Kühnle bei der Fahrt über den Zambesi<br />
von Botswana nach Sambia.<br />
SÜDAFRIKA<br />
A. Schultz u. H. Kühnle<br />
Angelika Schultz und Helmut<br />
Kühnle leben und arbeiten<br />
nun schon seit vier Jahren in<br />
Pretoria, der Hauptstadt Südafrikas.<br />
Sie arbeiten dort in einer<br />
deutschen Schule und<br />
mussten sich an vieles erst ge-<br />
wöhnen, wie an hohe Kriminalität<br />
und die daher erhöhten<br />
Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Angelika Schultz und<br />
Helmut Kühnle<br />
E-Mail:<br />
angelischultz@web.de<br />
Abenteuerreise von Alaska nach Chile miteinem VW-Bus Baujahr 1991<br />
H<br />
ola de Mexico y Feliz Navidad!<br />
Nach sechs Monaten Reisezeit<br />
MEXICO<br />
haben wir nun Nordamerika den Rücken<br />
gekehrt und das Abenteuer Zentral-<br />
und Südamerika gestartet. Damit<br />
erhält unsere 13-monatige Tour, die<br />
uns von Alaska nach Chile führt, wahrlich<br />
eine neue Qualität. War das Reisen<br />
in Kanada und Alaska noch relativ<br />
unkompliziert und komfortabel, so<br />
haben wir jetzt zugebenermaßen<br />
manchmal ein mulmiges Gefühl.<br />
Schließlich ist es unser beider erster<br />
Kontakt mit der Dritten <strong>Welt</strong>, und als<br />
wir die Grenze passierten, war es tatsächlich<br />
so, als hätte jemand per<br />
Knopfdruck das Programm gewechselt.<br />
Wenn man dazu noch im eigenen<br />
Fahrzeug unterwegs ist, eine Menge<br />
teils wertvolle Ausrüstung dabei hat<br />
und nur marginale Spanischkenntnisse<br />
besitzt, dann wird die Sache<br />
umso anstrengender. Aber wir werden<br />
uns an die neuen Bedingungen gewöhnen,<br />
schließlich wollten wir Abenteuer,<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen und Bedingungen,<br />
denen wir bisher noch nicht<br />
ich bei der großartigen<br />
Familie Kessell<br />
mit ihren vier Kindern:<br />
zwei relativ pflegeleichten<br />
Jungs und<br />
zwei manchmal etwas<br />
anstrengenden Girls,<br />
die zu betreuen meine<br />
Hauptaufgabe ist.<br />
Morgens wecken,<br />
Frühstück machen,<br />
Haare bändigen und<br />
zur Schule bringen.<br />
Da meine Gasteltern<br />
beide voll berufstätig<br />
sind, entwickle ich mich hier zur<br />
perfekten H<strong>aus</strong>frau.<br />
Zweimal die Woche bin ich an der<br />
Privatschule der Jungs als „language<br />
assistant“ imFach Deutsch tätig.<br />
In meiner kurzen Zeit hier war ich<br />
bereits in Dublin und London, wo ich<br />
meine Freundinnen Fanny und Vivi,<br />
ebenfalls Au-Pairs, besuchte.<br />
Vor kurzem fuhr ich zusammen mit<br />
meiner Schwester Kathrin und ihrem<br />
Freund Jochen nach Edinburgh, wo es<br />
sogar einen deutschen Weihnachtsmarkt<br />
gibt.<br />
Insgesamt gesehen fühle ich mich<br />
hier sehr wohl und bin in die Familie<br />
Florian und Thekla bei einer ihrer Touren.<br />
<strong>aus</strong>gesetzt waren. Außerdem lief bisher<br />
alles so gut wie reibungslos: Unser<br />
VW-Bus Baujahr 1991 hat uns noch<br />
nie im Stich gelassen, wir hatten keinen<br />
Ärger mit Behörden und Geset-<br />
Die Gasteltern Gareth und Lorna Kessell mit James<br />
(14), Richard (13), Charlotte (10), Georgie (7) und<br />
Friederike Schulz.<br />
voll integriert. Ich singe sogar zusammen<br />
mit Lorna, meiner Gastmutter,<br />
im örtlichen Gesangverein mit.<br />
Nun freue ich mich sehr auf mein<br />
erstes Weihnachten in einem anderen<br />
Land und wünsche allen Lesern,<br />
Freunden und Verwandten „Merry<br />
Christmas and aHappy New Year“.<br />
Ganz besonders liebe Grüße an Joy<br />
of Gospel, die Belegschaft der Apotheke<br />
Abtsgmünd, meine liebe Leo,<br />
Britta und Tanja, meine Eltern, Kathrin,<br />
Jochen, Maritta, Stefan, Opa<br />
und Oma und natürlich den Abi-Jahrgang<br />
2006 des KGW.<br />
Friederike Schulz<br />
zeshütern, und von diversenBergbesteigungen<br />
und Trekkingtouren<br />
sind wir immer<br />
wieder unverletzt zurückgekehrt.<br />
Dazu haben<br />
wir viele außerordentlich<br />
nette Leute<br />
kennengelernt, die uns<br />
in einigen Situationen<br />
mit sehr viel Einsatz geholfen<br />
haben. Das<br />
muss man den Amerikanern<br />
und Kanadiern<br />
schon lassen: An Gastfreundschaft<br />
und Offenheit<br />
sind sie uns um<br />
Einiges vor<strong>aus</strong>. Wir<br />
sind gespannt, wie das<br />
jetzt in Lateinamerika<br />
wird, aber mit der<br />
Sprachbarriere kommt<br />
wahrscheinlich nicht so ein intensiver<br />
Kontakt zustande. Weihnachten werden<br />
wir wohl im T-Shirt an einem<br />
Strand auf der Baja California verbringen,<br />
das ist die langgestreckte Halb-<br />
Jahresurlaub in Ecuador<br />
V iele<br />
<strong>Weihnachtsgrüße</strong><br />
<strong>aus</strong> Ecuador von der Familie<br />
Rosenberg und Gold.<br />
Wir verbringen dieses Jahr<br />
zum zweiten Mal Weihnachten<br />
in Ecuador − in Quito,<br />
Guayaquil und Salinas.<br />
Wir möchten uns bei allen<br />
bedanken, die uns den längeren<br />
Aufenthalt in Ecuador ermöglicht<br />
haben. Der Tiersteinschule<br />
in Oberkochen<br />
und Rektor Uhl, der es möglich<br />
macht, dass unsere Kinder<br />
in die deutsche Schule<br />
„Colegio Aleman“ in Quito gehen<br />
dürfen. Ebenso den Firmen<br />
Würth und Voith, die uns<br />
unseren Jahresurlaub an einem<br />
Stück genehmigt haben<br />
und allen anderen, die uns unterstützt<br />
haben ein herzliches Dankeschön.<br />
Wir grüßen unsere Familien Rosenberg<br />
und Gold im Ostalbkreis und<br />
Europa und alle anderen Verwandten<br />
und Freunde in der Ferne.<br />
Wir haben hier schon viel erlebt, die<br />
ersten Wochen in Quito bei der Familie,<br />
auf dem 4200 Meter hohen Pichincha<br />
und in der schönen Stadt Quito,<br />
insel an der Westküste. Wie die Mexikaner<br />
dieses Fest feiern, haben wir<br />
noch nicht her<strong>aus</strong>gefunden, wahrscheinlich<br />
laut und bunt. Mal sehen,<br />
ob wir davon viel mitbekommen. Anfang<br />
des neuen Jahres bringen wir unser<br />
Auto in Acapulco wieder aufs Schiff<br />
Richtung Ecuador. Wir fliegen hinterher<br />
und hoffen ein weiteres Mal, dass<br />
der VW-Bus unversehrt in Ecuador<br />
ankommt. Dort warten dann noch höhere<br />
Berge, längere Trekkingtouren<br />
und exotischere Kulturstätten auf uns.<br />
Momentan sitzen wir hier in Mexico<br />
hinter der Grenze fest und warten auf<br />
eine Express-Sendung <strong>aus</strong> Deutschland<br />
mit einem Ersatzteil fürs Auto<br />
(„nur“ eine Scheibe). Die Deutsche<br />
<strong>Post</strong> lässt uns ziemlich im Stich mit<br />
der Lieferung und gibt uns wohl schon<br />
einen Vorgeschmack auf die hiesigen<br />
Verhältnisse. Wir schicken viele liebe<br />
<strong>Weihnachtsgrüße</strong> an die Ostalb und<br />
wünschen unseren Familien und allen<br />
unseren Freunden frohe und gesegnete<br />
Weihnachten.<br />
Florian und Thekla<br />
Die Familie Gold und Rosenberg in Südamerika.<br />
die Kinder in der Schule und ich auf<br />
meiner Bergtour auf den aktiven Vulkan,<br />
dem Cotopaxi.<br />
In den nächsten Wochen sind wir in<br />
Guayaquil und in Salinas am Pazifik<br />
und genießen unseren Strandurlaub.<br />
Es grüßen Rainer Gold, Gabriela Rosenberg,<br />
Jennifer Gold und Domenica<br />
Rosenberg <strong>aus</strong> Oberkochen.<br />
rainer.gold@voith.com<br />
F. Strobel und T. Brattig<br />
Florian Strobel und Thekla<br />
Brattig machen mit ihrem<br />
VW-Bus, Baujahr 1991,<br />
eine 13-monatige Tour, die<br />
sie von Alaska nach Chile<br />
führt. Die ersten sechs Monate<br />
der Reise sind vorbei<br />
und mittlerweile sind sie in<br />
Mexico angelangt, wo sie<br />
die Weihnachtsfeiertage<br />
im T-Shirt an einem Strand<br />
auf der Baja California verbringen<br />
werden, auf der<br />
Halbinsel an der Westküste<br />
Mexicos. Im neuen<br />
Jahr geht die Reise weiter<br />
Richtung Ecuador, wo<br />
neue Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
auf die zwei abenteuerlustigen<br />
Reisenden warten.