Weihnachtsgrüße aus aller Welt - Schwäbische Post
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Seite24 ■ Samstag, 23.Dezember2006 ■ <strong>Weihnachtsgrüße</strong> <strong>aus</strong> <strong>aller</strong> <strong>Welt</strong><br />
SCHWÄBISCHE POST<br />
Ein Fotoshooting mit FC-Bayern-Stars<br />
E<br />
s war schon immer ein Traum<br />
von mir, im Ausland zu arbeiten<br />
oder zu studieren. Deshalb habe ich<br />
mich für den Voith-Standort Wilson in<br />
North Carolina, USA, entschieden.<br />
Mein Ziel ist es, meine Sprachkenntnisse<br />
zu verbessern. Ebenso<br />
möchte ich eine andere Kultur sowie<br />
die Struktur und Arbeitsweise unseres<br />
amerikanischen Unternehmens kennen<br />
lernen. Nicht weniger interessant<br />
finde ich den „American way of life“,<br />
die Lebensweise der Menschen.<br />
Meine Vorfreude auf das Auslandssemester<br />
war groß. Es blieb jedoch<br />
eine Ungewissheit zurück, was auf<br />
mich inden USA zukommen würde.<br />
Am Tag des Abfluges hatte ich ein<br />
etwas seltsames Gefühl. Doch dieses<br />
legte sich schnell am Münchener<br />
Flughafen. Dort trafen wir zufällig auf<br />
die Mannschaft des FC Bayern München<br />
und meine Schwester und ich<br />
konnten uns mit aktuellen Nationalspielern<br />
fotografieren lassen.<br />
Nach einem langen, anstrengenden<br />
Flug hatte ich leider keinerlei Möglichkeit,<br />
mich vom Jet-Lag zu erholen, da<br />
ich gleich am nächsten Morgen in der<br />
Firma arbeiten musste. Dort wurde<br />
ich sehr herzlich aufgenommen.<br />
Meine Kolleginnen und Kollegen sind<br />
offen, hilfsbereit und freundlich.<br />
Die Zeit nach der Arbeit und an den<br />
Wochenenden steht mir zur freien<br />
Verfügung. Diese verbringe ich gerne<br />
mit Shopping in den riesigen Malls<br />
odererkunde die umliegenden Städte.<br />
Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten<br />
habe ich mich nun sehr gut eingelebt.<br />
Das Auslandssemester ist für<br />
mich eine schöne Bereicherung. Ich<br />
habe bisher nur schöne Erlebnisse<br />
und gute Erfahrungen gemacht und<br />
deshalb genieße ich jeden Tag aufs<br />
Neue in diesem tollen Land. Ich bin<br />
froh, diese Chance wahrgenommen<br />
zu haben.<br />
Bereits fünf Wochen vor Weihnachten<br />
kann man hier an fast allen Häusern<br />
Plastikchristbäume mit bunten<br />
Lichtern bewundern oder sonstige<br />
weihnachtliche Dekoration wie belichtete<br />
Schneemänner, Santa Cl<strong>aus</strong>es<br />
oder Rentiere sehen. In unaufhaltsamen<br />
Schritten rücken die Weih-<br />
nachtstage näher und näher. Für mich<br />
wird es das erste Weihnachtsfest, das<br />
ich nicht mit meiner Familie im winterlichen<br />
Aalen verbringen werde.<br />
Meiner Familie, Verwandten,<br />
Freunden, Bekannten, dem MV Dewangen<br />
und allen SchwäPo-Lesern<br />
wünsche ich auf diesem Weg frohe,<br />
gesegnete Weihnachten und einen<br />
guten Rutsch in Jahr 2007. I wish you a<br />
Merry Christmas and a Happy New<br />
Year 2007. Andrea Ströbel<br />
USA<br />
Einkaufen amSantaMonica Beach<br />
I<br />
ch nehme an einem Jugend<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chprogramm<br />
des Rotary Clubs<br />
Aalen-Heidenheim teil und darf für<br />
ein Jahr in Kanada sein und dort zur<br />
Schule gehen. Man ist privat bei Familien<br />
untergebracht und das Programm<br />
sieht vor, dass man alle drei, vier Monate<br />
die Gastfamilie wechselt. Seit 11.<br />
August 2006 lebe ich nun in Duncan,<br />
British Columbia. Duncan ist eine<br />
Kleinstadt mit rund 7000 Einwohnern,<br />
im Westen Kanadas.<br />
In meinen ersten beiden Gastfamilien,<br />
bei denen ich bisher gelebt habe,<br />
habe ich gute Erfahrungen machen<br />
dürfen. Meine Gasteltern sind begeisterte<br />
Wanderer und ich habe natürlich<br />
an jeder mir angebotenen Wanderung<br />
teilgenommen. Mit der ersten Gast-<br />
KANADA<br />
Michael Maier<br />
Michael Maier wurde in<br />
Kanada von den „<strong>Weihnachtsgrüße</strong>n<br />
<strong>aus</strong> <strong>aller</strong><br />
<strong>Welt</strong>“ erzählt. So nutzt er<br />
diese Gelegenheit, um von<br />
seinem interessanten Leben<br />
auf dem amerkianischen<br />
Kontinent zu berichten.<br />
Michael Maier<br />
E-Mail:<br />
michaelpcmaier@<br />
googlemail.com<br />
familie war ich auch auf einem viertägigen<br />
Wandertripp rund um die<br />
Großstadt Vancouver.<br />
Im November war ich dann für eine<br />
Woche auf einem vom Rotary Club<br />
angebotenen Trip nach Los Angeles.<br />
Zusammen mit 36 Aust<strong>aus</strong>chschülern<br />
der unterschiedlichsten Nationalitäten<br />
und vier kanadischen Begleitpersonen<br />
haben wir vieles unternommen,<br />
wie verschiedene Freizeitparks<br />
besucht. Zuletzt kamen wir dann nach<br />
Los Angeles. Am Santa Monica Beach<br />
gingen wir fleißig shoppen und bevölkerten<br />
die Läden in Strandnähe, als<br />
unsere Begleiter am Strand Sarah Jessica<br />
Parker mit Mann und Kindern getroffen<br />
haben. Ich habe sie nur um<br />
fünf Minuten verpasst.<br />
Nach dieser Reise bin ich zu meiner<br />
Andrea Ströbel<br />
Michael Maier bei einer der Wanderungen durch<br />
die atemberaubend schöne kanadische Natur, auf<br />
dem „Gipfel“ des Mount Tzouhalem, der am<br />
Rande des Cowichan Valley liegt.<br />
Im brasilianischen Schmelztiegel<br />
W enn<br />
Jesus im Norden Brasiliens<br />
zur <strong>Welt</strong> gekommen wäre,<br />
wäre seine Krippe die Hängematte gewesen<br />
und seine Spielkameraden<br />
Hühner, Hunde und Katzen. Auch<br />
mein Bett ist die Hängematte und bei<br />
35 Grad kommen schwer weihnachtliche<br />
Gefühle auf.<br />
Diese Zeilen schreibe ich in Itupiranga,<br />
ein kleines Städtchen am Eingang<br />
des Amazonasgebietes, wo sich<br />
die Transamazônica etwa 200 Kilometer<br />
durch das Gemeindegebiet<br />
schlängelt. Gleich außerhalb der Stadt<br />
endet die Telefonleitung und auch der<br />
Empfang des Mobiltelefons. Dies ermöglicht<br />
vielen Banditen Raubüberfälle<br />
auf Linienbusse und Autos, vor<br />
allem nachts und in Gegenden ohne<br />
elektrischen Strom.<br />
Itupiranga hatte bis 1975 an die<br />
6000 Einwohner. Ein Großteil der Familien<br />
lebte vom Fischfang in den 72<br />
Seen der Gemeinde sowie von Land-<br />
wirtschaft und Diamantensuche. Mit<br />
dem Bau der Transamazônica und der<br />
Elektrizitätswerke Tucurui, ein Riesenprojekt<br />
mit 21 geplanten Staudämmen,<br />
änderte sich alles schlagartig.<br />
Heute zählt Itupiranga etwa 70000<br />
Einwohner, wovon 65 Prozent auf<br />
dem Land leben.<br />
Wenn man durch das Landesinnere<br />
fährt, kann man sehen, wie sich die<br />
Urwaldzerstörung Jahr für Jahr tiefer<br />
in den Amazonas frisst. Itupiranga<br />
selbst ist Zeuge, dass Großprojekte<br />
insgesamt mehr in die Armut führen,<br />
als dass sie Entwicklung bringen. Itupiranga<br />
ist eine <strong>aus</strong> allen brasilianischen<br />
Staaten zusammengewürfelte<br />
Menschenansammlung. Die meisten<br />
Bediensteten sind Gemeindeangestellte,<br />
insgesamt etwa 1500. Die <strong>aller</strong>meisten<br />
haben weder Arbeitsvertrag,<br />
noch soziale Absicherung und<br />
der Lohn lässt oft drei Monate auf sich<br />
warten. Auffallend sind die vielen<br />
Nach dem Abitur am Aalener<br />
Theodor-Heuss-<br />
Gymnasium arbeitet Andrea<br />
Ströbel bei Voith in<br />
Heidenheim. Die BA-Studentin<br />
ist derzeit in einer<br />
Dependance des Unternehmens<br />
in den USA.<br />
E-Mail:<br />
AndreaStroebel@web.de<br />
zweiten Gastfamilie<br />
gezogen. Ich lebe nun<br />
auf einer Haselnuss-<br />
Plantage etwas außerhalb<br />
der Stadt. Für<br />
mich ist es ein völlig<br />
neues Erlebnis auf einer<br />
Farm zu leben,<br />
mit Hühnern und<br />
Truthähnen und eben<br />
haufenweise Nüssen.<br />
Allerdings muss ich<br />
sagen, dass mir das<br />
Leben hier sehr gut<br />
gefällt.<br />
Neben alledem<br />
gehe ich jeden Tag zur<br />
Schule von 8 Uhr bis<br />
etwa 14.30 Uhr. Ich<br />
habe einen neuen<br />
Sport für mich entdeckt, das Rugby<br />
spielen. Zweimal die Woche wird trainiert<br />
und am Wochenende finden<br />
Spiele gegen andere Mannschaften<br />
statt. Außerdem verbringe ich natürlich<br />
auch viel Zeit mit kanadischen<br />
Freunden und anderen Aust<strong>aus</strong>chschülern.<br />
Ich freue mich auf die<br />
nächsten sechs Monate „Abenteuer<br />
Kanada“, einige geplante Reisen in<br />
den USA und die vielen Erfahrungen,<br />
die ich machen werde.<br />
Frohe Weihnachten, viele liebe<br />
Grüße <strong>aus</strong> Kanada an meine Familie,<br />
den Rotary Club Aalen-Heidenheim,<br />
die Lehrer und Schüler vom Ernst-<br />
Abbe-Gymnasium in Oberkochen<br />
und an alle, die mich kennen!<br />
Michael Maier<br />
streunenden Jugendlichen, die mangels<br />
Perspektiven auch kaum Interesse<br />
für die Schule zeigen.<br />
Als Pfarrteam sehen wir uns vor<br />
viele Probleme gestellt. So haben wir<br />
im Durchschnitt mehr als einen Mord<br />
pro Woche. Raubüberfälle gibt es unzählige,<br />
Drogen und sexuelle Ausbeutung<br />
ebenso. Dazu kommt die große<br />
Angst in der Bevölkerung, wegen der<br />
Morde und Raubüberfälle und wegen<br />
der politischen Abhängigkeit.<br />
Die Pfarrei ist aufgeteilt in sieben<br />
Basisgemeinden in der Stadt und 67<br />
auf dem Land. Leider haben wir auf<br />
dem Land noch viele Fälle von Sklavenarbeit.<br />
Dazu kommen Fälle von<br />
Landraub und Landvertreibung. Wir<br />
sind im Moment dabei, Strategien zu<br />
entwickeln, wie wir in die verschiedenen<br />
Problemfeldereinwirken können.<br />
Comboni Missionar<br />
Br. Bruno Haspinger<br />
Brasilien<br />
Andrea Ströbel arbeitet für Voith inden USA.<br />
Weihnachten mit Kängurus<br />
M<br />
it dem Aust<strong>aus</strong>chprogramm<br />
meiner Tübin-<br />
ger Uni hatte ich Gelegenheit,<br />
für ein Semester an der University<br />
of Technology in Sydney zu<br />
studieren. Im Juli 2006 ging es<br />
dann ab nach Sydney. In den<br />
ersten Wochen war es <strong>aller</strong>dings<br />
wider Erwarten ziemlich<br />
kalt und regnerisch in „sunny<br />
Australia“, und so richtig warm<br />
ist es eigentlich erst in der letzten<br />
Zeit. Deshalb habe ich mich<br />
sehr nach meiner Winterjacke<br />
gesehnt, da es hier im Wohnheim<br />
keine Heizung gibt.<br />
Das Studium ist anders als<br />
an einer deutschen Uni. Wir<br />
mussten „Assignments“ abgeben, hatten<br />
einige Gruppenprojekte und Präsentationen;<br />
und natürlich alles auf<br />
Englisch. An den „Aussie’-Slang“ gewöhnte<br />
ich mich nach und nach. Im<br />
November hatten wir dann noch die<br />
Kl<strong>aus</strong>uren und nun ist das Semester<br />
auch schon vorbei.<br />
Mit dem Semesterende kam auch<br />
das schöne Wetter, so dass man im<br />
Moment eigentlich jeden Tag an den<br />
Strand kann, was ich sehr genieße. Die<br />
Geschäfte sind inzwischen reichlich<br />
mit Weihnachtsdekoration <strong>aus</strong>gestattet.<br />
Anstelle von Weihnachtsmännern<br />
hüpfen hier Weihnachtskängurus herum,<br />
die Weihnachtsbäume sind viel<br />
bunter geschmückt. Dabei fühle ich<br />
mich überhaupt nicht weihnachtlich,<br />
wahrscheinlich nur, weil Sommer und<br />
Weihnachten zur selben Zeit sind.<br />
Am Nikol<strong>aus</strong>tag sind wir auf die Su-<br />
BRASILIEN<br />
Bruno Haspinger<br />
Der Comboni-Missionar<br />
Bruno Haspinger verbrachte<br />
ab 1959 insgesamt<br />
mehr als dreißig Jahre bei<br />
den Comboni Missionaren<br />
in Ellwangen. Diese Zeit<br />
prägte sein Leben und<br />
auch jenes vieler Jugendlicher,<br />
mit denen er im<br />
süddeutschen Raum während<br />
dieser Zeit unterwegs<br />
war.<br />
Nun lebt Bruno Haspinger<br />
in Brasilien und hilft<br />
bei verschiedenen Projekten<br />
zur Lösung einer Reihe<br />
von Problemen mit.<br />
Comboni Missionar<br />
Br. Bruno Haspinger<br />
Brasilien<br />
Känguru statt Weihnachtsmann.<br />
che nach Schokonikol<strong>aus</strong>en gegangen,<br />
sind aber nur im Aldi fündig geworden.<br />
In den <strong>aus</strong>tralischen Supermärkten<br />
gibt es zwar jede Menge<br />
Weihnachtssüßigkeiten, aber keine<br />
Nikol<strong>aus</strong>e. Auch Adventskränze sind<br />
hier nicht üblich. Die Weihnachtsbäume<br />
sind alle nicht echt. Echte Tannen<br />
würden hier zuschnell nadeln.<br />
Im Gegensatz zu Deutschland wird<br />
hier auch nicht der Heilige Abend gefeiert,<br />
sondern der 25. Dezember. Die<br />
Geschenke liegen dann am Morgen<br />
unter dem Weihnachtsbaum. Ich<br />
habe das Glück, dass ich hier ein paar<br />
entfernte Verwandte habe, die ursprünglich<br />
<strong>aus</strong> Deutschland kommen<br />
und Christmas Eve am 24. feiern,<br />
wozu sie mich eingeladen haben. Den<br />
Weihnachtstag werde ich dann aber<br />
am Strand verbringen.<br />
Auch Silvester werde ich noch hier<br />
in Sydney verbringen. Danach geht es<br />
noch auf große Reise durchs Outback<br />
und die Küste entlang; bevor Ende<br />
Februar wieder die Heimreise nach<br />
Deutschland ansteht.<br />
Herzliche <strong>Weihnachtsgrüße</strong>, besonders<br />
an meine Eltern, meine<br />
Schwester, Riedlingers, meine<br />
Freunde und alle, die mich kennen<br />
und über Grüße freuen!<br />
AUSTRALIEN<br />
Katharina Melber<br />
Katharina Melber<br />
Weihnachten auf dem fünften<br />
Kontinent verbringt Katharina<br />
Melber, weil sie im<br />
abgelaufenen Semester dort<br />
studiert hat. Sie hat schon<br />
lange davon geträumt,<br />
Weihnachten einmal am<br />
Strand und in der Sonne zu<br />
verbringen. Dieses Jahr wird<br />
es wohl klappen.<br />
E-Mail:<br />
kmelber@googlemail.com