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Theoretische Grundlagen des Marxismus

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schliefslich der Organisation der Klassenherrschaft dienende 1/<br />

Macht zu betrachten. An der Wahrnng der politischen<br />

Selbständigkeit <strong>des</strong> Staates sind alle Gesellschaftsklassen<br />

gleichmäfsig interessiert, soweit diese einen ideellen Wert<br />

für sie besitzt. Auf wirtschaftlichem Gebiete dient der<br />

Staat nicht nur der Begründung der Klassenherrschaft,<br />

sondern auch der Förderung der Wirtschaftsentwicklung<br />

und der Hebung der Gesamtsumme <strong>des</strong> nationalen Reichtums,<br />

was den Interessen aller Gesellschaftsklassen als eines<br />

Ganzen entspricht. Dazu gesellt sich die Kulturmission<br />

<strong>des</strong> Staats, welcher am Fortschreiten der Kultur und an<br />

der Hebung <strong>des</strong> geistigen Niveaus der Bevölkerung schon<br />

aus dem Grnnde direkt interessiert ist, weil politische und<br />

ökonomische Macht vom Fortschritt der Kultur nicht zu<br />

trennen sind.<br />

II.<br />

In bezug auf höhere Arten der Geistestätigkeit ­<br />

Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Moral, Religion - hat ).p ~.<br />

die Theorie der Vorherrschaft der Klasseninteressen noch _ : JA!<br />

geringere Geltung. Die wissenschaftliche und philosophische J~<br />

Erkenntnis folgt ihren eigenen logischen Gesetzen, die mit ~.... c..& fIV<br />

den Klasseninteressen nichts gemeinsames haben. Die ob- r~<br />

jektive Geltung der exakten Wissenschaft waren Marx ~d<br />

Engels von ihrem erkenntnistheoretischen Standpunkte aus<br />

sm wenigsten geneigt zu bezweifeln. Als Materialisten<br />

glaubten sie an die objektive Existenz der Materie, deren Gesetze<br />

durch die Wissenschaft zu erkennen seien. "Ist unser<br />

Denken imstande" - fragt Engels - "die wirkliche Welt<br />

zu erkennen, vermögen wir in unseren Vorstellungen und<br />

Begriffen von der wirklichen Welt ein richtiges Spiegelbild<br />

der Wirklichkeit zu erzeugen 1 ?" Und seine Antwort ist<br />

eine entschieden bejahende. "Wenn wir die Richtigkeit<br />

unserer Auffassung eines Naturvorgangs beweisen können,<br />

indem wir ihn selbst machen, ihn aus seinen Bedingungen<br />

1 Enge18, Ludwig Feuerbach, S. 15.<br />

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