Theoretische Grundlagen des Marxismus

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ist die entscheidende, aber bewufstlos wirkende Macht der
Geschichte. Im Menschenbewufstsein nimmt ·der Konflikt
einer neuen Wirtschaftsweise mit einer alten die Form
eines Zusammenstofses der Interessen verschiedener Gesell~
schaftsgruppen I die Form eines Klassenkampfes an. Dief"._ ~r
Lehre von den Produktivkräften hat nur die objektive,vr- . .,
unbewufste Seite des geschichtlichen Prozesses aufgehellt; .. s~
sie mufs ergänzt werden durch die Lehre, welche die ~
Widerspiegelung dieses objektiven Prozesses im menschlichen
Bewufstsein erklärt. Diese letzte Aufgabe wird durch
die Lehre vom Klassenkampf gelöst.
Den Grundbegriff dieser Lehre bildet der Begriff der
gesellschaftlichen Klasse. Im "Kommunistischen Manifest"
ist der berühmte Satz mit aller Schärfe aufgestellt ,. dafs
"die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft die .Geschichte
von Klassenkämpfen ist". Was aber, nach der Auffassung
von Marx und Engels, unter einer sozialen Klasse zu ver- ,.Y ....
stehen ist, das bleibt bisher etwas dunkel. "r- '1
"Was bi~det eine Klasse?" - mit dieser Frage ohne y
Antwort bricht der dritte Band des "Kapitals" ab. Wir
erfahren nur, dafs man den engeren Begriff einer Klasse
mit dem allgemeineren einer Gesellschaftsgruppe nicht ver-
"\vechseln darf. Ärzte lInd Beamten bilden zwei unterschiedene
gesellschaftliche Gruppen, doch nicht zwei besondere
Klassen. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung ist
etwas ganz anderes als Klassenzusammensetzung der Gesellschaft.
In der Urgesellschaft sind Anfänge der Speziali~
sation der Berufe zu bemerken; dess~nW1geachtet ist sie
kerne Klassengesellschaft. Dasselbe gilt auch für die ·künf..
tige sozialistische Gesellschaft, die, trotz der Aufhebung
der Klassen, sich von der Arbeitsteilung gewifs nicht los~
machen wird.
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Wir wissen also, was die Klasse nicht ist. .Was .sie
aber ist, das wird von Marx weder im "Kapital" noch in
anderen Schriften genau bestimmt. Es scheint sogar, dafs
Marx diesen Begriff in verschiedene~, ja widersprechf3nden
Deutungen gebraucht hat. .
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