16.11.2013 Aufrufe

Theoretische Grundlagen des Marxismus

Theoretische Grundlagen des Marxismus

Theoretische Grundlagen des Marxismus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 42 -<br />

Diese Bedürfnisse darf man in folgende fünf Hauptgruppen<br />

einteilen:<br />

1. physiologische Bedürfnisse nach unmittelbarer<br />

Lebenserhaltung und sinnlichem Genufs;<br />

2. Geschlechtstrieb;<br />

3. sympathische Triebe;<br />

4. egoaltruistische Triebe;<br />

5. interesselose (d. h. auf keinem praktischen Interesse<br />

beruhende) Triebe.<br />

J.<br />

Die erste Bedürfnisgruppe bildet die psychologische<br />

Grundlage <strong>des</strong> individuellen Lebens und ist dem Menschen<br />

mit dem gesamten Tierreich gemeinsam. Da aus der Befriedigung<br />

<strong>des</strong> Lebensunterhaltsbedürfmsses ein Lustgefühl<br />

entspringt, so geht dies Bedürfnis in ein anderes, eng mit<br />

ihm verknüpftes über - in den Trieb nach dem sinnlichen<br />

Genufs aus der reicheren und feineren Befriedigung physiologischer<br />

Bedürfnisse <strong>des</strong> Organismus, was zur Selbsterhaltung<br />

<strong>des</strong> letzteren nicht immer beiträgt, ja in einigen Fällen<br />

sogar entgegenwirkt (sinnliche Exzesse aller Art).<br />

.ßP' Der Befriedigung dieser Bedürfnisgruppe dient diejenige<br />

~ (l'"~''' Tätigkeit, welche Marx und Engels als "Produktion <strong>des</strong> unr<br />

mittelbaren Lebens" bezeichnen und mit der wirtschaftlichen<br />

Tätigkeit überhaupt gleichstellen. Nun ist es klar, dafs der<br />

unmittelbare Lebensunterhalt, Produktion der Lebensmittel,<br />

eine notwendige Vorbedingung aller anderen Tätigkeit ist.<br />

Aus der besonderen Dringlichkeit der Bedürfnisse dieser<br />

Groppe nimmt Engels sein wichtigstes Argument zugunsten<br />

der materialistischen Geschichtsauffassung, das er bei den<br />

verschiedensten Gelegenheiten fast "rörtlich zu wiederholen<br />

nicht müde war. Dieses Argument besteht namentlich darin,<br />

dafs "die Menschen zuerst essen, trinken, wohnen und sich<br />

(~.IJ.u kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Relir<br />

~ gion usw. treiben können; dafs also die Produktion der lID-<br />

• .' "S • mittelbaren materiellen Lebensmittel lIDd damit die je<strong>des</strong>-<br />

...,..1 ! 7r"j..,.,·~ malige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder<br />

t..~ cl;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!