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Theoretische Grundlagen des Marxismus

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von dem Verbrauch der Produktionsmittel im Prozesse<br />

der Produktion - nicht zu unterscheiden. Die Sklavenwirtschaft<br />

ist nur insoweit von der Konsumtion <strong>des</strong><br />

Sklaven abhängig, als diese ein notwendiges Moment der<br />

, Produktion ist.<br />

Der Sklavenherr mufs seine Sklaven ernähren, und der<br />

kluge Sklavenherr wird sie, wie sein Arbeitsvieh, gut ernähren,<br />

aber nur aus dem Grunde, weil gute Nahrung die<br />

Arbeitsfähigkeit <strong>des</strong> Menschen wie <strong>des</strong> Viehes steigert.<br />

Die wirtschaftliche Eigenschaft <strong>des</strong> Sklaven, als eines<br />

blofsen wirtschaftlichen Mittels, wird dadurch sm prägnantesten<br />

gekennzeichnet, dafs der Sklave durch andere Produktionsmittel,<br />

ohne jegliche Beeinträchtigung <strong>des</strong> obersten<br />

Zwecks der Sklavenwirtschaft, ersetzt werden kann. "Der<br />

altperuanische Pflug war nichts als ein Pfahl mit einem<br />

Querholz am hinteren Ende, welchen Pfahl 6-8 Menschen<br />

über das Feld zogen 1." Unser imaginärer Sklavenherr<br />

kann zur Einsicht kommen, dars Pferde diese Arbeit viel<br />

wirksamer verrichten können; er wird einen Teil seiner<br />

Sklaven durch Pferde ersetzen. Ein Teil seines Bodens<br />

wird den Hafer für die Pferde anstatt den Roggen für die<br />

Menschen erzeugen. Die Sklavenwirtschaft wird eine kleinere<br />

Zahl von Menschen, aber mehr Pferde ernähren. Der<br />

Sklavenherr wird darum nicht ärmer, sondern reicher, da<br />

die Bebauung seiner Felder erfolgreicher und das zu seiner<br />

Verfügung übrigbleibende Mehrprodukt eine gröfsere Masse<br />

der Konsumtionsmittel ausmachen wird. Also Zunahme<br />

<strong>des</strong> Konsums <strong>des</strong> Wirtschaftssubjekts gleichzeitig mit der<br />

Verringerung <strong>des</strong> Konsums der als Produktionsmittel fungierenden<br />

Menschen. Diese letzte Verringernng kann so<br />

bedeutend sein, dafs die gesamte Summe <strong>des</strong> menschlichen<br />

Konsums in unserer Wirtschaft (d. h. der Konsum <strong>des</strong><br />

SklavenhelTn und der der Sklaven) eine absolute Abnahme<br />

erfahren wird. Die Wirtschaft wird ihr objektives Ziel ­<br />

die Bedarfsdeckung ihres Subjekts, <strong>des</strong> Sklavenherrn<br />

1 L i Ppert, Kulturgeschichte. 1885. I. S. 52.

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