Theoretische Grundlagen des Marxismus
Theoretische Grundlagen des Marxismus
Theoretische Grundlagen des Marxismus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 222 -<br />
von dem Verbrauch der Produktionsmittel im Prozesse<br />
der Produktion - nicht zu unterscheiden. Die Sklavenwirtschaft<br />
ist nur insoweit von der Konsumtion <strong>des</strong><br />
Sklaven abhängig, als diese ein notwendiges Moment der<br />
, Produktion ist.<br />
Der Sklavenherr mufs seine Sklaven ernähren, und der<br />
kluge Sklavenherr wird sie, wie sein Arbeitsvieh, gut ernähren,<br />
aber nur aus dem Grunde, weil gute Nahrung die<br />
Arbeitsfähigkeit <strong>des</strong> Menschen wie <strong>des</strong> Viehes steigert.<br />
Die wirtschaftliche Eigenschaft <strong>des</strong> Sklaven, als eines<br />
blofsen wirtschaftlichen Mittels, wird dadurch sm prägnantesten<br />
gekennzeichnet, dafs der Sklave durch andere Produktionsmittel,<br />
ohne jegliche Beeinträchtigung <strong>des</strong> obersten<br />
Zwecks der Sklavenwirtschaft, ersetzt werden kann. "Der<br />
altperuanische Pflug war nichts als ein Pfahl mit einem<br />
Querholz am hinteren Ende, welchen Pfahl 6-8 Menschen<br />
über das Feld zogen 1." Unser imaginärer Sklavenherr<br />
kann zur Einsicht kommen, dars Pferde diese Arbeit viel<br />
wirksamer verrichten können; er wird einen Teil seiner<br />
Sklaven durch Pferde ersetzen. Ein Teil seines Bodens<br />
wird den Hafer für die Pferde anstatt den Roggen für die<br />
Menschen erzeugen. Die Sklavenwirtschaft wird eine kleinere<br />
Zahl von Menschen, aber mehr Pferde ernähren. Der<br />
Sklavenherr wird darum nicht ärmer, sondern reicher, da<br />
die Bebauung seiner Felder erfolgreicher und das zu seiner<br />
Verfügung übrigbleibende Mehrprodukt eine gröfsere Masse<br />
der Konsumtionsmittel ausmachen wird. Also Zunahme<br />
<strong>des</strong> Konsums <strong>des</strong> Wirtschaftssubjekts gleichzeitig mit der<br />
Verringerung <strong>des</strong> Konsums der als Produktionsmittel fungierenden<br />
Menschen. Diese letzte Verringernng kann so<br />
bedeutend sein, dafs die gesamte Summe <strong>des</strong> menschlichen<br />
Konsums in unserer Wirtschaft (d. h. der Konsum <strong>des</strong><br />
SklavenhelTn und der der Sklaven) eine absolute Abnahme<br />
erfahren wird. Die Wirtschaft wird ihr objektives Ziel <br />
die Bedarfsdeckung ihres Subjekts, <strong>des</strong> Sklavenherrn<br />
1 L i Ppert, Kulturgeschichte. 1885. I. S. 52.