Theoretische Grundlagen des Marxismus
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die Arbeiter schon die freie Persönlichkeit so vollständig<br />
anerkannt hat, wie für die Rentiers" J. Man kann ebenso<br />
Rodbertus zustimmen, indem er darauf hinweist, dafs die<br />
kapitalistischeBetrachtung<strong>des</strong>Arbeitersals einesProduktionsmittels<br />
"noch unwillkürlich die Sklaverei voraussetzt", und<br />
dafs von diesem Standpunkte aus "werden die Arbeiter nur zu<br />
den vollkommensten Maschinen und ihre Unterhaltsmittel<br />
hören auf unmittelbares Gut oder Einkommen zu sein und<br />
sind dem Futter <strong>des</strong> Zugviehs oder den Kohlen, die die<br />
Maschine speisen, gleich" 9. Das ist' alles richtig; aber<br />
falsch ist der Schlufs von Rodbertus: weil eine solche<br />
Betrachtungsweise der modernen Rechtsidee widerspricht, .<br />
so widerspricht sie auch "dem wirklichen Verlauf der<br />
Sache". Mit diesem, mit der kapitalistischen Wirklichkeit,<br />
stimmt sie im Gegenteil vollkommen überein, woraus folgt,<br />
dafs die kapitalistische Wirklichkeit den modernen Rechtsideen<br />
widerspricht 8.<br />
Vom Standpunkte <strong>des</strong> Kapitalisten aus bilden die Auslagen<br />
an Kapital, nicht aber der Arbeitsaufwand, wirkliche<br />
Kosten der Produktion. Das erklärt uns, warum die Kategorie<br />
der Arbeitskosten dem kapitalistischen Bewufstsein<br />
so fremd ist. Trotzdem bildet der Arbeitsaufwand die<br />
einzigen absoluten Kosten auch in der kapitalistischen Gesellschaft.<br />
Der objektiven Gesellschaftswissenschaft gebührt<br />
es nicht, auf den kapitalistischen Standpunkt sich zu stellen,<br />
da die Kapitalisten nicht die ganze menschliche Gesellschaft,<br />
sondern nur einen Teil derselben ausmachen. Die<br />
Auslagen der Unternehmer sind vom gesellschaftlichen<br />
Standpunkte aus keine wahren Kosten, da sie in die Einnahmen<br />
anderer Gesellschaftsglieder eingehen. Sachliche<br />
Produktionsmittel, welche im Produktionsprozefs verbraucht<br />
werden, bilden auch kein Element der absoluten Kosten,<br />
da ihr Verbrauch kein Verbrauch <strong>des</strong> menscWichen Orga-<br />
1 Rodbertus, Zur Erkenntnis unserer staatswirtschaftlichen Zustände,<br />
1842, S. 22.<br />
2 A. &. O.<br />
S Vgl. unten das neunte Kapitel.