Diplomarbeit Doku 031217_final_2 - Universität Bremen
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8. Zusammenfassung und Ausblick<br />
kann der Autonomiegrad des Systems durch die Bereitstellung von neuen und in ihrer Funktionalität<br />
erweiterten Elementaroperationen erhöht werden. Im Zusammenhang der Objektidentifikation<br />
müssen hier vor allem zunächst Möglichkeiten geschaffen werden, aus den verfügbaren<br />
Sensorwerten ausreichende Objektmerkmale zu extrahieren, die im Weltmodell mit<br />
dem symbolischen Objektbezeichner zu verankern sind und somit zur Wiedererkennung des<br />
Objekts im weiteren Verlauf der Umgebungserfassung und Aufgabenbearbeitung verwendet<br />
werden können. Die erforderlichen Teilschritte innerhalb der entsprechenden Elementaroperationen<br />
wurden in Kapitel 5 aufgeführt und erläutert. Bei der konkreten Realisierung von Elementaroperationen<br />
können die in Kapitel 2.1 im Zusammenhang bestehender Systeme zusammengetragenen<br />
Ansätze zur Sensordatenverarbeitung und somit zur Extraktion subsymbolischer<br />
Information dienlich sein. Dort kommen z. B. Bayes- oder Markov-Modelle, neuronale<br />
Netze, Fuzzy-Logik oder Kalman-Filter zum Einsatz. Die Prognose, die sich allerdings aus<br />
der Literaturrecherche ergibt, ist, dass es nach heutigem Stand der Technik weiterhin als unrealistisch<br />
einzustufen ist, eine vollkommen autonome Identifikation von Objekten vom System<br />
ausführen lassen zu können. Sowohl in dieser Arbeit, als auch in zitierten bestehenden Systemen,<br />
wird daher an diesem Punkt auf das Konzept der Teilautonomie gesetzt. Es gilt, nach<br />
Methoden zu suchen, die hier dennoch den Grad der Systemautonomie steigert. Ein eventuell<br />
erfolgsversprechender Ansatz könnte die Unterstützung des Erkennungsprozesses durch sogenannte<br />
Smart-Devices bieten. Diese werden durch die Fortschritte in der Mikroelektronik<br />
zunehmend preisgünstiger und kleiner, so dass sie mittlerweile in dünne Papieretiketten integriert<br />
werden können [Philips WP]. Der zu erwartende Nutzen wäre, dass damit ausgestattete<br />
Objekte dann ihre eigenen charakteristischen Merkmale „lernen“ könnten, indem eine<br />
Schreib-/Lesevorrichtung drahtlos mit diesen Mikrochips kommuniziert. Die Möglichkeit des<br />
Einsatzes von Smart-Devices zur Optimierung der Objektidentifikation in einem System der<br />
Rehabilitationsrobotik gilt es zu untersuchen.<br />
Bezüglich der Verwaltung flüchtiger Umweltdaten im Weltmodell (also z. B. Objektpositionen<br />
oder die Ausrichtung von Objekten) wird im aktuell verwendeten Ansatz davon ausgegangen,<br />
dass Daten dieser Kategorie innerhalb der elementaren Ablaufstrukturen stets neu zu<br />
generieren sind, da keine Garantie zu deren Verfügbarkeit vorliegt. Dies gilt für die im Rahmenwerk<br />
verwendeten Ablaufstrukturen und somit auch für diejenigen der Methoden zur<br />
Umgebungserfassung. Durch die in Festlegung 4-4 auf Seite 35 gemachte Annahme kann bei<br />
einem quasistatischen Zustand der Umgebung während des gesamten Vorgangs der Erfassung<br />
dieser davon ausgegangen werden, dass subsymbolische Informationen gültig vorliegen und<br />
verwendet werden können. Dennoch garantiert erst eine agentenorientierte Verwaltung der<br />
Weltmodelldaten deren verlässliche Verfügbarkeit. In diesem Zusammenhang wäre es denkbar,<br />
dass jeder im Weltmodell verwalteten Information ein Zeitstempel aufgeprägt wird, der<br />
ein Gültigkeitsintervall der Information definiert. Dann kann der Verwaltungsagent in regelmäßigen<br />
Abständen (oder wenn Systemleistung zur Verfügung steht) die weitere Verfügbarkeit<br />
eines Datums überprüfen und das Gültigkeitsintervall neu setzen. Informationen, die auf<br />
diesem Prinzip basierend ungültig werden, sind aus dem Weltmodell zu entfernen und müssen<br />
somit bei Notwendigkeit neu erfasst werden.<br />
Der in dieser Arbeit vorgeschlagene Ansatz zur Bildung der Sequenz von Faktenermittlungs-<br />
Operationen hat sich während der simulativen Überprüfung der Methoden zur Umgebungserfassung<br />
bewährt. Zur vereinfachten Eingabe der Aufwandswerte der Faktenermittlung könnte<br />
durch die Schnittstelle zur Systemprogrammierung ein Werkzeug zur Verfügung gestellt werden,<br />
welches die Eintragung der Aufwandswerte in die Datenbank vereinfacht. Es könnten die<br />
innerhalb eines FAC-COPs verwendeten Elementaroperationen zur Auswahl angeboten werden,<br />
so dass nach der Selektion von Operationen, die in die Aufwandsbewertung eingehen<br />
sollen, eine automatische Eintragung des entsprechenden sich ergebenden Wertes erfolgt. Die<br />
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