Smart Investor - SOLIT Kapital GmbH
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Phänomen Geld<br />
Bail-out bedeutet Aus-der-Klemme-Helfen eines vor dem Bankrott<br />
stehenden Unternehmens oder einer Bank oder sogar eines<br />
ganzen Staates durch einen Dritten, insbesondere durch<br />
den Staat oder eine staatliche Institution, und zwar durch<br />
Schuldübernahme, Tilgung oder Haftungsübernahme. So wurden<br />
zu Beginn der Finanzkrise 2008 in den USA mehrere Großbanken<br />
und -unternehmen gerettet, insbesondere durch die<br />
Zentralbank (Fed), deren Hauptdaseinsgrund als ➔ Kreditgeber<br />
letzter Instanz genau darin besteht, der Kreditwirtschaft<br />
aus der Klemme zu helfen, wenn sie zu große Risiken eingegangen<br />
ist. Nach der sogenannten No-Bail-out-Klausel oder Nichtbeistands-Klausel<br />
des Vertrags über die Arbeitsweise der Euro -<br />
päischen Union haftet weder die EU noch ihre Mitgliedsländer<br />
für die Schulden anderer Mitgliedsländer. Diese eindeutige europarechtliche<br />
Garantie wurde im Mai 2010 mit dem Griechenland-Bail-out<br />
schlicht und einfach gebrochen, was der Bundestagsabgeordnete<br />
Frank Schäffler als quasi eine ➔ Währungs -<br />
reform qualifiziert.<br />
Seigniorage ist der Gewinn aus der Geldproduktion der Zentralbank.<br />
Wenn die Zentralbank neues Zentralbankgeld produziert<br />
und an Banken verleiht oder wenn sie verzinsliche Wertpapiere<br />
kauft, erwirtschaftet die Zentralbank üblicherweise<br />
stattliche Gewinne, die als Seiginorage bezeichnet werden und<br />
zum Großteil an die entsprechende Regierung überwiesen werden.<br />
In früheren Zeiten erzielten Regierungen Seigniorage, indem<br />
sie bei der Münzprägung Gebühren erhoben oder den<br />
Edelmetallgehalt der Münzen herabsetzten.<br />
irreführenderweise häufig Inflation genannt wird, aber genauer<br />
als Teuerung oder Preisinflation zu bezeichnen ist. Die Preisinflation<br />
„ist immer und überall ein monetäres Phänomen“ (Milton<br />
Friedman). Eine Geldmengenausweitung kann durch einen<br />
gleichzeitigen Anstieg in der Gütermenge kompensiert werden,<br />
sodass die Preise nicht oder nicht so stark ansteigen, wie sie es<br />
ohne diesen Produktionsanstieg getan hätten. Ein Beispiel sind<br />
die 1990er und 2000er Jahre mit ihren großen Produktivitätsfortschritten<br />
durch die Inkorporation von China und Indien in<br />
die internationale Arbeitsteilung und durch technologische Innovationen<br />
wie das Internet. Trotz starker Inflation (Geldmengenwachstum)<br />
blieb die gemessene Preisinflation (Teuerungsrate)<br />
moderat. Inflation ist faktisch eine versteckte Steuer. Ein<br />
Teil des Geldmengenwachstums wird zur Finanzierung der<br />
Staatsausgaben genutzt. Banken schaffen neues Geld und kaufen<br />
Staatsanleihen. Durch die erzeugte Preis inflation wird es dem<br />
größten aller Schuldner, dem Staat, leichter, seine Schulden zu<br />
bedienen. Die Bürger erleiden einen Kaufkraftverlust, welcher<br />
der Regierung zugute kommt.<br />
Deflation, Preisdeflation. Analog zur Inflation bedeutet Deflation<br />
einen Rückgang der Geldmenge. Ein Geldmengenrückgang<br />
führt in der Regel zu einem Absinken des allgemeinen Preisniveaus.<br />
Eine Preisdeflation kann jedoch auch andere Ursachen<br />
als einen Rückgang der Geldmenge haben, und nicht auf jede<br />
Deflation folgt eine Preisdeflation. Fallende Preise können auch<br />
durch eine Effizienzsteigerung der Produktion verursacht sein,<br />
und ein Rückgang der Produktion kann einen Geldmengenrückgang<br />
kompensieren.<br />
Konjunkturzyklus (boom bust cycle) nennt man die Abfolge<br />
von (Schein-)Boom und Rezession einer Volkswirtschaft. Dieses<br />
Auf und Ab ist nach der Lehre der Österreichischen Schule der<br />
Ökonomik monetär verursacht, d.h. durch eine expansive Geldpolitik<br />
der Zentralbank und Kreditausweitung des ➔ Teildeckungs-Bankensys<br />
tems. Siehe hierzu den Artikel über die<br />
Währungsreserven sind liquide Reserven der Zentralbanken,<br />
die genutzt werden können, um die emittierte Wäh rung zu verteidigen.<br />
Verliert die emittierte Wäh rung an Wert, kann die Zentralbank<br />
ihre Wäh rungs reserven benutzen, um die eigene Währung<br />
zurückzukaufen und so deren Wechselkurs zu erhö hen. Unter<br />
Wäh rungs reserven fallen fremdländische Währungen, qualitativ<br />
hochwertige in fremdländischen Währungen notierte Wertpapiere,<br />
vor allem Staatsanleihen,<br />
und die Goldreserven.<br />
Inflation, Preisinflation.<br />
Inflation bedeutet<br />
Ausweitung der ungedeckten<br />
Geldmenge.<br />
Die Folge einer Geldmengenausweitung<br />
ist<br />
in der Regel und zeitlich<br />
versetzt ein Anstieg des<br />
Preisniveaus, was heute<br />
1. Oktober 1923: „Zehn<br />
Milliarden Mark zahlt die<br />
Reichsbankhauptkasse in Berlin<br />
gegen diese Banknote dem<br />
Einlieferer.“<br />
<strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> „Gutes Geld“ 23