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Smart Investor - SOLIT Kapital GmbH

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Finanzkrise und <strong>Kapital</strong>schutz<br />

Sechs Wege, die Staatsverschuldung<br />

zu reduzieren<br />

Und acht Ratschläge, wie man sich gegen das unvermeidliche Elend wappnet<br />

von Claus Vogt<br />

Das derzeitige Weltwährungssystem befindet sich vermutlich in<br />

seiner Endphase. Wie lange sein Todeskampf anhalten wird, kann<br />

leider nicht gesagt werden. Einerseits lehrt die Geschichte, dass<br />

dramatische gesellschaftliche Entwicklungen ab einem bestimmten<br />

Punkt mit großer Eigendynamik und sehr schnell verlaufen.<br />

Andererseits können selbst offensichtlich nicht überlebensfähige<br />

Systeme sehr viel länger Bestand haben als die meisten kritischen<br />

Zeitgenossen für möglich halten. Zur Illustration beider<br />

Aspekte ist der Niedergang der Sowjetunion hervorragend geeignet.<br />

Er erfolgte sehr viel später als die ökonomische Analyse des<br />

Kommunismus nahe legte, entwickelte dann aber – für viele<br />

durchaus überraschend – eine beeindruckende Eigendynamik.<br />

Letzte Auswege vor einem Zusammenbruch<br />

des Währungssystems<br />

Prinzipiell kann der Übergang zu einem seriösen Währungssys -<br />

tem entweder durch politischen Beschluss und somit freiwillig<br />

erfolgen. Oder das System bricht im Rahmen einer Wirtschaftskrise,<br />

die sich gewöhnlich auch als gesellschaftliche Krise<br />

manifestiert, zusammen, vermutlich in Form einer großen Inflation.<br />

Die Finanzmarktgeschichte lehrt, dass alle großen Inflationen<br />

genau zwei Gemeinsamkeiten hatten: ungedecktes Geld<br />

und drastisch steigende Staatsverschuldung. Dieser Beitrag befasst<br />

sich ausschließlich mit der Staatsverschuldung. Er soll einen<br />

Rahmen schaffen zur Beurteilung der gegenwärtigen<br />

Staatsschuldendiskussion und Staatsschuldenpolitik.<br />

Theoretisch existieren sechs Wege, um die Staatsverschuldung<br />

zu reduzieren. Drei davon sind harmlos und weitgehend<br />

schmerzfrei. Die anderen drei gehen dagegen mit erheblichen<br />

Unannehmlichkeiten für große Bevölkerungsgruppen einher.<br />

Wie Sie im Folgenden sehen werden, stehen uns die drei<br />

schmerzfreien Wege leider nicht mehr offen. Der politischen Elite<br />

der Industrienationen bleibt aufgrund jahrzehntelanger politischer<br />

Misswirtschaft nur noch die Wahl zwischen drei gleichermaßen<br />

unerfreulichen und schmerzhaften Lösungen. Schauen<br />

wir uns diese sechs Möglichkeiten jetzt etwas genauer an.<br />

Implizite Staatsverschuldung in Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

USA 570%<br />

Grossbritannien 530%<br />

Frankreich 255%<br />

Deutschland 255%<br />

Stand: 2010<br />

Claus Vogt ist Buchautor („Das Greenspan<br />

Dossier. Wie die US-Notenbank<br />

das Weltwährungssystem gefährdet“ sowie<br />

„Die Inflationsfalle“) und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Aequitas<br />

Capital Partners <strong>GmbH</strong> in München<br />

(www.aequitas-capital.de). Aequitas<br />

Capital Partners ist ein BaFin-regulierter<br />

Portfolioverwalter und bietet vermögenden<br />

Privatanlegern, Unternehmen, Stif -<br />

tungen und institutionellen <strong>Investor</strong>en<br />

unabhängiges Vermögensmanagement.<br />

1. Hohes Wirtschaftswachstum<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines Wirtschaftswunders in den Indus -<br />

trienationen in den kommenden Jahren ist verschwindend gering.<br />

Selbst die unverbesserlichsten Optimisten gehen nicht<br />

davon aus. Zu groß und offensichtlich sind die Ungleichgewichte<br />

und Hindernisse, die gegen ein starkes Wirtschaftswachstum<br />

sprechen. Dazu gehören nicht zuletzt die hohe Staatsverschuldung<br />

und der ungehemmt wuchernde und immer mehr<br />

Ressourcen verschlingende Staat. Außerdem ist auch der Privatsektor,<br />

also Unternehmen und Haushalte, bereits hoch verschuldet.<br />

Schulden können bekanntlich als ein Vehikel interpretiert<br />

werden, das es möglich macht, Konsum zeitlich vorzuverlegen:<br />

Kaufe heute, zahle später! Der dem Hier und Jetzt verbundene<br />

Konsum auf Pump hat natürlich einen Preis: weniger<br />

Konsum in der Zukunft und damit geringeres zukünftiges Wirtschaftswachstum.<br />

Darüber hinaus sind sogenannte Wirtschaftswunder natürlich<br />

keine Wunder. Sie sind vielmehr das Ergebnis einer marktwirtschaftlich<br />

orientierten Ordnungspolitik. Der politische Wille zu<br />

einer Rückkehr zu einer solchen Politik ist derzeit weder in Europa<br />

noch in den USA zu erkennen.<br />

2. Sinkende Zinsen<br />

Wenn die Zinsen fallen, sinken die für Zinszahlungen notwendigen<br />

Staatsausgaben. Dadurch verbessert sich selbstverständlich<br />

der finanzielle Spielraum des Staatshaushaltes. Nun befinden<br />

sich die Zinsen allerdings bereits seit 1981 in einem ausgeprägten<br />

Abwärtstrend. Weltweit sind sie in den vergangenen<br />

dreißig Jahren gefallen, und zwar deutlich. Die Entlastung der<br />

Staatshaushalte durch stark gefallene Zinsen hat also bereits in<br />

54 <strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> „Gutes Geld“

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