Smart Investor - SOLIT Kapital GmbH
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Phänomen Geld<br />
Österreichische Konjunkturtheorie<br />
(Austrian Business Cycle<br />
Theory) auf Seite 12–14.<br />
Cantillon-Effekt. Siehe Infokas -<br />
ten auf Seite 14.<br />
Reflationierung: Geldpolitik, die<br />
in einer Rezession versucht, fallenden<br />
Preisen entgegenzuwirken.<br />
Die Geldmenge wird erhöht,<br />
um die Preise des Booms<br />
wiederzuerlangen.<br />
Stagflation nennt man das<br />
gleichzeitige Auftreten von<br />
Preisinflation und Rezession.<br />
Nach Keynes unmöglich, da<br />
Preisinflation immer zu einem<br />
Aufschwung führe. Eine Stagflation<br />
folgt auf eine Inflationspolitik<br />
nach einem Umschwung.<br />
Die Inflation schafft es nicht,<br />
den künstlichen Aufschwung<br />
wiederzubeleben, sondern lässt<br />
lediglich die Preise steigen.<br />
Vermögenspreisblase (asset<br />
Bank Run 1931 in Berlin. Foto: Bundesarchiv, Bild 102-12023 / CC-BY-SA<br />
price bubble): Die Preise von<br />
Vermögenswerten wie Aktien oder Immobilien entfernen sich<br />
dauerhaft und substanziell von ihrem Fundamentalwert, d.h.<br />
ihrem <strong>Kapital</strong>wert. Der <strong>Kapital</strong>wert ist der Wert der diskontierten<br />
künftigen Einkünfte eines <strong>Kapital</strong>guts.<br />
deutschen Hyperinflation von November 1922 bis November<br />
1923. Damals verschleierten hohe nominale Gewinne die realen<br />
Verluste. Beispiel 2: Die „beste“ Börse im Jahr 2008 war die von<br />
Zimbabwe, wo eine Hyperinflation wütete. Näheres siehe<br />
www.smartinvestor.de/cub/<br />
Hyperinflation. Von Hyperinflation spricht man nach einer verbreiteten<br />
Faustregel bei einer sich beschleunigenden Preisinflation<br />
von über 50% im Monat. In einer Hyperinflation fliehen<br />
die Menschen typischerweise in Sachwerte. Sie versuchen ihre<br />
Geldhaltung auf ein Minimum zu reduzieren, sodass die Preisinflationsrate<br />
die Inflationsrate übersteigt. Die Preisinflation<br />
gerät „außer Kontrolle“. In einer Hyperinflation verliert Geld<br />
seine Funktion als Kaufkraftspeicher vollständig. Auch die<br />
Recheneinheitsfunktion des Geldes geht in einer Hyperinflation<br />
verloren. Die Menschen beginnen, ihren Wohlstand und Gewinne<br />
in ausländischen Devisen oder Edelmetallen zu berechnen.<br />
Am Ende einer Hyperinflation geht die Tauschmittelfunktion<br />
des Geldes vollends verloren.<br />
Bank Run. Massiver Ansturm der Einleger auf ihre Sichteinlagen.<br />
Wenn in einem ➔ Teildeckungsbankensystem das Vertrauen der<br />
Einleger verloren geht, fordern sie die ihnen von den Banken garantierte<br />
Barauszahlung ihrer Einlagen ein. Da die Einlagen<br />
tatsächlich nur zu einem geringen Bruchteil gedeckt sind, bekommen<br />
nur die ersten ihre Einlagen zurück. Es bilden sich<br />
Schlangen vor den Bankfilialen. In der Großen Depression von<br />
1929 kam es zu etlichen Bank Runs. Durch die staatliche Einlagensicherung<br />
und die Möglichkeit der ➔ Zentralbanken, beliebige<br />
Mengen Scheingeld zur Bankenrettung zu produzieren, hat<br />
sich die Anzahl der Bank Runs vermindert. Als die aktuelle<br />
Finanzkrise begann, 2007, kam es zu einem Run auf die britische<br />
Bank Northern Rock.<br />
Crack-up-Boom (Katastrophenhausse). Dieser von Ludwig<br />
von Mises geprägte Begriff bezeichnet Kurssteigerungen in Vermögenswerten,<br />
insbesondere auch am Aktienmarkt in einer ➔<br />
Hyperinflation bei einer Flucht in Sachwerte. Um sich dem drastischen<br />
Kaufkraftverlust zu entziehen, kommt es seitens der<br />
Unternehmen und der Bürger bei allen möglichen Gütern und<br />
Vermögensgegenständen zu Panikkäufen. Dieser letzte Scheinboom<br />
bei gleichzeitigem tatsächlichem Niedergang der Wirtschaft<br />
geschieht also während des „Aufberstens“ (Crack-up)<br />
des Finanzsystems, wobei die Zinsen durch die Zentralbanken<br />
niedrig gehalten werden. Beispiel 1: Die Aktienhausse in der<br />
Währungsreform bedeutet eine staatlich veranlasste Einführung<br />
einer neuen Währung mit veränderter Kaufkraft. Das alte Geld<br />
wird gegen eine neue Währung eingetauscht. Dabei ändert sich<br />
nicht nur der Name der Währung. Die Euroeinführung war keine<br />
Währungsreform im engeren Sinne, sondern eine Währungsumstellung,<br />
allerdings mit institutionellen Änderungen in der<br />
Währungspolitik. Währungsreformen erfolgen typischerweise<br />
nach einer Hyperinflation und sollen helfen, das Vertrauen der<br />
Bevölkerung in die staatliche Währung zurückzugewinnen.<br />
Kristof Berking<br />
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<strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> „Gutes Geld“