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Smart Investor - SOLIT Kapital GmbH

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Geldreform<br />

Die goldene Konstante<br />

Warum Gold immer das ultimative Geld war und sein wird<br />

Foto: Heraeus<br />

von James Turk<br />

In den letzten Jahrzehnten hat es zunehmend Verwirrung und<br />

viele Missverständnisse über die Funktion von Gold gegeben,<br />

denn viele meinen, dass Gold heutzutage kein Geld mehr ist. Da<br />

Gold ein natürliches Element ist, wird es häufig wie die anderen<br />

metallischen Elemente im Periodensystem als bloßer Rohstoff<br />

betrachtet. Tatsächlich unterscheidet sich Gold aber aus verschiedenen<br />

Gründen grundlegend von allen anderen Rohstoffen.<br />

Abb. 1: Gold – Veränderung gegenüber Vorjahr in %<br />

James Turk, 1947 in den USA geboren, studierte<br />

Internationale Wirtschaft an der George<br />

Washington Universität (Washington D.C.),<br />

bevor er seine Karriere bei der Chase Manhattan<br />

Bank begann. In den 80er-Jahren arbeitete<br />

er als Manager für die Rohstoffabteilung der<br />

Abu Dhabi Investment Authority. Seit 1987<br />

verfasst er den FreeGoldMoneyReport<br />

(www.fgmr.com). 2001 gründete er GoldMoney<br />

(www.goldmoney.com). Das Unternehmen hat<br />

seinen Sitz auf den britischen Kanalinseln und<br />

dient derzeit primär dem Kauf und der sicheren Lagerung von Edelmetallen. Langfris<br />

tig soll aber auch der Zahlungsverkehr mittels GoldMoney möglich sein.<br />

Die Geldeigenschaften des Goldes<br />

1) Rohstoffe werden verbraucht und verschwinden, wenn man<br />

einmal von recyceltem Material absieht, nach dem Gebrauch.<br />

Gold hingegen verschwindet nicht. Es wird akkumuliert,<br />

oder – wie ich gerne zu sagen pflege, da Gold Geld ist –<br />

es wird gespart. Im Grunde existiert das gesamte bisher abgebaute<br />

Gold immer noch in den oberirdischen Lagerbeständen,<br />

deren Umfang auf rund 164.000 Tonnen geschätzt<br />

wird.<br />

2) Rohstoffe gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und mit abgestuften<br />

Charakteristika, wie zum Beispiel Verderblichkeit.<br />

Aber alles Gold ist identisch, es verdirbt nicht, es läuft nicht<br />

an oder verändert sich in irgendeiner Weise im Laufe der<br />

Zeit. Gold, welches vor mehreren tausend Jahren von den<br />

Römern in Spanien abgebaut wurde, unterscheidet sich<br />

nicht von dem gestern in Nevada abgebauten Gold.<br />

3) Gold hat ein sehr hohes Wert-Volumen-Verhältnis. Zum Beispiel<br />

bräuchte es eine ganze Lagerhalle voller Zink, um auf<br />

die 450.000 EUR zu kommen, die ein 400-Unzen-Goldbarren<br />

wert ist, der nur 25 x 8 x 5 Zentimeter misst.<br />

4) Gold wird immer im Contango gehandelt. Das bedeutet, dass<br />

der zukünftige Goldpreis immer höher ist als der heutige<br />

Goldpreis. Diese Differenz entspricht den Geldbeschaffungskosten,<br />

dem Zins des Goldes. Rohstoffe werden normalerweise<br />

in Backwardation gehandelt. Bei ihnen gibt es Haltekosten,<br />

aber keinen Zinssatz.<br />

5) Vielsagender als alles andere ist vielleicht die Tatsache, dass<br />

Zentralbanken Gold besitzen, sie besitzen hingegen keine<br />

Rohstoffe.<br />

Die monetäre Nachfrage macht den Wert<br />

Auch wenn Gold und Rohstoffe also zu den Sachanlagen<br />

zählen, zeigen doch die oben genannten Unterschiede ganz<br />

deutlich, dass Gold kein Rohstoff im herkömmlichen Sinn ist.<br />

Gold ist etwas Besonderes. Gold ist kein Rohstoff, Gold ist Geld.<br />

Innerhalb dieser Übergruppe der „Sachanlagen“ gehört Gold in eine<br />

eigene Anlageklasse, denn sein Wert leitet sich nicht aus den<br />

unbedeutenden industriellen Anwendungen oder seinem Gebrauch<br />

als Schmuck ab, wofür nur ein kleiner Teil der oberirdischen<br />

Goldbestände aufgewendet wird. Der Wert des Goldes leitet<br />

sich vielmehr aus monetären Attributen und Eigenschaften ab,<br />

was auch erklärt, warum Gold nach Tausenden von Jahren auch<br />

heute noch abgebaut wird. Mit anderen Worten: Menschen wollen<br />

es akkumulieren – es sparen –, weil Gold als Geld nützlich ist.<br />

Diese Wirklichkeit der wahren Natur des Goldes gewinnt mit<br />

der Verschlimmerung der Probleme mit den Staatswährungen<br />

immer mehr an Bedeutung. Sie sind allesamt Fiat-Währungen,<br />

die mit nichts gedeckt sind außer den leeren Versprechungen<br />

der Politiker und Zentralbanker.<br />

Der Friedhof der Fiat-Währungen<br />

Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Die Geschichte jeder Fiat-<br />

Währung ist eine Geschichte andauernder Entwertung, die zu ei-<br />

34<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> „Gutes Geld“

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