20.11.2013 Aufrufe

krautfunding 3.0 Ansgar Warner

krautfunding 3.0 Ansgar Warner

krautfunding 3.0 Ansgar Warner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 | „OBAMA-EFFEKT“: JOURNALISTEN & BLOGGER SETZTEN AUF DIE CROWD<br />

Wie die meisten Crowdfunding-Plattformen funktioniert auch krautreporter.de<br />

nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip: Wird die definierte Spendensumme<br />

nicht erreicht, fließt das Geld an die Crowd zurück. An den Start<br />

ging krautreporter.de Anfang 2013 mit sechs aktiven Kampagnen, deren<br />

Budget von 1500 Euro bis 6.600 Euro reichte. Fürs erste wohl realistische<br />

Zahlen, denn die Plattform muss sich ihre Community ja erst noch aufbauen.<br />

Bis auf weiteres dürften viele Journalisten auch wohl eher mit der<br />

größten deutschen Crowdfunding-Plattform Startnext liebäugeln – denn<br />

auch die hat schließlich eine Journalismus-Rubrik.<br />

Die dezentrale Macht der Crowd<br />

Die Crowdfunding-Expertin Tanja Aitamurto erkennt im Hinblick auf die<br />

USA bereits einen „Obama-Effekt im Journalismus“: „Die Leute können mit<br />

kleinen Summen genau den Journalismus unterstützen, den sie mögen, und<br />

die Masse der Spender kann zusammen tatsächlich etwas bewirken.<br />

Genauso wie Obama während seiner [ersten] Präsidentschaftskampagne<br />

durch die Menge der Kleinspenden am Ende erfolgreich war.“ Aitamurto<br />

selbst schreibt übrigens u.a. für die Huffington Post, als reine Online-<br />

Zeitung ebenfalls ein Erfolgsmodell des neuen Journalismus. Auch in<br />

Europa beginnen sich vergleichbare Angebote schon zu etablieren: so<br />

schreibt etwa die französische Online-only-Zeitung mediapart schon seit<br />

2011 schwarze Zahlen – nachdem die Schallmauer von 50.000 zahlenden<br />

Abonnenten durchbrochen wurde. Setzen sich solche konsequent papierlosen<br />

Modelle durch, können davon auch die Autoren profitieren – so<br />

schüttet etwa das auf iPad-Magazine spezialisierte Startup Nomad Editions<br />

satte 30 Prozent der Abo-Gebühren an die jeweilige Redaktion aus.<br />

Nun werden allerdings nicht nur Journalisten zu Bloggern, sondern in viel<br />

größerem Maße auch Blogger zu Reportern, und füllen etwa als „Citizen<br />

Journalists“, „Watch-Dogs“ oder ganz schlicht auch als Chronisten des<br />

digitalen Alltags eine Lücke, die mit herkömmlichen Geschäftsmodellen aus<br />

der Print-Epoche offenbar nicht zu füllen ist. Die meisten Blogger konnten<br />

bisher vom Schreiben nicht leben – üblich waren Low- oder No-Budget-<br />

Projekte. Mit dem Übergreifen des Crowdfundings auf die Blogosphere<br />

könnte sich das nun verändern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!