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krautfunding 3.0 Ansgar Warner

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54 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

Wer die hinteren Seiten aufschlägt, stößt auf eine lange Liste mit Namen –<br />

sämtliche Unterstützer sind dort verewigt. Wirklich eine schöne Art, sich bei<br />

der eigenen Community zu bedanken. Spätestens an dieser Stelle fragt man<br />

sich aber auch: warum geht so etwas nicht auch in Deutschland? Wo sind<br />

sie, die experimentierfreudigen deutschen Autoren?<br />

„Slow-Budget-Funding“ für Selbstvermarkter<br />

Zum Beispiel hier: Auf Subskriptionsbasis und mit der schon von Euryclia<br />

bekannten Book2Look-Vorschau, aber komplett via Self-Marketing ist im<br />

Herbst 2011 ein Ratgeber für Kreative entstanden, der sich nicht ganz<br />

zufällig um die „erfolgreiche Eigenvermarktung in der Internetökonomie“<br />

dreht. „Kann man denn davon leben?“ fragt das Autoren-Duo Peter Haas<br />

und Silvia Holzinger bereits im Titel, und gibt zwischen den Buchdeckeln<br />

dann die glaubwürdige Antwort: „Ja, aber es ist nicht ganz so einfach“. Die<br />

Berliner Filmemacher müssen es wissen, schließlich haben sie es geschafft,<br />

ihr wunderschönes Documentary „Weizenbaum. Rebel at Work“ völlig ohne<br />

öffentliche Förderung zu produzieren und ohne Verleih via DVD-Direktmarketing<br />

und im Rahmen von Live-Vorführungen unters Volk zu bringen.<br />

Mehrere Jahre konnten sie dann von den Einnahmen zehren und ihr<br />

nächstes Filmprojekt vorbereiten. Dieses Prinzip nennen Haas und<br />

Holzinger „Slow Budget Funding“, und geben auch einen Einblick in ihre<br />

reale Kostenkalkulation. Mit Crowdfunding hat Slow Budget auch einiges zu<br />

tun, denn ohne eine quirlige Community, die über Internet genauso wie<br />

klassische Mund-zu-Mund-Propaganda wirkt und auch am Produkt selbst<br />

interessiert ist, wäre der Erfolg so wohl nicht möglich gewesen. Mit „Kann<br />

man denn davon leben“ scheinen die Dokumentarfilmer nun aber auch<br />

bereits nach wenigen Wochen einen Erfolg im Medium Buch gelandet zu<br />

haben. Im Oktober 2011 starteten parallel E-Book-Verkauf (zum Preis von<br />

4 Euro) wie auch die Vorbestellungen für die Print-Version (zum Preis von<br />

18 Euro).<br />

Im November 2011 lagen dann schon 125 Bestellungen vor, so dass der<br />

Druck der ersten Auflage in Höhe von 500 Stück anlaufen konnte. Wie es<br />

sich für Direktvermarkter gehört, natürlich nicht über einen klassischen<br />

Verlag, sondern als Print-on-Demand.<br />

Neben der Bezahlung über PayPal bieten die Slow-Budget-Experten auch<br />

bei der DRM-freien E-Book-Version die Bestellung via E-Mail an. Der Kunde<br />

erhält dann als Antwort die Infos für eine klassische Banküberweisung.

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