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krautfunding 3.0 Ansgar Warner

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50 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

Startnext.de: Krautfunding wird gemeinnützig<br />

Anfangs war Kickstarter auch für viele deutsche Crowdfunding-Aspiranten<br />

die Plattform der Wahl – alleine schon deshalb, weil auf diesem Weg eine<br />

möglichst Crowd erreicht werden konnte. Ähnlichen Bekanntheitsgrad hat<br />

in Deutschland inzwischen Startnext erreicht, das seit Herbst 2010 existiert.<br />

Die Macher um Anna Theil, Denis Bartelt und Tino Kreßner verstehen sich<br />

als „Projektbeschleuniger im Bereich Kultur, Kunst und Medien“. Wie es<br />

sich für echte Gründer gehört, logiert man im Kreuzberger Betahaus, einer<br />

der für Berlins neue Gründerzeit so typischen Coworking-Areas.<br />

Vom Prinzip her erinnert auf Startnext.de zunächst einmal an das US-<br />

Vorbild, etwa die Projektpräsentation mit Spendenbalken betrifft, den Einsatz<br />

von Promotion-Videos oder die Staffelung der „Goodies“ je nach<br />

Spendenhöhe. Auf den zweiten Blick entpuppt sich Startnext jedoch als<br />

echte Krautfunding-Plattform. Zum einen versammelt die Seite eben vor<br />

allem kreative Ideen aus deutschsprachigen Ländern, zum anderen gibt es<br />

bereits eine lebhafte Community, die bereits mehr als zwanzig kreative<br />

Entrepreneurs zum Erfolg geführt hat, vom Fotografie-Projekt „Paradise<br />

lost? Auf der Suche nach dem Paradies im Plattenbau“ über die Hörspiel-<br />

Produktion „Richard Diamond Privatdetektiv“ bis zu „Wild&Tame“, einem<br />

neuartigen Game-Controller aus Gummi.<br />

Typisch deutsch schienen anfangs auch die eher bescheidenen<br />

Geldbeträge zu sein, um die es ging – kaum ein Projekt wagte sich an<br />

Summen von mehr als 5.000 Euro heran. Zu den teuersten Unternehmungen<br />

gehörte nicht ganz zufällig die Finanzierung für co:funding, die<br />

Crowdfunding-Konferenz auf der Berliner Bloggerkonferenz re:publica<br />

2011. Insgesamt wurden bis Anfang 2012 via Startnext schon fast 400.000<br />

Euro verteilt, bis Anfang 2013 stieg diese Summe auf 3 Millionen Euro.<br />

Zu den ersten Rekordhaltern auf Startnext gehörten die Macher des<br />

Film-Projekts „Iron Sky“. Sie sammelten die damals noch astronomische<br />

Summe von 10.000 Euro ein, um damit die Post-Production ihrer im<br />

doppelten Sinne „abgedrehten“ Sci-Fi-Komödie. „Iron Sky“ ist ein weiteres<br />

Beispiel dafür, wie Crowdfunding auch im Sinn von aufmerksamkeitsökonomischem<br />

Fundraising fungiert: „Ziel der Filmemacher ist es, die<br />

Fans schon im Produktionsprozess zu involvieren und damit eine<br />

Community für den Kinofilm aufzubauen“, so Oliver Damian von der<br />

deutschen Produktionfirma „27 Film Productions“. Inzwischen haben sogar<br />

schon Buchautoren wie Dirk von Gehlen („Eine neue Version ist verfügbar“)<br />

oder Philipp Steuer („Das Google+ Buch für jedermann“) fünfstellige<br />

Summen erzielen können, während manche Filmprojekte schon um die<br />

100.000er Marke kreisen (z.B. der Doku-Streifen „Fortunas Legenden“ oder<br />

René Mareks „MAULWURF“-Film).

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