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krautfunding 3.0 Ansgar Warner

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56 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

Insgesamt brauchten die Macher von Hotel Desire zweieinhalb Monate<br />

für ihren Crowdfunding-Coup, Ende August 2011 waren die 170.000 Euro<br />

im Kasten. Was wohl auch am medialen Echo lag – „Porno zieht immer“,<br />

formulierte es etwa Spiegel Online, und bewies das gleich selbst mit einem<br />

ebenso ausführlichen wie wollüstigen Bericht. Die Dreharbeiten begannen<br />

stante pede, direkt darauf der Schnitt. Die Premiere fand noch vor dem<br />

Jahresende 2011 im Internet statt, 2012 wird „Hotel Desire“ dann auf DVDs<br />

gepresst und auf der Mattscheibe wie auch auf der Kinoleinwand zu sehen<br />

sein.<br />

Die Crowd war von der Notwendigkeit der alternativen Perspektive auf<br />

Pornographie offenbar leichter und schneller zu überzeugen als konservative<br />

Filmförderinstitutionen. Allein am „Voyeurismus der Spender“<br />

(Spiegel Online) kann man den Erfolg dabei wohlnicht festmachen. Denn<br />

das Konzept der „PorNEOgrafie“ ist ernst gemeint: „Die Liebesszenen in<br />

unzähligen ‚Romantic Comedys‘ hören dann auf, wenn es interessant<br />

werden könnte, oder sie steigen erst dann wieder ein, wenn es zur<br />

obligatorischen Zigarette danach kommt“, beklagt Sergej Moya in einer<br />

Director’s Note. Der Regisseur und Autor von „Hotel Desire“ will mit<br />

seinem Projekt genau Gegenteil wagen. „Ich möchte genau das, was für<br />

unser aller Leben so wichtig und selbstverständlich ist, auf der Kinoleinwand<br />

visualisieren und ausleben.“<br />

Maden in Germany, oder: Terra Mortis<br />

Sex sells, das scheint mal klar zu sein. Horror eigentlich auch? Das kommt<br />

darauf an. Zu den beliebtesten Schreckens-Genres des 21. Jahrhunderts<br />

gehört die Zombie-Apokalypse – man denke nur an die erfolgreiche Comicund<br />

TV-Serie „Walking Dead“. Mittlerweile sind solche marodierenden<br />

Untoten auch in deutschen Landen voll integriert. Bestes Beispiel ist die<br />

Hörspiel-Serie „Terra Mortis“, produziert vom Bielefelder Independent-<br />

Label Pandoras Play. Das Setting: Die BRD ist zur Totenerde geworden, 82<br />

Millionen Zombies wandern durch die gesamtdeutsche Republik. Die<br />

letzten 63 Menschen haben sich seit fast 20 Jahren in einem abgelegenen<br />

Harzer Mittelgebirgsdorf verschanzt. Dann bekommen sie überraschend die<br />

Nachricht, dass es auf Helgoland weitere Überlebende der Apokalypse gibt.<br />

Gemeinsam wird die Rückeroberung der Welt geplant. Klingt verlockend.<br />

Doch dann kam die Finanzkrise.

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