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krautfunding 3.0 Ansgar Warner

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49 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

Unter dem Projektnamen „Rechtes Land - Atlas der extremen Rechten und<br />

zur Nazi-Vergangenheit“ sollte es nicht nur um den Neonazismus in seiner<br />

ganzen Breite gehen, sondern auch um das Engagement gegen Rechts,<br />

sowie um „böse Orte“ aus der NS-Geschichte. Bei der technischen Umsetzung<br />

konnte man sich auf ein bereits existierendes Geo-Informationssystem<br />

namens „Lokaler“ stützen – eine interaktive Karten, die Redaktionen<br />

die Sammlung und Darstellung unterschiedlicher ortsbezogener<br />

Daten nutzen ermöglicht.<br />

Nicht nur bei der Datenerhebung wollten die Macher von „Rechtes<br />

Land“ auf die Crowd setzen: auch die Finanzierung sollte per Crowdfunding<br />

geschehen: „Nicht zuletzt ging es um ein Experiment; nämlich, ob solche<br />

Vorhaben eben auf diese Weise finanzierbar sind“, so Matzat rückblickend.<br />

So startete im Herbst 2012 eine Spendenkampagne auf der Crowdfunding-<br />

Plattform startnext. Anvisiertes Spendenziel: 5000 Euro. Gleichzeitig versuchte<br />

man, verschiedene Tageszeitungen als Medienpartner und Sponsoren<br />

zu gewinnen – als Gegenleistung hätten die Redaktionen u.a. exklusiv<br />

die interaktive Karte in ihren Webauftritt einbinden können.<br />

Die Journalisten jedoch haben auch in dieser Hinsicht versagt. Nur eine<br />

einzige Zeitung erklärte sich zur Zusammenarbeit bereit. Soviel Exklusivität<br />

kam für die Macher von „Rechtes Land“ allerdings nicht in Frage. Zum<br />

Glück wurden sie von der Crowd nicht im Stich gelassen: 400 Supporter<br />

trugen insgesamt knapp 6.000 Euro zusammen. Nicht wirklich viel im<br />

Vergleich zu Projekten, die öffentlich gefördert werden. Doch Matzat und<br />

seine Mitstreiter sehen das ganz pragmatisch: „Letztlich geht es bei der endgültig<br />

erreichten Summe (…) um einen Anfang. Der bestehende Prototyp<br />

des Atlas wird zur Veröffentlichungsreife gebracht – das Geld wird als Anschubfinanzierung<br />

genutzt.“ Während zwei Datenredakteure seit Januar<br />

2013 mit dem Einpflegen von Daten sowie dem Aufbau eines Wikis beschäftigt<br />

sind, sucht man nun nach längerfristigen Kooperationspartnern.

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