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krautfunding 3.0 Ansgar Warner

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66 | STARTUP-KULTUR & AGENDA SETTING<br />

Crowd, Funding & Forschung<br />

Krautfunding weckt nun auch die Neugier der Wissenschaft: Das Berliner<br />

Institut für Kommunikation in Sozialen Medien (IKOSOM) hat im Sommer<br />

2011 die wichtigsten deutschen Crowdfunding-Plattformen unter die Lupe<br />

genommen – herausgekommen ist dabei die .„Crowdfunding-Studie<br />

2010/2011“. Insgesamt wurden dafür 125 Projekte ausgewertet, die bis<br />

Mitte April 2011 auf sechs Plattformen liefen (inkubato.de, mySherpas.de,<br />

pling.de, respekt.net, Startnext und visionbakery.de). Jetzt gibt es erstmals<br />

belastbare Zahlen: so wurden bisher 208.000 Euro eingesammelt, nur etwa<br />

11.000 Euro gingen davon getreu dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip zurück<br />

an die Spender, wenn das Spendenziel nicht erreicht wurde. Die Erfolgsquote<br />

ist mit 53 Prozent insgesamt eher mittelmäßig, von 125 Projekte<br />

waren nur 67 erfolgreich. Die durchschnittliche Summe der finanzierten<br />

Vorhaben liegt bei 2.943 Euro, der durchschnittliche Zielwert bei 2.719<br />

Euro, d.h. die Projekte wurden durchschnittlich mit 108% überfinanziert.<br />

Besonders interessant ist die Bandbreite der Beträge: bei den gezählten<br />

2624 Unterstützern (bezogen auf die Gesamtsumme von 208.000 Euro) hat<br />

nämlich jeder im Durchschnitt 79 Euro gegeben. Neben vielen<br />

Mikrospendern scheint es also auch einige potente Großspender zu geben.<br />

Abgesehen von Zahlen, Daten, Fakten war auch die Meinung der<br />

Projektiniatoren gefragt – speziell die vermuteten Faktoren für den<br />

Crowdfunding-Erfolg. Klar scheint so etwa zu sein: viel Öffentlichkeitsarbeit<br />

hilft viel. Wenn Medien über ein Crowdfunding-Projekt berichten, ist die<br />

Erfolgs-Chance besonders groß. Interessant ist ein besonders sozialer<br />

Aspekt: Für ein Drittel der Befragten war offenbar das persönliche<br />

Kennenlernen und die Sympathie für die Betreiber bei der Wahl der Plattform<br />

entscheidend. Die bekanntesten der jungen deutschsprachigen<br />

Crowdfunding-Plattformen sind Startnext (68 Prozent), mySherpas (56<br />

Prozent) und inkubato (32 Prozent). Was wohl niemanden wirklich<br />

überraschen dürfte: der Zeitaufwand für die Durchführung eines<br />

Crowdfunding-Projekts wird nach Meinung der Befragten zu Beginn<br />

erstmal unterschätzt. Trotz aller Anstrengung bei der Realisierung macht<br />

Krautfunding aber wohl auch viel Spaß: denn 96 Prozent der Befragten<br />

wollen in Zukunft weitere Projekte über Massenspenden finanzieren.

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