Magazin 198404
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dung im Bereich der Schnee- und Lawinenkunde,<br />
unterstützt durch die LawInenwarnzentrale,<br />
die Bergwacht und das<br />
GewerbeaufsIchtsamt München-Land.<br />
Die ersten Lehrgänge In der THW-Landesausbildungsstatte<br />
.Götschen" sind an<br />
Wochenenden durchgeführt worden.<br />
Die Lehrinhalte umfaßten:<br />
• Organisation des LawInenwarndienstes,<br />
• Schnee- und LawInenkunde Teil I und 11,<br />
• Wetterkunde,<br />
• Interpretation der Lawinenlagebenchte,<br />
• pnvate und öffentliche Verkehrssicherungspflicht<br />
sowie<br />
• Aufgaben und Zuständigkeit der<br />
Schneefeldsprengberechtigten.<br />
Ergänzt wurde die theoretische Ausbildung<br />
durch<br />
• praktische Sprengausbildungen Im Gebirge,<br />
• Sicherheit Im winterlichen Hochgebirge<br />
einschließlich allgemeiner Unfallverhütung,<br />
• Fertigen von SchneeprofIlen,<br />
• Sicherung vor Lawinen beim Einsatz im<br />
Hochgebirge sowie<br />
• Orts- und Geländekunde Im Hochgebirge<br />
(Einweisung in das spätere Einsatzgebie<br />
t) .<br />
Die Teilnahme an einem Lehrgang dieser<br />
Art ist Voraussetzung für den Besuch des<br />
Sonderlehrganges Schneefeldsprengen.<br />
Lehrgangsträger ist die Berufsgenossenschaft<br />
der Straßen, U-Bahnen und Eisenbahnen<br />
,n Verbindung mit dem GewerbeaufsIchtsamt<br />
München-Land.<br />
Die Lehnnhalte umfassen im wesentlichen<br />
• Grundlagen der natürlichen LawInenauslösung,<br />
• Grundlagen der künstlichen Lawinenauslösung,<br />
• Methode der künstlichen Lawinenauslösung,<br />
• Wirkung einer Detonation auf das<br />
Schneefeld,<br />
• spezielle Sprengmethoden Im Schneefeldsprengen,<br />
• Sprengstofftyp,<br />
• Sprengwirkung,<br />
• Ladungsgröße,<br />
• WIrkungszonen,<br />
• Zundmlttel,<br />
• Unfallverhutung und<br />
• Gesetzeskunde.<br />
Bei herrlichem Flugwetter wurde eine der Ausbildungen abgehalten. Dabei wurden luch Ab.eUübungen<br />
aus dem Hubschrauber durchgeführt.<br />
phenschutz muß aufgrund seines gesetzlichen<br />
Auftrages die Sich daraus ergebenden<br />
Aufgaben eigenständig lösen können.<br />
Das Schneefeldsprengen ISt Teil dieser<br />
Aufgaben.<br />
Schneefelder, die eine akute LawInengefahr<br />
für Personen und Sachen darstellen,<br />
werden durch rechtzeitiges und kontrolliertes<br />
Auslösen in Form von Sprengungen zu<br />
einem stark verminderten Lawinenrisiko.<br />
Zwischenzeitlich haben sich drei Möglichkeiten<br />
der kunstlichen Auslösung als besonders<br />
geeignet herausgestellt und sind<br />
Bestandteil der Ausbildung im THW' Das<br />
Auslösen<br />
• durch vorbereitete Sprengbahnen,<br />
• durch Sprengen unter Einsatz von Hubschraubern<br />
und<br />
• durch Stangensprengen.<br />
Ziel des Einsatzes ist das kunstliche Auslösen<br />
von portionierten Schneebrettern<br />
durch Schneefeldsprengungen. Dies muß<br />
dann erfolgen, wenn die zu erwartende<br />
vom Berg abgehende Schnee menge eine<br />
noch kalkulierbare Gefahr darstellt. Dadurch<br />
werden größere Neuschneeansammlungen<br />
verhindert und das Lawinenrisiko<br />
stark reduziert.<br />
Unter Lawine versteht man eine herabstürzende<br />
SChnee-, Eis- oder Steinmasse im<br />
Hochgebirge, die durch einen oftmals geringfügigen<br />
Anstoß in Bewegung gerät. Ein<br />
Schneefeld ist eine Ansammlung von<br />
Schnee kristallen verschiedenster Formen<br />
mit oftmals unterschiedlichsten Schneearten<br />
oder Eis und großer Flächenausdehnung.<br />
Einsatzmöglichkeiten des<br />
THW<br />
Innerhalb des Aufgabenumfangs des Bergungsdienstes<br />
ISt "das Bergen von Menschen<br />
und Sachen aus Gefahrenlagen " ein<br />
wesentlicher Faktor. Das erforderliche Herrichten<br />
von Wegen und Übergängen und<br />
die damit verbundenen Räumarbeiten sind<br />
auch Im Gebirge notwendig Der Katastro-<br />
Helfer fuhren Fachgel präch., der Hubschrauber lieht auf dem LandepiaU, Im Hintergrund die achneebedeckten<br />
Flanken - Ideale Bedingungen zum künstlichen Auslösen von Schneebrettern.<br />
20 ZS·MAGAZIN 4/84