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Magazin 198404

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Bremens Innensenator Volker Kröning:<br />

,,Die öffentliche Hand muß<br />

Schutzraumbau betreiben"<br />

Zivil- und Selbstschutz sind für den Innensenator "unverZichtbar"<br />

Der Bau von Schutzraumen ist ein Kernbereich<br />

des Zivilschutzes, aber in erster<br />

linie eine öffentliche Aufgabe. Er darf<br />

nicht allein der privaten Initiative einiger,<br />

die dazu bereit und in der Lage sind,<br />

überlassen werden. - Das hat letzt In<br />

einem Gespräch mit BVS-Mltarbelterlnnen<br />

und Mitarbeitern Bremens Innen-<br />

Im Ge.prleh mit Mitar·<br />

belterlnnen und Mitarbeitern<br />

de. BVS erläuterte<br />

Bremen. Innensenator<br />

Volker Kr6nlng<br />

(.tehend) noch einmal<br />

MInen Standpunkt zum<br />

Zlvll- und Selbstschutz:.<br />

(Foto: Wottemath)<br />

senator Volker Krönlng (SPD) In der<br />

Hansestadt nochmals ausdrücklich<br />

betont.<br />

Der Innensenator des kleinsten Bundeslandes<br />

trat mit dieser Feststellung Mutmaßungen<br />

entgegen, wonach Bremen<br />

den Schutzraumbau In der Bundesrepublik<br />

Deutschland grundsatzlich In Frage<br />

stelle. "Ich meine, daß Schutzraumbau<br />

dann undemokratisch und unsozial ist,<br />

wenn er nur wenige erreicht, die es sich<br />

überdies ohnehin schon leisten können."<br />

Gegenüber den BVS-Mltarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aus Bremen und<br />

Bremerhaven betonte er In diesem Zusammenhang<br />

weiter' "Der Schutzraumbau<br />

ist eine öffentliche Aufgabe, und ich<br />

persönlich habe Bedenken gegen eine<br />

Form der Förderung des privaten<br />

Schutzraumbaus, die nur wenigen Wohlhabenden<br />

zugute kommt. •<br />

Zum Stellenwert des Zlvll- und des<br />

Selbstschutzes Im Bewußtsein der Bevölkerung<br />

und unter Politikern merkte<br />

Volker Kröning an, daß es nach seinen<br />

Beobachtungen leider so sei, daß sich<br />

viele an dieses Thema überhaupt nicht<br />

herantrauten. Der SOZialdemokrat. "Es<br />

gibt doch wohl keine so feste große<br />

Koalition wie die des Totschweigens des<br />

Zivilschutzes. "<br />

Zur grundsätzlichen Beurteilung fügte er<br />

hinzu: "Wenn man nach allen menschlichen<br />

Erfahrungen und den Gesetzen<br />

der Logik nicht ausschließt, daß ein<br />

Krieg passieren kann - und deshalb betreiben<br />

wir ja auch Slcherh8ltspolltik -,<br />

dann ist es auch unsere Aufgabe, die<br />

Folgen einer möglichen kriegerischen<br />

Auseinandersetzung fur die Zivilbevölkerung<br />

soweit wie möglich zu begrenzen.·<br />

Dazu seien Zivil- und Selbstschutz unverzicht<br />

bar. Daran ändere sich auch<br />

nichts durch eine gewisse zur Schau<br />

getragene Scham vieler verantwortlicher<br />

Politiker in der öffentlichen Diskussion.<br />

Ohne Zivilschutz selen das VerteIdigungskonzept<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland und damit auch der Bundeswehr<br />

sinnlos.<br />

"Die Schwierigkeit, über Zivilschutz<br />

nachzudenken, hängt natünich auch damit<br />

zusammen", erklärte der Bremer Innensenator<br />

ausdrücklich, "daß man den<br />

Gedanken kaum zu denken wagt, was<br />

wohl passiert, wenn die Abschreckung<br />

versagt." Angesichts der Gefahren einer<br />

Destabilisierung der Abschreckung und<br />

einer Ergebnislosigkelt der Rüstungskontrolle<br />

müsse, so wiederholte Krönlng<br />

die Kernaussage seines früheren Interviews,<br />

über eine " Strategie und Politik<br />

nachgedacht werden, die eine Chance<br />

zur Beendigung des Wettrüstens eröffnet.<br />

Krisen nicht eskalieren läßt und In<br />

einem Krieg nicht zerstört, was geschützt<br />

werden soll. Nur in einem solchen<br />

Konzept wäre Zivilschutz gleichrangig<br />

mit Verteidigung."<br />

Berichte aus Hamburg<br />

Hamburg. Auch helfen will gelernt sein.<br />

Um diesem Ziel Wiederum ein Slückchen<br />

näher zu kommen, Wird am 2. JUni<br />

1984 der . 3. Altonaer Selbstschulz- und<br />

Katastrophenschutztag " in der neuen<br />

City Altonas stattfinden. Organisatoren<br />

der für den norddeutschen Raum größten<br />

Veranstaltung dieser Art trafen sich<br />

am 15. Februar 1984, um den Zweck<br />

des Selbstschutz- und Katastrophenschutztages<br />

zu umreißen. Es soll versucht<br />

werden, die Besucher allgemein<br />

für das Thema Sicherheit zu sens bi li sieren<br />

. Die Hilfsorganisationen werden In<br />

einer Selbstdarstellung die Möglichkeit<br />

der ehrenamtlichen Mitarbeit aufzeigen<br />

und versuchen, die Bürger zu einer T eilnahme<br />

an den unterschiedlichsten Kursen<br />

In Selbst- und Katastrophenschutz<br />

32 ZS·MAGAZIN 4/84<br />

zu motivieren. Unter dem Motto "Alle<br />

müssen das Helfen lernen, damit vielen<br />

geholfen werden kann· Sind verschiedene<br />

Aktlvitaten geplant.<br />

Venreter der Veran-<br />

, talter des "3. Alto­<br />

",er Selbstschutzund<br />

Katastrophenachutztages"<br />

treffen<br />

elch zu einer Dlskus­<br />

Ilon. runde.<br />

(Foto; Hereh)<br />

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung<br />

gehören die gemeinsamen Aktionen der<br />

Hilfsorganisationen. So werden u. a. die<br />

Rettung aus Höhen sowie das Zusam-

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