Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

Das II. Vatikanische Konzil und die Ökumene – Folge 2
„Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde,
die Konzilsbeobachter und das
Ökumenismusdekret“
1. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde und das Konzil
Die Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils durch Papst
Johannes XXIII. wurde auch in der evangelischen Kirche mit großem
Interesse aufgenommen.
Der dänische Theologieprofessor Kristen E. Skydsgaard erklärte: „Es kann
für evangelische Christen nicht unwichtig sein, was in der römisch-katholischen Kirche
vor sich geht. Die Zeit der Isolierung ist vorbei. Wir sind uns heute mehr als frühere
Geschlechter darüber im klaren, dass wir miteinander leben müssen und auch nicht ohne
einander leben können. Die ökumenische Bewegung hat uns den Blick für den anderen
geöffnet und uns den Schmerz über die Spaltung der Christenheit neu in die Herzen
geprägt, gerade auch, wenn wir das Zeugnis für die Wahrheit auszurichten haben.“
(Konzil und Evangelium, S. 5)
Die Konzilsankündigung löste eine lebhafte Diskussion über die Frage nach
dem Wesen eines Konzils und die zu verhandelnden Themen aus. Sie wurde
innerhalb der evangelischen Kirche als Impuls zum Nachdenken über das
eigene Kirchesein aufgenommen und verstanden als Einladung zur
gemeinsamen Suche nach der Einheit der Christenheit. Diese evangelischen
Beiträge – u.a. von Edmund Schlink, Peter Meinhold, Ernst Kinder, Peter
Brunner, Oscar Cullmann, Jaroslav Pelikan, George A. Lindbeck, Kristen
E. Skydsgaard, Hermann Dietzfelbinger, - sind ein heute oft übersehener,
gleichwohl aber interessanter und wichtiger Bestandteil der Geschichte
des II. Vatikanischen Konzils.
Sie zeugen nicht nur von der intensiven evangelischen Beschäftigung mit
dem Konzil, sondern enthalten grundlegende theologische Klärungen,
die vielfach ihre Bedeutung für die Ökumene bis heute nicht verloren
haben.
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