Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

„Es sei mir gestattet, in dieser Beziehung auf eine Tatsache hinzuweisen, die mir äußerst
wichtig erscheint: Ich denke an die Rolle einer biblischen Theologie, die sich auf das
Studium der Heilsgeschichte im Alten wie im Neuen Testament konzentriert. Je weiter
wir im Verständnis der verborgenen und paradoxen Geschichte des Volkes Gottes
vorankommen, desto mehr beginnen wir auch wahrhaft die Kirche Jesu Christi in ihrem
Geheimnis, in ihrer historischen Existenz und in ihrer Einheit zugleich zu verstehen.“
(Bea, Ökumenismus, S. 138)
Papst Paul VI. ging in seiner Ansprach unmittelbar auf die Anregung von
Professor Skydsgaard ein, die auf die Heilsgeschichte konzentrierte
biblische Theologie zu pflegen, und sagte: „Sie haben uns in dieser Hinsicht
Einfälle anvertraut, die wir nicht achtlos beiseite schieben wollen. Der von Ihnen
gewünschten Einrichtung einer konkreten und geschichtlichen Theologie, die sich auf die
Heilsgeschichte konzentriert, möchten Wir Unsererseits gerne zustimmen, und die
Anregung verdient, so scheint Uns, gründlich geprüft und vertieft zu werden.“ (Bea,
Ökumenismus, S. 104). Aus diesem Vorschlag ging dann das Institut für
Höhere Theologische Studien in Tantur bei Jerusalem hervor, das zwischen
1967 und 1972 gebaut wurde.
Auch die dritte Tagungsperiode des Konzils 1964 begann für die
Beobachter mit einer Audienz beim Papst und einem Empfang des
Einheitssekretariats. Dieses Mal fand die Audienz in der Sixtinischen
Kapelle statt. Kardinal Bea stellte die Gäste dem Papst vor und erklärte,
dass der Empfang der Beobachter durch den Papst ein Ereignis darstelle,
das „schon beinahe zur Gewohnheit geworden sei und allen eine tiefe Freude und ein
Erlebnis in Christus verschaffe – ein Erlebnis, das gewiss keiner von uns im Rahmen
der mühsamen Konzilsarbeit missen möchte.“ (Bea, Ökumenismus, S. 185).
Als am 22. Oktober 1964 das Einheitssekretariat zu Ehren der Beobachter
im „Foyer Unitas“ einen Empfang gab, war über die ersten drei Kapitel
des Entwurfs über den Ökumenismus bereits abgestimmt worden.
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