Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

In einer Interpretation des Ökumenismusdekrets hat Kardinal Bea
resümiert: „Die Gegenwart nichtkatholischer Beobachter in der Konzilsaula, beim
Gebet und bei allen Diskussionen, die ihnen in die Hand gegebenen Entwürfe
('Schemata'), die mannigfaltigen Kontakte und Aussprachen mit den Konzilsvätern,
auch außerhalb der Konzilsaula, haben … einen entscheidenden Beitrag zum
Zustandekommen der ökumenischen Ausrichtung des Konzils und damit zum
Zustandekommen des Ökumenismusdekrets geliefert.“ (Bea, Ökumenismus, S. 250)
Und in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst sagte
Kardinal Bea: „Das Ökumenismus-Dekret selbst ist ein konkreter schriftlicher
Niederschlag all dieser Erfahrungen, die selbst meines Erachtens viel wichtiger sind
und fruchtbarer sein werden als das Dekret – wiewohl selbstverständlich auch dieses
unumgänglich notwendig ist.“ (Jaeger, Konzilsdekret, S. 243)
Während des Konzils gab es nicht nur viele Begegnungen zwischen den
nicht-katholischen Konzilsbeobachtern und den Konzilsvätern, sondern
auch mit den Päpsten.
Bereits zwei Tage nach der
Konzilseröffnung, am
Abend des 13. Oktober
1962, empfing Papst
Johannes XXIII. die
Konzilsbeobachter zu einer
Audienz.
Kardinal Bea stellte dabei
dem Papst die Beobachter
vor und sagte: „Dass das
Verlangen nach der Einheit
lebendig und tätig ist in den
Gemeinschaften, die uns mit so großer christlicher Liebe Beobachter schicken wollten,
dafür ist die Versammlung dieses Abends bei Eurer Heiligkeit ein herrlicher und
einzigartiger Beweis.“ (Bea, Ökumenismus, S. 78)
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