Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

Im Vorwort werden als Ausgangspunkte für das Dekret zwei Tatsachen
angeführt: erstens das Ärgernis, das in der Spaltung der Christen besteht,
und zweitens die Gnade der ökumenischen Bewegung. Auf dem
Hintergrund der dogmatischen Konstitution über die Kirche will daher
das Konzil mit dem Ökumenismusdekret den römisch-katholischen
Christen Wege aufzeigen, wie sie an der weltumfassenden ökumenischen
Bewegung teilnehmen können.
(1) Im ersten Kapitel wird unter der Überschrift „Die katholischen
Prinzipien des Ökumenismus“ in drei Artikeln (2-4) die ekklesiologische
Grundlage gelegt, auf welcher die römisch-katholische Kirche in das
ökumenische Gespräch einzutreten gedenkt.
Das Konzil versteht unter ökumenischer Bewegung alle Tätigkeiten und
Vorhaben, die gemäß den verschiedenen Gegebenheiten der Kirchen
und den Chancen der Zeit der Förderung der christlichen Einheit
dienen. Ziel ist die vollkommene Einheit in Christus.
(2) Das zweite Kapitel (Artikel 5-12) handelt von der praktischen
Verwirklichung des ökumenischen Anliegens im Allgemeinen, genauer:
von den Forderungen, die römisch-katholische Christen zu beherzigen
haben, wenn sie sich ins ökumenische Gespräch begeben.
Der Grundgedanke ist folgender: Nachdem die Christen sich des
gemeinsamen christlichen Erbes bewusst geworden sind, das sie schon
jetzt verbindet, sollen sie diese schon bestehende, unvollendete, aber reale
Einheit besser kundgeben in den verschiedenen Arten gemeinsamen Betens
und Handelns sowie des Dialogs über Glaubensfragen. Dringend empfiehlt
das Konzil das Gebet für die Einheit der Christen. Zusammen mit der
Bekehrung und Erneuerung des Lebens bildet es die „Seele“ der
ökumenischen Bewegung..
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