Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland Monatsbericht

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Monatsbericht Juli 2013 Bundesagentur für Arbeit ____________________________________________________________________________________ Ostdeutschland unter Vorjahresniveau (-2.800 oder -4 Prozent auf 74.000). Die außerbetrieblichen Ausbildungsstellen gingen ebenfalls in beiden Regionen zurück (West: -3.500 oder -34 Prozent auf 6.800 Stellen; Ost: - 800 oder -26 Prozent auf 2.300 Stellen). Insgesamt wurden in Westdeutschland bisher 392.900 (-7.200 bzw. -2 Prozent) und in Ostdeutschland 76.300 Stellen (-3.700 bzw. -5 Prozent) gemeldet. Von Seiten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sowie vom Zentralverband des Deutschen Handwerks liegen Meldungen über die bis Ende Mai bzw. Juni 2013 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vor. Ihre Zahl liegt etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Im Bereich des Handwerks wurden bis Juni 2013 5 Prozent weniger Verträge geschlossen als im Vorjahreszeitraum. Für den Bereich des DIHK liegen Daten bis Mai 2013 vor. Dort war ein Minus von 3 Prozent zu verzeichnen. Aussagen darüber, in welchem Umfang sich dieses Minus bis zum Bilanzzeitpunkt hält, können derzeit noch nicht getroffen werden. Denkbar ist beispielsweise, dass Unternehmen aufgrund aktueller wirtschaftlicher Unsicherheiten die Vertragsabschlüsse etwas hinauszögern, oder aber Ausbildungsstellen wieder etwas später besetzt werden als in den Vorjahren aufgrund größerer Schwierigkeiten den „idealen“ Bewerber zu finden. Im Zuständigkeitsbereich des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sowie des Handwerkkammertages wurden 2012 87 Prozent aller Ausbildungsverträge abgeschlossen. werber 26 die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Das waren 2.300 oder 0,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Bewerberminus fällt relativ betrachtet in Westdeutschland etwas schwächer aus als in Ostdeutschland. So haben sich in den westlichen Bundesländern bis Juli 2013 434.200 Bewerber (-1.600 oder -0,4 Prozent) und in den östlichen Ländern 82.100 Bewerber (-1.800 oder -2 Prozent) gemeldet. Etwas höher als vor einem Jahr ist im Juli 2013 die Zahl der Bewerber, die bereits im letzten oder vorletzten Jahr als Bewerber gemeldet waren (+1.800 oder +1 Prozent auf 157.000). Grundsätzlich hängt die Entwicklung der bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern gemeldeten Bewerberzahlen von unterschiedlichen Faktoren ab, die sich teils verringernd und teils erhöhend auswirken. Den größten Einfluss hat der demografisch bedingte Trend rückläufiger Schülerzahlen, der aktuell durch die doppelten Abiturjahrgänge in Nordrhein-Westfalen und Hessen gebremst wird. Daneben wird erwartet, dass 2013 mehr Schülerinnen und Schüler als im Vorjahr die Haupt- und Realschulen verlassen, was sich in einem leichten Anstieg der Zahl von Bewerbern mit aktuellem Schulentlassjahr zeigt. So geht der Rückgang der bis Juli 2013 gemeldeten Bewerber ausschließlich auf Bewerber zurück, die in früheren Jahren die Schule beendet haben 27 (-4.600 oder -2 Prozent auf 213.300). Die Zahl der Bewerber, die im laufenden Berichtsjahr die Schule beenden, ist hinge- 2. Entwicklung bei den gemeldeten Bewerbern 25 Seit Beginn des aktuellen Beratungsjahres am 1. Oktober 2012 haben insgesamt 517.600 Be- 25 Bei Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen. 26 Die Gesamtsumme der bei Arbeitsagenturen und Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen (JC gE) sowie bei Jobcentern in kommunaler Trägerschaft (JC zkT) gemeldeten Bewerber enthält 3.400 Überschneidungen, d. h. Bewerber, die sowohl von AA/ JC gE als auch von JC zkT bei der Ausbildungsstellensuche unterstützt und im Gesamtergebnis doppelt nachgewiesen werden. Solche Doppelnennungen entstehen etwa in Folge des Eintretens von Hilfebedürftigkeit i. S. des SGB II, nachdem der Bewerber über eine AA Ausbildung suchte, bzw. umgekehrt bei Wegfall der Bedürftigkeit. Sie sind somit durchaus systemkonform. Aktuell wird ein Verfahren zur Beseitigung des Nachweises in statistischen Auswertungen konzipiert. 27 Die Zahl der Bewerber, die in früheren Jahren die Schule beendet haben, ist größer als die Zahl der Bewerber, die bereits in früheren Jahren als Bewerber gemeldet waren. Grund hierfür ist, dass ein Teil der Jugendlichen nach dem Verlassen der Schule keine Ausbildung anstrebt, weil zum Beispiel zunächst ein Freiwilliges Jahr oder ein Auslandsjahr absolviert werden soll oder aber eine Ausbildungsstelle ohne Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit gesucht wird. 26
Monatsbericht Juli 2013 Bundesagentur für Arbeit ____________________________________________________________________________________ gen leicht gestiegen (+3.300 oder +1 Prozent auf 300.400). Abbildung 17 - Bewerber für Berufsausbildungsstellen und Berufsausbildungsstellen In den folgenden Jahren dürfte nach der Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz der demografische Trend überwiegen und sich – bei unverändertem Einschaltungsgrad der Ausbildungsvermittlung – weiterhin in einem Bewerberrückgang niederschlagen. Bewerber für Berufsausbildungsstellen und Berufsausbildungsstellen 1) in Tausend Deutschland 2011 bis 2013 (jeweils Juli) 520 503 518 481 462 469 3. Gesamtbetrachtung gemeldete Bewerber – gemeldete Ausbildungsstellen 28 Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsstellen haben sich in den letzen Jahren rechnerisch angenähert und verbesserte Chancen für Bewerber am Ausbildungsmarkt mit sich gebracht. Inwieweit sich diese Entwicklung auch bis zum September 2013 fortsetzt, bleibt abzuwarten. Im Juli 2013 überstieg die Zahl der gemeldeten Bewerber die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 48.100 29 . Die Differenz fiel etwas stärker aus als in den letzten beiden Jahren (Juli 2012 39.400 mehr gemeldete Bewerber als gemeldete Ausbildungsstellen; Juli 2011 40.900). Neben der rechnerischen Differenz kommt hinzu, dass es erhebliche regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Disparitäten gibt. Relativ wenig gemeldete Ausbildungsstellen im Verhältnis zur Zahl der gemeldeten Bewerber sind zum Beispiel in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Niedersachsen zu verzeichnen, während in Hamburg, Mecklenburg- Vorpommern, Bayern, Thüringen oder Baden- Württemberg deutlich mehr Stellen als Bewerber gemeldet sind. 28 Bei der Gegenüberstellung von Bewerbern und Stellen auf dem Ausbildungsmarkt wird die Gesamt-Bewerberzahl (inklusive Daten der JC zkT) der Zahl der bei den AA/JCgE gemeldeten Ausbildungsstellen gegenüber gestellt. 29 Berücksichtigt man bei der Gegenüberstellung von gemeldeten Bewerbern und gemeldeten Berufsausbildungsstellen die Überschneidungen bei den Bewerberzahlen, würde die Zahl der gemeldeten Bewerber die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 44.800 übersteigen. Jul 2011 Jul 2012 Jul 2013 unvers. vers. Ins unbesetzt 1) Bei Agenturen für Arbeit, gemeinsamen Einrichtungen und zugelassenen kommunalen Trägern gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen sowie bei Agenturen für Arbeit und gemeinsamen Einrichtungen gemeldete Berufsausbildungsstellen. Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Zur Förderung des Ausgleichs am Ausbildungsmarkt hat die Bundesagentur für Arbeit 2012 rund 59 Mio € für Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung aufgewendet. Ein Schwerpunkt dieser Maßnahmen liegt auf der Vertiefung der berufskundlichen Kenntnisse durch zusätzliche Betriebspraktika und Berufserkundungen. So ermöglicht die Bundesagentur für Arbeit Schülerinnen und Schülern ergänzend zum schulischen Angebot, zu einem frühen Zeitpunkt mit Betrieben in Kontakt zu kommen und sich mehr Klarheit über eigene Vorstellungen und betriebliche Erfordernisse zu verschaffen. 4. Unversorgte Bewerber - unbesetzte Stellen 30 Die Zahl der im Juli noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag mit 146.600 um 2.800 oder 30 Bei der Gegenüberstellung von unversorgten Bewerbern und unbesetzten Stellen auf dem Ausbildungsmarkt wird die Gesamt-Bewerberzahl (inklusive Daten der JC zkT) der Zahl der bei der AA/JC gE gemeldeten Ausbildungsstellen gegenüber gestellt. 27
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