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Stellenwert der Elektrocochleographie bei der Diagnose von ...

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Wir fanden im Kollektiv <strong>der</strong> Morbus Menière-Patienten Mittelwerte für die SP-<br />

Amplitude <strong>von</strong> 2,6 µV, <strong>bei</strong> dem Verdacht auf Morbus Menière <strong>von</strong> 2,4 µV im Gegensatz<br />

zu dem Vergleichskollektiv mit 1,5 µV <strong>bei</strong> Reizung mit 1-kHz-Tonebursts.<br />

Auch <strong>bei</strong> Ableitung nach Applikation <strong>von</strong> Tonebursts mit einer Frequenz <strong>von</strong> 2<br />

kHz zeigte sich dies hochsignifikante Ergebnis (Verdacht auf Morbus Menière 2,4<br />

µV, Morbus Menière-Kollektiv 2,5 µV, Vergleichskollektiv 1,6 µV). Bei Reizung<br />

mit Tonebursts mit einer Frequenz <strong>von</strong> 4 kHz konnte kein signifikanter Unterschied<br />

nachgewiesen werden.<br />

Als Grenzwerte für die absolute Amplitude des SP nach Reizung mit Tonebursts<br />

<strong>von</strong> 1kHz und 2kHz verwenden wir das 99%-ige Konfidenzintervall des Mittelwertes<br />

einer Gruppe <strong>von</strong> normalhörenden Probanden, die im Labor gemessen wurde.<br />

SP Werte <strong>von</strong> mehr als 2,0 µV gelten hier als Trennwert.<br />

Bei 1kHz ergibt sich <strong>bei</strong> dem Morbus Menière-Kollektiv eine Sensitivität <strong>von</strong><br />

48,1% und <strong>bei</strong> dem Verdacht auf Morbus Menière-Kollektiv 50%, die Spezifität<br />

betrug 69,2%. Im Vergleich <strong>bei</strong> 2kHz eine Sensitivität <strong>bei</strong> dem Morbus Menière-<br />

Kollektiv <strong>von</strong> 54,7%, 43,7% <strong>bei</strong> dem Verdacht auf Morbus Menière-Kollektiv und<br />

einer Spezifität <strong>von</strong> 66,7%.<br />

Betrachtet man das Verhältnis SP/CAP nach Reizung mit Klicks, 1-kHz-<br />

Tonebursts und 2-kHz-Tonebursts, so ergibt sich:<br />

Eine Sensitivität <strong>von</strong> 71,8% <strong>bei</strong> dem Morbus Menière-Kollektiv und <strong>von</strong> 61% <strong>bei</strong><br />

dem Verdacht auf Morbus Menière-Kollektiv. Die Spezifität beträgt hier 52,6%.<br />

Ein falsch positives Ergebnis ergibt sich <strong>bei</strong> 18,3% aller 503 im Rahmen dieser<br />

Studie untersuchten Patienten und ein falsch negatives Ergebnis <strong>bei</strong> 19,6% aller<br />

Patienten.<br />

Eine hohe falsch negative Rate kann dadurch erklärt werden, dass die <strong>Diagnose</strong><br />

des Morbus Menière nicht immer einfach und eindeutig zu stellen ist. Mitunter<br />

werden Patienten fälschlicherweise unter <strong>der</strong> klinischen <strong>Diagnose</strong> Morbus Menière<br />

geführt, auch wenn kein endolymphatischer Hydrops vorliegt.<br />

Eine hohe falsch positive Rate kann dadurch entstehen, dass <strong>der</strong> endolymphatische<br />

Hydrops mit an<strong>der</strong>en Erkrankungen vergesellschaftet sein kann wie z.B. <strong>der</strong><br />

Lues o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Neuropathia vestibularis.

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