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Weindozenten stillen Wissensdurst Wenn Laien in den Reben ...

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Rüdiger Borck aus Stetten, Scout<br />

für Autor<strong>in</strong> und Fotograf<strong>in</strong>,<br />

ergänzt die Informationen der<br />

Übersichtstafel mit Insiderwissen.<br />

November.Der 37-Jährige zaubert bei der Rast bei <strong>den</strong><br />

Sieben L<strong>in</strong><strong>den</strong> aus se<strong>in</strong>em Rucksack We<strong>in</strong>gläser, Brezeln<br />

– und e<strong>in</strong>e Flasche Riesl<strong>in</strong>g. Er hat bewusst diesen<br />

Tropfen ausgewählt. „Die Riesl<strong>in</strong>gwe<strong>in</strong>e der E<strong>in</strong>zellage<br />

Pulvermächer zählen zu <strong>den</strong> wohl bekanntesten Gewächsen<br />

<strong>in</strong> Deutschland“ heißt es auf e<strong>in</strong>er Infotafel.<br />

„Der Riesl<strong>in</strong>g ist typisch für Stetten“, sagt auch Rüdiger<br />

Borck, der selbst zehn Hektar bewirtschaftet . „Wir bauen<br />

zu 70 Prozent Weißwe<strong>in</strong> an, der Riesl<strong>in</strong>g macht fast<br />

25 Hektar aus.“ Insgesamt bewirtschaftet die 1931 gegründete<br />

We<strong>in</strong>gärtnergenossenschaft Stetten mit 84 aktiven<br />

Mitgliedern 54 Hektar. Sie ist heute e<strong>in</strong> Teil der<br />

Remstalkellerei <strong>in</strong> We<strong>in</strong>stadt-Beutelsbach.<br />

Der Trick der Hofdame mit dem „Brotwasser“<br />

Wir setzen unsere Wanderung fort und stoßen auf e<strong>in</strong>e Infotafel<br />

über die Lage Brotwasser, die sich vor uns ausbreitet.<br />

Dort hätten viele Wengerter gerne ihre Rebstöcke, sagt<br />

Rüdiger Borck, doch die etwa drei Hektar große exklusive<br />

Lage gehört noch heute zum We<strong>in</strong>gut des Hauses Württemberg.<br />

Wie die Lage Brotwasser zu ihrem Namen kam,<br />

verrät e<strong>in</strong>e nette Anekdote: E<strong>in</strong>e Hofdame habe nicht als<br />

Tr<strong>in</strong>ker<strong>in</strong> gelten wollen und sich deshalb <strong>den</strong> Stettener<br />

We<strong>in</strong> getarnt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tasse als „Brotwasser“ servieren lassen.<br />

Dieses <strong>in</strong> Zuckerwasser getränkte Anisbrot galt damals<br />

als Nascherei. Die letzte Station auf dem Stettener<br />

We<strong>in</strong>weg bildet die renovierte Glockenkelter, die heute<br />

für Veranstaltungen genutzt werde, <strong>in</strong>formiert Borck, der<br />

<strong>den</strong> Blick für die Schönheit der Landschaft nicht verloren<br />

hat: „Vor allem, wenn ich weg war, weiß ich die Gegend<br />

hier zu schätzen. Das ist hier der letzte Zipfel im Remstal,<br />

aber tipptopp gelegen, weit und sonnig.“ Und ruhig noch<br />

dazu – kaum zu glauben, dass Stuttgart nur 15 Kilometer<br />

entfernt liegt. Wer die Wanderung bei e<strong>in</strong>em Glas We<strong>in</strong><br />

auskl<strong>in</strong>gen lassen will, kommt <strong>in</strong> Stetten auf se<strong>in</strong>e Kosten:<br />

Unter anderem gebe es sechs Besenwirtschaften im<br />

Ort. „Wir s<strong>in</strong>d vermutlich der besenlastigste Flecken im<br />

Tal“, lacht Rüdiger Borck.<br />

Sonja Henn<strong>in</strong>g<br />

Info<br />

Die verschie<strong>den</strong>en Stationen des Stettener We<strong>in</strong>weges<br />

s<strong>in</strong>d im Internet e<strong>in</strong>zeln aufgeführt unter www.we<strong>in</strong>weg.de.<br />

Informationen gibt es auch bei der Geme<strong>in</strong>de Kernen<br />

unter Tel. 07151 401 41 33.<br />

Foto: Simone Mathias<br />

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