25.12.2013 Aufrufe

oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst

oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst

oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10<br />

Helmut Habersack<br />

Danube River Research and<br />

Management DREAM<br />

Ein Forschungs-Flagshipprojekt im Rahmen<br />

der Donauraumstrategie<br />

Univ. Prof. DI Dr. Helmut Habersack ist Leiter des Christian Doppler<br />

Labors für Innovative Methoden in Fließgewässermonitoring,<br />

Modellierung und Flussbau am Institut für Wasserwirtschaft,<br />

Hydrologie und konstruktiven Wasserbau, Department für Wasser,<br />

Atmosphäre und Umwelt an der Universität für Bodenkultur Wien .<br />

© cdg<br />

Das Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und<br />

konstruktiven Wasserbau an der Universität für Bodenkultur<br />

Wien unter der Leitung von Prof. Habersack<br />

hat eine führende Position in der Forschung in den Bereichen<br />

Fließgewässermonitoring, Modellierung und<br />

Flussbau inne, sowohl EU- als auch nationale Projekte<br />

wurden koordiniert. Das Institut kann auf langjährige<br />

und erfolgreiche Kooperationen im Donauraum zurückblicken,<br />

wobei unterschiedliche Fragestellungen<br />

und Thematiken bearbeitet wurden, wie die nachfolgenden<br />

Beispiele zeigen. Seit 2010 leitet Prof. Habersack<br />

auch das Christian Doppler-Labor für Innovative<br />

Ansätze in Fließgewässermonitoring, Modellierung<br />

und Flussbau.<br />

Die hydromorphologische Beeinflussung von Fließgewässern<br />

ist als potenzielles Konfliktfeld zwischen<br />

Umweltschutz und anthropogenen Nutzungen der<br />

Flüsse (z.B. Schifffahrt, Hochwasserschutz und Wasserkraftnutzung)<br />

zu sehen. Aus diesem Grund wurden<br />

im Zuge des PLATINA-Projekts (FP7–Projekt) in den<br />

Jahren 2009/10 an der gesamten Donau sämtliche<br />

hydromorphologische Aspekte eines integrativen<br />

Flussgebietsmanagements untersucht. Zusammenfassend<br />

zeigten die Ergebnisse, dass die Bewertung<br />

bzw. Berücksichtigung der Gewässermorphologie und<br />

ihrer dynamischen Prozesse nicht nur für ökologische<br />

Fragen aber auch für alle weiteren Formen der Gewässernutzung<br />

(z.B. Schifffahrt) von Bedeutung sind.<br />

Während im Unterlauf der Erhalt der Morphodynamik<br />

im Vordergrund steht, gewinnt im Mittel- und Oberlauf<br />

der Rückbau (z.B. Entfernung der Ufersicherung,<br />

Gewässervernetzung) an Bedeutung. An der Donau<br />

östlich von Wien wird derzeit im Rahmen des Pilotprojektes<br />

Bad Deutsch Altenburg ein Naturversuch<br />

zur Stabilisierung der Donau, Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen<br />

und der Ökologie durchgeführt.<br />

Im Bereich des integrierten Hochwasserschutzes<br />

fordert die EU-Hochwasserrichtlinie eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit der Anrainerstaaten an grenzüberschreitenden<br />

Flüssen. Die Donau als größter Fluss in<br />

der Europäischen Union stellt hierbei in Hinblick auf<br />

die Harmonisierung der durch die Richtlinie geforderten<br />

Gefahren- und Risikokarten eine besondere Herausforderung<br />

dar, da eine große Anzahl an Anrainerstaaten<br />

koordiniert werden muss. Die Abstimmung<br />

internationaler Hochwasserschutz-Maßnahmen im<br />

Rahmen eines integrierten Flood-Risk-Managements<br />

erfordert daher ein gemeinsames Begriffsverständnis,<br />

eine gemeinsame Datenbasis und gemeinsam erstellte<br />

und harmonisierte Grundlagenkarten (flood hazard<br />

and risk maps). Diese Zielsetzungen sind integraler<br />

Bestandteil des SEE-Projektes ›Danube FloodRisk‹, in<br />

welchem Wissenschafter/innen, Verwaltungsbehörden,<br />

NGOs und Interessensvertreter/innen anwen-<br />

dungsorientiert an der Entwicklung<br />

einer einheitlichen Methodik zur Erstellung<br />

der Gefahren- und Risikokarten<br />

(Donau-Atlas) arbeiten und somit die<br />

Grundlage für andere Disziplinen wie<br />

Raumplanung oder Wirtschaft in Bezug<br />

auf ein integriertes Risiko-Management<br />

liefern.<br />

Die rumänische Donau, zwischen den<br />

Städten Calarasi und Braila (Fluss-km<br />

375 bis 175) stellt eine weitgehend naturnahe<br />

Bifurkationsstrecke dar. Durch<br />

fortschreitende Durchflussaufteilung<br />

in Richtung linkes Donauufer führt<br />

der rechte Hauptstrom immer weniger<br />

Wasser, wodurch u.a. die Schiffe<br />

einen Umweg von ca. 110 km in Richtung<br />

Schwarzes Meer in Kauf nehmen<br />

müssen. Um wieder mehr Abfluss im<br />

Hauptstrom zu erhalten, soll durch<br />

eine Sohlrampe die Durchflussaufteilung<br />

geändert werden, wodurch sich<br />

eine Beeinträchtigung der Migration<br />

der Störe ergeben könnte. Um die Auswirkungen<br />

zu minimieren, sollen durch<br />

einen phasenweisen Bau der Sohlrampe<br />

und durch ein begleitendes Monitoring,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!