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oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst

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Es geht darum, Demokratie zu leben.<br />

len Studierenden erreicht die wir uns erwünschen.<br />

Dies auch wegen der legislativen Unsicherheit, die im<br />

rumänischen Hochschulwesen herrscht. Auch, weil<br />

die zahlreichen sogenannten ›Reformen‹ des rumänischen<br />

Unterrichts aus den letzten zwei Jahrzehnten<br />

nicht die Rahmenbedingungen für eine unbürokratische<br />

Öffnung geschaffen haben. Keines der Bildungsgesetze,<br />

die in Rumänien den Unterricht im Allgemeinen<br />

und das Hochschulwesen im Speziellen betreffen,<br />

hat die Voraussetzungen für eine nahtlose Integration<br />

in die europäische akademische Welt geschaffen und<br />

keines dieser Gesetze hat den Universitäten eine reelle<br />

Autonomie verliehen.<br />

So ist die Mühe für den Aufbau und die Bewahrung<br />

dieser Beziehungen den Universitäten überlassen worden,<br />

die oftmals die unglaubliche Trägheit des bürokratischen<br />

Apparats überwinden müssen und auf die<br />

Bereitschaft der österreichischen und anderen europäischen<br />

Universitäten angewiesen sind um auch unter<br />

solchen Umständen zu kooperieren.<br />

So waren z.B. die österreichischen Lektorinnen und<br />

Lektoren, Professorinnen und Professoren in mehrfacher<br />

Weise für die Universität von Bedeutung:<br />

Durch die Vermittlung neuer<br />

didaktischer Methoden, die in Rumänien<br />

gänzlich unbekannt waren, führten<br />

sie ein völlig neues Unterrichtsverhalten<br />

ein. Neue wissenschaftliche Zugänge<br />

wurden erklärt und moderne Literatur<br />

in den Unterricht eingebaut. Besonders<br />

wichtig war aber der Unterricht, in dem<br />

die Studierenden gleichberechtigt einbezogen<br />

wurden; die Kultur der Diskussion,<br />

die es vorher nicht gegeben hatte<br />

und welche die Studierenden zu selbstständig<br />

denkenden Menschen erzog.<br />

Mindestens genauso wichtig waren die<br />

Netzwerke, die die einzelnen Lehrenden<br />

mitbrachten und uns zur Verfügung<br />

stellten.<br />

<strong>oead</strong>.<strong>news</strong>: Was ist der sichtbare und/oder<br />

ideelle Gewinn durch die Partnerschaften<br />

für die Universität?<br />

RG: Hier gibt es einiges. Die Mitarbei-<br />

ter/innen, Funktionär/innen, die Studierenden, Lehrenden<br />

und das Verwaltungspersonal lernten einen<br />

neuen Umgang miteinander. Es geht einfach darum<br />

Demokratie zu leben, was am schwierigsten war und<br />

ist, - im öffentlichen Leben Rumäniens und auch im<br />

akademischen.<br />

Durch die Kooperation mit Österreich – damit sind<br />

die verschiedenen Partnerschaften gemeint – kam<br />

es zu einer Modernisierung. Meine Kolleginnen und<br />

Kollegen lernten in Projekten mitzuarbeiten, eigene<br />

Projekte und Methoden zu entwickeln und sie<br />

knüpften viele persönliche Kontakte; sie wurden wissenschaftlich<br />

und soziokulturell in die westliche Welt<br />

eingeführt. Dadurch gelang es vielen Kolleginnen und<br />

Kollegen Fuß zu fassen in der internationalen wissenschaftlichen<br />

Welt. Am deutlichsten ist dies sichtbar,<br />

dass viele unserer jungen Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler heute als gleichberechtigte Partner/<br />

innen zu internationalen Symposien eingeladen und<br />

anerkannt werden.<br />

<strong>oead</strong>.<strong>news</strong>: Das war ein gutes Schlusswort. Ich danke für<br />

das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte<br />

Prof. Dr. Michael Dippelreiter,<br />

OeAD-GmbH<br />

Hauptgebäude<br />

Universitatea<br />

Babeş-Bolyai,<br />

Cluj-Napoca<br />

© www.ubbcluj.ro<br />

infopoint<br />

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