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oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst

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9<br />

Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

im neuen europäischen Bildungsprogramm<br />

2014–2020<br />

enthalt in einem osteuropäischen Land; bei Praktika<br />

liegt diese Zahl etwas höher. Die beliebtesten Zielländer<br />

der Österreicher/innen sind dabei Tschechien,<br />

Polen und Ungarn. Jene, die zurückkehren – das zeigt<br />

eine 2012 von der Universität Wien erarbeitete und<br />

vom OeAD herausgegebene Studie sehr deutlich – sind<br />

in ungleich höherem Maße mit ihrem Erasmus-Aufenthalt<br />

zufrieden als Studierende, die ihren Aufenthalt<br />

in ›klassischen‹ Ländern wie Spanien, Frankreich oder<br />

Deutschland verbracht haben. Die Studierenden fühlen<br />

sich in den vergleichsweise ›jungen‹ Städten des<br />

Ostens wohl und es gelingt vielfach leichter, Kontakte<br />

zu Einheimischen zu knüpfen als in den großen Erasmus<br />

Communities Westeuropas.<br />

Ein Erasmus-Student berichtete auf die Frage, was<br />

ihn außerhalb des Studiums im rumänischen Cluj besonders<br />

prägte, über gesellschaftliche Einblicke in das<br />

Verhältnis von Mehrheiten und Minderheiten in Siebenbürgen<br />

und zugleich über die zahlreichen Freundschaften,<br />

die in dieser Zeit mit Rumän/innen, aber<br />

auch mit Menschen aus ganz Europa entstanden sind.<br />

Fachkonferenz zur Hochschulzusammenarbeit<br />

im Juli <strong>2013</strong><br />

Um den aktuellen Entwicklungen in der Region Zentral-<br />

und Osteuropa Rechnung zu tragen und die Vielfalt<br />

der Kooperationsmöglichkeiten im Hochschulbereich<br />

aufzuzeigen, richtet die OeAD-GmbH unter Koordination<br />

der Nationalagentur Lebenslanges Lernen und<br />

in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für<br />

Wissenschaft und Forschung Anfang Juli <strong>2013</strong> eine internationale<br />

Fachkonferenz aus, zu der Gäste aus dem<br />

gesamten Donauraum sowie aus weiteren Ländern<br />

Südosteuropas eingeladen werden.<br />

Mit der Fachkonferenz sollen gleich mehrere Ansätze<br />

verfolgt werden: Ausgehend von bestehenden Kooperationen<br />

im Hochschulbereich soll erarbeitet werden,<br />

welche Perspektiven sich daraus für die Zukunft ergeben,<br />

welche (gemeinsamen) Interessen bestehen und<br />

was für Folgeinitiativen sich konkret daraus entwickeln<br />

können. Der Blick wird dabei einerseits auf die zahlreichen<br />

existierenden und vom OeAD betreuten Förderprogramme<br />

gelegt, zum anderen soll ganz gezielt ein<br />

Ausblick darauf erfolgen, welche Formen der Zusammenarbeit<br />

im neuen europäischen Bildungsprogramm<br />

2014–2020 (derzeitiger Arbeitstitel: ›Erasmus für<br />

Alle‹) gefördert werden können. Schon<br />

heute bieten multilaterale Initiativen<br />

wie CEEPUS, die bilaterale Aktionen<br />

mit der Slowakischen Republik, der<br />

Tschechischen Republik und Ungarn,<br />

Erasmus, die EU-Drittstaatenprogramme<br />

oder die Programme der Wissenschaftlich-Technischen<br />

Zusammenarbeit<br />

hervorragende Möglichkeiten,<br />

wenn es um die Förderung der Hochschulkooperation<br />

sowohl zwischen Österreich<br />

und der Donauregion als auch<br />

unter den betroffenen Ländern selbst<br />

geht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

werden aufgerufen sein, selbst<br />

Projekte vorzustellen, Erfahrungen<br />

einzubringen und gemeinsam neue Initiativen<br />

zu entwickeln. Diskutiert wird<br />

dann, wie die Ergebnisse und Erfahrungen<br />

in künftige Formen der Zusammenarbeit<br />

transferiert werden können.<br />

Natürlich soll eine Initiative in diesem<br />

Bereich mit unmittelbarem Nutzen<br />

für den Hochschulstandort Österreich<br />

verknüpft sein. Die Veranstaltung soll<br />

aufzeigen, wo Kooperationen zwischen<br />

unserem Land und Zentral- bzw. Osteuropa<br />

existieren, Österreichs Hochschulen<br />

haben damit durch die Vernetzung<br />

von Akteur/innen bei akademischen<br />

Kooperationen in diesem Raum quasi<br />

›die Nase vorn‹. Daneben erlaubt eine Initiative zu<br />

diesem Zeitpunkt einen aktiven Start österreichischer<br />

Hochschulen ins neue EU-Bildungsprogramm 2014–<br />

2020.<br />

Neben dem Austausch auf bildungspolitischer Ebene<br />

wird sich die Fachkonferenz in ihrem Verlauf thematischen<br />

Aspekten der Zusammenarbeit widmen, die<br />

für Hochschulen generell wichtige Fragestellungen<br />

behandeln. Darunter fallen die Qualitätssicherung bei<br />

gemeinsamen Projekten ebenso wie die Anrechnung<br />

von Studienleistungen bei Mobilität oder ein Erfahrungsaustausch<br />

hinsichtlich der Zusammenarbeit mit<br />

Unternehmen, etwa im Falle von Praktika. Die Veranstaltung<br />

richtet sich dabei gezielt an Expertinnen und<br />

Experten aus der ›Praxisebene‹ der Hochschulen, also<br />

an Personen, die selbst bereits Projekte durchgeführt<br />

und Interesse an einer Kooperation mit der angesprochenen<br />

Region haben.<br />

Ein letztes, nicht unwesentliches Element wird daher<br />

die Vernetzung von Akademiker/innen unterschiedlichster<br />

Fachbereiche sein, die im Rahmen der Veranstaltung<br />

die Möglichkeit erhalten werden, erste konkrete<br />

Projektideen zu entwickeln.<br />

Der Kultur- und Wissenschaftsraum Donau ist gewissermaßen<br />

die Lebensader Europas. Dass diese Lebensader<br />

seit Jahrhunderten nicht nur Material und<br />

Menschen verbindet, sondern auch den geistigen<br />

Austausch auf akademischer Ebene befördert, möchte<br />

der OeAD mit seinen zahlreichen Kooperationsprogrammen<br />

und mit einer interessanten internationalen<br />

Fachveranstaltung aufzeigen.<br />

© gerhard volz

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