oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst
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Derzeit noch ein Manko ist das fehlende Angebot<br />
fremdsprachlicher (vor allem englischer)<br />
Unterrichtseinheiten an den Universitäten.<br />
Findige Ingenieur/innen von der Technical University<br />
Cluj-Napoca/Rumänien haben unter der Leitung der<br />
FE DigInfo in Graz einen Ultraschallsimulator entwickelt<br />
(Bild rechts), mit dem junge Mediziner/innen<br />
diese nichtinvasive Technik ohne Patientenbelastung<br />
üben. Ein weiteres innovatives Projekt der Techniker/<br />
innen aus Cluj-Napoca/Rumänien war die Programmierung<br />
und Implementierung eines e-Learning<br />
Systems (www.hypertalk.net), das auch für ›Teleteaching‹<br />
und ›Remote Coaching‹ von Diplomand/<br />
innen und Dissertant/innen im Netzwerk verwendet<br />
wird.<br />
Die gesamte Administration des Netzwerks wird über<br />
die CEEPUS-Webseite elektronisch abgewickelt, es ist<br />
jederzeit nachvollziehbar, wer welche Änderungen<br />
durchgeführt hat. Die Kommunikation erfolgt, neben<br />
persönlichen Treffen während der CEEPUS Veranstaltungen<br />
und dem Austausch, im wesentlichen<br />
elektronisch unter Nutzung aller Möglichkeiten – von<br />
E-Mail bis Webkonferenzen. Somit sind wir innerhalb<br />
von CIII-AT-0042 in der glücklichen Lage, für Fragen<br />
sehr schnell kompetente Partner/innen zu finden.<br />
Die Implementierung längerfristiger Projekte wie<br />
›These en Cotutelle‹ (Mitgliedschaft in PhD-Kommission<br />
der Partneruniversitäten) und des ›Joint Degrees‹<br />
(ein Diplom von zwei Partneruniversitäten) gestalten<br />
sich schwieriger. Die Universitäten befürchten nicht<br />
kalkulierbare finanzielle Belastungen wie im Falle des<br />
›These en Cotutelle‹. Hier ist die häufig<br />
geäußerte Frage immer, was passiert<br />
wenn zum Zeitpunkt der ›PhD Defense‹<br />
das Netzwerk nicht mehr existiert,<br />
da ja bei CEEPUS eine jährliche Neuevaluierung<br />
und nur bei erfolgreicher<br />
Absolvierung eine Verlängerung möglich<br />
ist. Eine ›Remote Teilnahme‹ unter<br />
Benutzung der kommunikativen Möglichkeiten<br />
(u.a. Audio und Videoübertragung)<br />
des entwickelten e-Learning<br />
Systems könnte eine Lösung darstellen<br />
– diese wäre dann sogar CO2-neutral.<br />
Im Rahmen von CIII-AT-0042 wird bereits<br />
zweimal ein ›These en Cotutelle‹<br />
durchgeführt.<br />
Das CEEPUS-Central European<br />
Exchange Programme for University<br />
Studies ist ein multilaterales Austauschprogramm<br />
mit Mittel- und<br />
Osteuropa, das 1995 von Österreich<br />
initiiert wurde. Es handelt sich um<br />
ein transnationales, zentraleuropäisches<br />
Hochschulnetzwerk, das sich<br />
aus verschiedenen fachspezifischen<br />
Einzelnetzwerken zusammensetzt und<br />
das die akademische Mobilität und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
im Hochschulraum der Region fördern soll.<br />
Weit schwieriger ist die Einführung des ›Joint Degrees‹<br />
– hier müßten sich zwei Partneruniversitäten<br />
zur Koordinierung eine gemeinsame PhD–Kommission<br />
einrichten. Bedenkt man wieviel Arbeit eine PhD–<br />
Kommission innerhalb einer Universität bedeutet,<br />
kann man sich vorstellen, um wie viel komplizierter<br />
es wird, wenn man auch noch die unterschiedlichen<br />
Statuten zweier Universitäten, die möglicherweise<br />
auch nicht der gleichen Fakultät angehören, berücksichtigen<br />
muß. Diese administrativen Hürden sind in<br />
der Praxis kaum überwindbar.<br />
Ein immer noch bestehendes Manko vieler Universitäten<br />
ist das fehlende Angebot fremdsprachiger<br />
(vor allem englischer) Unterrichtseinheiten. Damit<br />
können bei einem Studierendenaustausch nur diejenigen<br />
ECTS Punkte erwerben, die der Sprache des<br />
Gastlandes mächtig sind. Aus Sicht der europäischen<br />
Integration und des grenzüberschreitenden Lernens<br />
besteht meiner Meinung nach hier großer Aufholbedarf.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass<br />
CIII-AT-0042 eines der größten Netzwerke im CEEPUS<br />
Programm darstellt. Durch die enge, interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit unter Benutzung aller Möglichkeiten,<br />
die das CEEPUS Programm bietet, können viele<br />
wissenschaftliche Projekte realisiert und das Interesse<br />
für den Drittmittelsektor ausbaut werden.<br />
infopoint<br />
www.<strong>oead</strong>.at/ceepus<br />
www.medunigraz.at<br />
© erich sorantin