oead.news Nr. 88/2013 - Österreichischer Austauschdienst
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Beim Europatag<br />
Mai 2011<br />
© ire<br />
Der Erfolg einer solchen Veranstaltung lässt sich<br />
quantitativ kaum erfassen. Teilnahmezahlen und Medienresonanz<br />
können zwar viel über die öffentliche<br />
Wirkung aussagen. Oftmals sind es aber gerade die<br />
persönlichen Eindrücke und Erlebnisse, anhand derer<br />
die Programminhalte mit Leben gefüllt werden. Ein<br />
besonderes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die<br />
gemeinsame Feier des Europatages am 9. Mai: Zum<br />
ersten Mal seit dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
in Bosnien-Herzegowina sind die Kulturvereine<br />
aller drei Volksgruppen aus der bosnischen<br />
Stadt Brčko gemeinsam aufgetreten.<br />
›In Bosnien‹, so versichert Ilja Stojanovic,<br />
Referent für internationale Beziehungen<br />
von Brčko, ›wäre ein solcher<br />
Auftritt nicht möglich. Es ist ein sehr<br />
positives Zeichen, dass alle drei Gemeinschaften<br />
ihre Heimatstadt gemeinsam<br />
vertreten konnten‹. Diese Tatsache<br />
verbunden mit gegenseitigem Respekt,<br />
sind Grundvoraussetzungen für ein gemeinsames<br />
Europa.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Projekt<br />
Lucky Four Leaf Clover einmal mehr gezeigt hat,<br />
dass man – engagiertes Personal und kreative Ideen<br />
vorausgesetzt – auf Ebene der Städte, Kommunen<br />
und Regionen auch innerhalb eines relativ kleinen<br />
Zeitfensters erfolgreich unterschiedliche Aktivitäten<br />
umsetzen kann.<br />
Einige Publikationen, ein Ausstellungskatalog oder<br />
eine Aufsatzsammlung von Schüler/innen aus allen<br />
fünf Ländern bezeugen das große Interesse an diesem<br />
Projekt, Nachfolgeprojekte bzw. Folgeveranstaltungen<br />
sind geplant. Ein Jahr nach Ende des Projektes<br />
findet immer noch ein intensiver Austausch zwischen<br />
dem IRE und den ehemaligen Partner/innen statt. Die<br />
Zusammenarbeit konnte auf unterschiedlicher Art<br />
und Weise fortgesetzt werden und auch die grenzüberschreitenden<br />
Beziehungen zwischen den einzelnen<br />
Partner/innen haben sich kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Das viel beschworene, aber oft zur Floskel verkommene<br />
Europa der Regionen ist also zumindest in<br />
diesem Rahmen zur erfolgreichen Realität geworden.<br />
Lucky Four Leaf Clover Fact Sheet<br />
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Zeitraum: September 2010 bis November 2011<br />
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Gesamtbudget: 367.000 Euro, davon 54% Finanzierung durch die EU-Kommission<br />
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21 Einzelveranstaltungen (u. a. Feier des Europatages, ökumenische<br />
Friedenswallfahrt und Fachkonferenzen)<br />
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3 fortlaufende Aktivitäten (Wanderausstellung, Aufsatzwettbewerb unter<br />
Oberschüler/innen und Serie von Europacafés)<br />
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11 Projektpartner aus fünf europäischen Ländern<br />
Projektpartner<br />
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Bosnien – Herzegowina: der Distrikt Brčko<br />
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Kroatien: die Gespanschaften Meimurje, Varaždin, Krapina-Zagorje und Koprivnica-Križevci<br />
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Österreich: die Bezirke Güssing, Jennersdorf und Oberwart<br />
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Slowenien: die Region Podravska<br />
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Ungarn: die Komitate Vas und Zala<br />
Thematische Schwerpunkte lt. PRINCE EU-27 Programm<br />
1. Das gegenseitige Kennenlernen der Bürgerinnen und Bürger der Regionen und<br />
Städte des Projektgebietes;<br />
2. Die Weitergabe der Erfahrungen und Erkenntnisse der drei EU-Mitgliedsstaaten<br />
auf regionaler und lokaler Ebene;<br />
3. Die Formulierung der Erwartungen und Befürchtungen der Regionen und Kommunen<br />
des Kandidatenlandes Kroatien und Bosnien-Herzegowina an den EU-Beitritt;<br />
4. Die Formulierung der Erwartungen und Sorgen der Regionen und Kommunen,<br />
der drei EU-Mitgliedstaaten gegenüber einem EU-Beitritt Kroatiens und<br />
Bosnien-Herzegowinas.<br />
Über das Institut der Regionen Europas<br />
(IRE)<br />
Das Institut der Regionen Europas (IRE) wurde 2004<br />
vom ehemaligen Salzburger Landeshauptmann Prof.<br />
Dr. Franz Schausberger mit dem Ziel gegründet, ein<br />
Forum für die europäischen Regionen, Kommunen<br />
und Unternehmen zu schaffen. Damit soll die zunehmende<br />
Bedeutung der Regionen und Kommunen für<br />
die europäische Politik und für die volkswirtschaftliche<br />
Entwicklung zum Ausdruck gebracht werden. Mit<br />
seinen Aktivitäten und Initiativen unterstützt das IRE<br />
die Regionalisierung und Dezentralisierung und ist ein<br />
Ansprechpartner bei entsprechenden Fragen und Herausforderungen.<br />
Am Sitz in Salzburg berät ein kleines,<br />
aber engagiertes und kompetentes Team zu Projektvorschlägen<br />
und Wünschen.<br />
Als parteiunabhängige und gemeinnützige Einrichtung<br />
möchte das IRE vorhandende Informationsdefizite<br />
abbauen und dazu beitragen, das wirtschaftliche<br />
Potential der europäischen Regionen zu nutzen und<br />
die grenzübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.<br />
Das IRE steht allen interessierten Regionen, Städten<br />
und Unternehmen aus Europa offen, derzeit umfasst<br />
das Netzwerk über 100 Mitglieder.<br />
infopoint<br />
www.institut-ire.eu