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Journalistenpreis Ehrenamtliches Engagement. Ausgezeichnete ...

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<strong>Ausgezeichnete</strong> Beiträge<br />

Experten schwärmen<br />

Nach und nach werden Säulen und Gewölbe<br />

freigelegt und instand gesetzt.<br />

Denkmalpfleger geraten darüber immer<br />

mehr ins Schwärmen und sprechen von<br />

einem seltenen Kleinod der Wirtschaftsarchitektur.<br />

Bohne als ehemaliger Rohrleitungsmonteur<br />

sieht die Sache praktisch.<br />

Wer wohnt schon gern mit einer<br />

Ruine in der Nachbarschaft? Und wenn<br />

die Domäne nicht verfällt, kann das<br />

ganze Dorf etwas davon haben. So einfach<br />

ist das. Sohn André, gelernter Kanalbauer,<br />

versteht es genauso. Mit Freunamt<br />

seien positiv, sagt Wünsch. Allerdings<br />

bedauert er, dass die drei Mitarbeiter,<br />

die ihm bislang zur Seite standen,<br />

bald nicht mehr beim Förderkreis<br />

tätig sein können. Sie sollten über eine<br />

Strukturanpassungsmaßnahme beschäftigt<br />

werden. Das sei jedoch von der Arbeitsagentur<br />

gestrichen worden.<br />

Rund zehn Stunden investiert Wünsch<br />

wöchentlich in sein Ehrenamt. Daneben<br />

ist er natürlich selbst literarisch tätig.<br />

Sein erst im November im Wartberg-<br />

Verlag erschienenes Buch „Vom Kohlenklau<br />

zum Wittwenball“, das Geschichten<br />

aus Halle in der Nachkriegszeit erzählt,<br />

sei bereits tausend Mal verkauft worden,<br />

freut er sich. Natürlich schreibt er<br />

bereits an einem neuen Manuskript,<br />

denn seine Devise lautet: „Ein Schriftsteller<br />

arbeitet immer.“ Allerdings will<br />

er noch nicht verraten, worum es in seinem<br />

neuen Text gehen wird.<br />

6. Februar 2004<br />

Ein Misthaufen als Startplatz<br />

Klaus Bohne stoppt Verfall der<br />

Domäne Petersberg – 1000 Stunden<br />

Eigenleistungen<br />

Der Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen<br />

geht“ wird in diesem Jahr zum zweiten<br />

Mal vergeben. Täglich gehen in der<br />

Redaktion Vorschläge von Lesern der<br />

MZ ein, wer die Ehrung am 20. März<br />

zum Frühlingsanfang im neuen theater<br />

erhalten soll. Heute stellen wir einen<br />

weiteren Kandidaten vor: Klaus Bohne<br />

aus Petersberg.<br />

Von unserem Redakteur Ralf Böhme<br />

Petersberg/ MZ. Am Anfang war ein<br />

Riesenhaufen Mist. Lasst ihn doch liegen,<br />

sagten viele. Die Domäne, historisches<br />

Amtsgut und Ausgangspunkt von<br />

Petersberg, sei sowieso nicht mehr zu<br />

retten. Mangelwirtschaft zu DDR-Zeiten<br />

und langer Leerstand nach der Wende<br />

hatten dem Gemäuer arg zugesetzt.<br />

Ewiger Optimist<br />

Klaus Bohne – Optimist von altem<br />

Schrot und Korn – schreckte das nicht.<br />

Ist erst einmal aufgeräumt, so seine<br />

Überlegung im Jahr 2000, kann aus der<br />

Ruine wieder etwas Schönes werden.<br />

Das ist der selbst erteilte Auftrag des<br />

Fördervereins, zu dessen Gründungsmitgliedern<br />

der 52-Jährige gehört.<br />

26<br />

Inzwischen fanden im ehemaligen Schafstall<br />

bereits die ersten Tanzabende statt.<br />

Skeptiker gebe es noch immer, so der<br />

gebürtige Petersberger. Aber es seien<br />

weniger geworden. Und von dem Mist,<br />

der die Stallböden über ein Meter hoch<br />

bedeckte, redet kaum noch jemand. Den<br />

Initiatoren des Projektes blieben die<br />

Mühen natürlich im Gedächtnis. Mit<br />

Schaufel und Schubkarre räumte Bohne<br />

den Unrat. Wochenende für Wochenende,<br />

viele Container voll. Alles in allem<br />

stieg die Zahl seiner freiwilligen<br />

Arbeitsstunden auf weit über 1 000 an.<br />

Das kostete Opfer. Selbst König Fußball<br />

spielte keine Rolle mehr. Nur am alljährlichen<br />

Urlaub in südlichen Gefilden<br />

gab es keine Abstriche.<br />

„Klaus hat wirklich ein dickes Lob verdient“,<br />

begründete Hans Hausmann,<br />

stellvertretender Bürgermeister von Petersberg,<br />

seinen Vorschlag für den Ehrenpreis.

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