Geschichte des Bergbaus in Bolivien - CCA Monatsblatt

Titel
die Lithiumlauge des Salars noch kein ausgereiftes Verfahren existiert,
um am Ende des chemischen Fraktionierungsprozesses Lithium- von
Magnesiumsalzen zu trennen und in ausreichender Konzentration
als Karbonat anzureichern. Auch steht noch nicht fest, wie hoch das
metallurgische Ausbringen und die Produktionskosten sein werden. Zum
Vergleich: In den Lagerstätten Atacama, Chile und Hombre Muerto,
Argentinien liegt das Ausbringen unterhalb von 50 %. Der Salar de Uyuni
enthält zwar die größten Lithiumressourcen der Erde, liegt aber mit einem
Durchschnittsgehalt von 0.0532 % Lithium deutlich unter dem von Atacama
mit 0.14 % Lithium und In-Situ-Ressourcen von 6.3 Mio. Tonnen (Gruber
et al., 2011). Der vergleichsweise geringe Lithiumgehalt des Salars, das
hohe Mg/Li-Verhältnis von 23.6, die jahreszeitlich bedingte Überflutung
des Salzsees, die Höhenlage und extremen Temperaturunterschiede
werden die Produktion von Lithiumkarbonat am Salar de Uyuni nicht
nur erschweren sondern auch im Vergleich zu den Konkurrenten deutlich
verteuern.
Der Bettler auf dem goldenen Thron
Lithiumbatterie Wertschöpfungskette
Die Abbildung zeigt die einzelnen Produktionsschritte, um vom Lithium
des Salars bis zu in Fahrzeugen eingebauten Lithiumbatterien zu kommen.
Um an dieser Wertschöpfungskette optimal zu partizipieren und aus der
Position des „ewigen“ Rohstofflieferanten herauszukommen, hat die
bolivianische Regierung 2007 ein staatliches Lithium-Batterie Programm
aufgelegt (Ströbele-Gregor, 2012). Dies soll sicherstellen, dass das Land
in allen Segmenten der Lithium-Industrialisierung teilnehmen und darüber
hinaus auch Lithiumprodukte exportieren wird.
Das bolivianische Projekt ist in drei Phasen gegliedert. Die erste soll bis
2013 abgeschlossen sein, und umfasst eine Investition von US$ 18 Mio.
22
Monatsblatt 1/2013