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Zwei von uns sind gestorben - AIDS-Hilfe Offenbach eV - Deutsche ...

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Beteiligten, dass jeder Mensch Zugang zu medizinischer<br />

Versorgung haben sollte“ Dazu benötigt man<br />

als zentrale Funktionseinheit einen Träger der Einrichtung,<br />

geeignetes ärztliches und Assistenzpersonal sowie<br />

Praxisräume. Erforderlich <strong>sind</strong> eine<br />

medizintechnische Infrastruktur, ein Netzwerk <strong>von</strong><br />

Konsiliarärzten und eine Personalreserve.<br />

Es werden quasi als Schutzschicht<br />

Förderer und Gönner benötigt. Für<br />

einen reibungslosen Betrieb muss der<br />

Kontakt zu Behörden und Einrichtungen<br />

hergestellt werden. Und dann bedarf<br />

es einer Öffentlichkeitsarbeit, mit<br />

der sowohl die Bevölkerung als natürlich<br />

auch die Patienten über die Existenz des<br />

Projektes informiert werden. Dr. Kauder<br />

schildert: „Von Anfang an bestand<br />

Klarheit, dass wir eine qualifizierte, zeitgemäße<br />

Versorgung <strong>uns</strong>erer Patienten<br />

gewährleisten und nicht nur eine Barfußmedizin<br />

betreiben wollten. Dankenswerterweise<br />

erklärte sich das Krankenhaus<br />

bereit, seine Infrastruktur kostenfrei zur<br />

Verfügung zu stellen. Ich kann also bei<br />

Bedarf und das sogar sofort vor Ort La-<br />

bor-, Röntgen- und Endoskopiediagnostik<br />

betreiben. Blutzucker- und<br />

Harnuntersuchungen machen wir in der<br />

Praxis selbst, außerdem verfügen wir<br />

dort über ein eigenes, jeweils gespendetes<br />

EKG, Spirometer und Sonographiegerät.<br />

Um den Betrieb der Ambulanz rechtlich und organisatorisch<br />

abzusichern, muss sie nicht nur öffentlich akzeptiert,<br />

sondern institutionell und behördlich<br />

abgesichert sein. Nur so ist zu erreichen, dass sie später<br />

nicht mehr angegriffen oder infrage gestellt wird.<br />

Unseren Flyer für Nicht-<br />

Versicherte finden Sie auch<br />

auf <strong>uns</strong>erer Homepage<br />

www.offenbach.aidshilfe.de<br />

unter Aktuelles eingestellt<br />

Wir haben deswegen zu zahlreichen Stellen Kontakt<br />

aufgenommen und dort sowohl <strong>uns</strong> persönlich als<br />

auch <strong>uns</strong>er Projekt vorgestellt. Die übliche Praxis-Eröffnungsanzeige<br />

in der Tageszeitung oder im Radio<br />

schied a priori aus, da wir einerseits keine Trittbrettfahrer<br />

anziehen wollten, andererseits <strong>uns</strong>ere Botschaft<br />

kaum <strong>uns</strong>ere Zielgruppe<br />

erreicht hätte. Welcher illegale Migrant<br />

liest schon das Darmstädter<br />

Echo oder hört den Hessischen<br />

Rundfunk? Die Information musste<br />

also durch Mund-zu-Mund Propaganda<br />

weitergegeben werden. Wichtigster<br />

Multiplikator war für <strong>uns</strong> hierbei<br />

das Interkulturelle Büro beim Sozialamt<br />

der Stadt Darmstadt, das regelmäßigen<br />

Kontakt zu fast 140<br />

strukturierten Migrantenvereinigungen<br />

in Darmstadt hält. Glücklicherweise<br />

wurden wir dort mit offenen<br />

Armen empfangen, <strong>uns</strong>er Vorhaben<br />

sogar materiell unterstützt und <strong>uns</strong>ere<br />

Flyer an die Zielgruppen verteilt.“<br />

Nach Anlaufschwierigkeiten, in denen<br />

mehr deutsche nicht Versicherte<br />

die <strong>Hilfe</strong> der Ambulanz in Anspruch<br />

nahmen, <strong>sind</strong> inzwischen etwa zwei<br />

Drittel der bis zu zwanzig Patienten<br />

wöchentlich Ausländer. Das Arbeitsspektrum<br />

ist weit. Es geht <strong>von</strong> der Begleitung<br />

Schwangerer bis hin zur<br />

Sterbebegleitung krebskranker Menschen. In der<br />

dem Vortrag sich anschließenden regen Diskussion<br />

berichtete die Ärztin der MMM Frankfurt am Bürgerhospital<br />

<strong>von</strong> ihren Schwierigkeiten, Urlaubsvertretungen<br />

zu finden, <strong>von</strong> der Angst der Patienten, wenn<br />

vor der Klinik ein Polizeiauto steht. Es kam zur Spra-<br />

1997 Die US­amerikanischen Center of Desease Conrol (CDC) berichten, dass erstmals die<br />

Zahl der jährlichen <strong>AIDS</strong>­Toten gesunken ist.<br />

2002 Start des Projektes "Aus erster<br />

Hand" zur Prävention in Schulen.<br />

Benifizkonzert im Bogside <strong>Offenbach</strong>.<br />

Die Grünen Obertshausen spenden<br />

ihr letztes Sitzungsgeld. Lesung<br />

Markus Brühl Henningstadt.<br />

33<br />

2003 Benefiz im Kellertheater<br />

Frankfurt für die Aids­<strong>Hilfe</strong> Offen­<br />

bach, vielfältige Ausstellungen<br />

durch die Gruppe „Mal mal“ und an­<br />

dere Initiativen.<br />

Beginn einer begleiteten ehrenamtli­<br />

chen Betreuungsgruppe.

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