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REPORTAGE<br />
Für Ruhesuchende und Familen: Wandern auf den gut<br />
unterhaltenen Winterwanderwegen im Springenboden.<br />
gibt und uns aus seiner Kindheit erzählt. Er ist auf der<br />
Gsässweid aufgewachsen: «Im Winter sind wir immer<br />
mit den Skis zur Schule gefahren – in einer spassigen<br />
Viertelstunde waren wir unten und in mühsamen eineinhalb<br />
Stunden wieder oben.» Er ist stolz auf sein<br />
Heimattal, das seit 2011 die Bezeichnung «Naturpark<br />
Diemtigtal» trägt und somit als Landschaft von nationaler<br />
Bedeutung gilt. Dies vor allem wegen der Artenvielfalt,<br />
den Wäldern (davon ein Grosswaldreservat,<br />
das seit dem Lothar nicht mehr aufgeforstet wurde) und<br />
den intakten Ortsbildern der Dörfer (die Streusiedlungen<br />
im Diemtigtal sind 1986 mit dem Wakker-Preis<br />
ausgezeichnet worden). In Bergregionen sei oft die<br />
Abwanderung der jungen Leute ein Thema, sagt<br />
Neukomm, in der Gemeinde Diemtigen sei die Bevölkerungszahl<br />
mit rund 2200 Personen aber seit den<br />
70er-Jahren konstant geblieben. Damit dies weiterhin<br />
so bleibe, müsse man «mit der Zeit gehen». Noch zur<br />
Zeit seines Vaters sei der Betrieb Gsässweid nur ein<br />
Landwirtschaftsbetrieb gewesen, nach dem Ausbau des<br />
Skilifts habe er ihn aber zum Restaurant umfunktioniert,<br />
und heute sei das Haus gar ein kleines Hotel mit<br />
sieben Doppelzimmern und einem 40er-Massenlager.<br />
Peter Neukomm geniesst die Landschaft, die Natur und<br />
die frische Luft in den Bergen sehr, und um weiterhin<br />
hier wohnen zu können, will er vermehrt auf Tourismus<br />
setzen. «Wissen Sie, von der schönen Aussicht<br />
kann man die Steuern nicht zahlen!», klingt es hinter<br />
dem Steuer hervor. Und schon sind wir auf dem Parkplatz<br />
vor der besagten Gsässweid angekommen.<br />
«Wettertannen wie Märchenfiguren»<br />
Wir haben uns für die längste der drei Winterwanderrouten<br />
entschieden und sind losgestapft. Die Wege<br />
werden von Peter Neukomm und seinen Kollegen mit<br />
zwei Schneemobilen präpariert und sind bequem begehbar.<br />
Die Gehzeit der drei gut mit pinken Richtungszeigern<br />
markierten Strecken beträgt ungefähr eineinhalb,<br />
zwei und dreieinhalb Stunden. Keine der<br />
Strecken weist grosse Höhenunterschiede auf – sodass<br />
man sich beim Spazieren so richtig entspannen kann.<br />
Dazu trägt auch die Natur bei. Bruno Reber, der<br />
Geschäftsleiter von Diemtigtal Tourismus, schwärmt<br />
von den verschneiten Winterwäldern: «Die grossen Wettertannen<br />
mahnen mich immer an Märchenfiguren.»<br />
Wenn man Glück habe, könne man hier auch Rehe,<br />
Gämsen oder Füchse beobachten. Auch das Panorama<br />
habe es in sich: «Im Nordwesten sieht man das Stockhorn,<br />
im Süden den Schwarzeberg und das Wiriehorn,<br />
im Osten einen Teil der Niesenkette.» Die Sicht ins<br />
Diemtig- und Simmental sei einzigartig, sagt Reber, der<br />
Blickwinkel sei für die Flachländer etwas Neues: «Für<br />
die meisten Leute ist die Aussicht auf die Stockhornkette<br />
von dieser Seite her unbekannt.»<br />
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