Das war Gießen 2013 - Gießener Allgemeine
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SPORTWELT<br />
klassen nutzen die Möglichkeit, auch einige<br />
Ältere leihen sich im Zelt am Rand des eisigen<br />
Rechtecks Schlittschuhe aus und drehen<br />
ein paar Runden auf den Kufen.<br />
Neben der Lage im Herzen der Stadt spielt<br />
auch die Einbindung in den Weihnachtsmarkt<br />
eine Rolle für die besondere Attraktivität<br />
der Eisbahn: Nicht wenige nutzen das<br />
Angebot, um kurz ein paar Runden auf<br />
dem Eis zu drehen, dann einen Glühwein<br />
und eine Bratwurst zu genießen – Winterfeeling<br />
pur. An den Vormittagen bevölkern<br />
indes Schulklassen das glatte Weiß, für die<br />
extra Zeiten reserviert werden.<br />
Für die Wohnbau ist das Projekt zu einem<br />
Imagegewinn geworden. <strong>Das</strong> <strong>war</strong> auch das<br />
Ziel. »Die Idee <strong>war</strong>, dass wir als Wohnbau<br />
Mieterservice uns in der Stadt präsentieren.<br />
Wir hatten in den ersten Jahren nicht den<br />
besten Ruf, und da wir sonst kaum Werbung<br />
machen, haben wir uns für die Eisbahn<br />
entschieden. In vielen anderen Städten<br />
gibt es so etwas ebenfalls – und wir<br />
<strong>war</strong>en der Meinung, es fehlt eine Attraktion<br />
in <strong>Gießen</strong>«, erzählt Weiland von der Entstehungsgeschichte<br />
der eisigen Veranstaltung.<br />
Ein besonderes Highlight auf der Eisbahn ist<br />
das Eisstockschießen, dass alljährlich am<br />
zweiten Weihnachtsfeiertag stattfindet:<br />
2012 gewann Giancarlo Biscardi, Wirt des<br />
»Gianoli« in der Plockstraße, mit seiner Belegschaft<br />
den Titel. Dabei sagt der Italiener:<br />
»Ich hatte vorher noch nie so ein Ding in<br />
der Hand.«<br />
Auch die Tatsache, dass sein Team ansonsten<br />
aus den Servicekräften Marco, ebenfalls<br />
aus dem Süden Italiens stammend (»Bis ich<br />
14 Jahre alt <strong>war</strong>, hatte ich noch nie Schnee<br />
gesehen«), und Nadja (Biscardi: »Sie kam<br />
mit 13 Zentimeter hohen Absätzen«) bestand<br />
und der einzige Mann mit Eisstock-<br />
Erfahrung zu spät kam, hielt die Truppe<br />
Wer spontan<br />
aufs Eis will,<br />
kann sich die<br />
Kufen leihen<br />
nicht auf. Mit der typisch italienischen<br />
Catenaccio-Spielweise (»Weniger ist<br />
manchmal mehr, da geht es oftmals um<br />
einen Zentimeter«/Biscardi) holten sich die<br />
Cool Runnings 2012 den Sieg. Dabei geht<br />
es bei diesem Wettkampf nur zum Teil ums<br />
Gewinnen: »Es ist eine Riesengaudi, wir<br />
würden auch wieder mitmachen, wenn wir<br />
nicht gewonnen hätten«, betont Biscardi.<br />
Auch bei der Wohnbau hat man sich über<br />
das Eisstockschießen als Bereicherung gefreut,<br />
doch eine Ausweitung der Events soll<br />
es nicht geben: »Natürlich könnte man sich<br />
das vorstellen, aber wir wollen einerseits<br />
die Anwohner am Kirchenplatz nicht zu<br />
sehr belasten, andererseits soll dort auch<br />
keine Partymeile aufgebaut werden. <strong>Das</strong><br />
würde die Kirchengemeinde sicher nicht<br />
gerne sehen. <strong>Das</strong> Eisstockschießen lässt<br />
sich gut einbinden, denn es ist nicht mit<br />
Krach verbunden«, meint Weiland. Sie ist<br />
mit der grundsätzlichen Ausrichtung der<br />
Eisbahn sehr zufrieden: »Man könnte sicher<br />
auch ein anderes Konzept machen, aber<br />
das wollen wir gar nicht. Wir sind etwas<br />
vom Wetter abhängig, also wäre ein Dach<br />
schön, aber das geht nicht, weil wir damit<br />
den Blick auf den Adventskalender am<br />
Wallenfels’schen Haus verstellen würden.«<br />
Wie viele Besucher die Eisbahn pro Saison<br />
hat, ist unklar: »Wir zählen das gar nicht.<br />
Die Schulklassen erhalten ermäßigten Eintritt,<br />
wir haben keine nummerierten Eintrittskarten<br />
und aus dem Erlös auf die Besucherzahl<br />
zu schließen, ist schwierig und<br />
ungenau«, erläutert Weiland. Am Ende trifft<br />
es wohl Biscardi am genausten, wenn er<br />
von einer »Riesengaudi« spricht. Denn das<br />
ist die Eisbahn am Kirchenplatz für Jung<br />
und Alt auf alle Fälle – und der Rest ist<br />
doch eigentlich erstmal völlig egal.<br />
Martin Vogel<br />
46ers@home<br />
Angekommen in der ProA sind die<br />
<strong>Gießen</strong> 46ers nun endgültig: Im Januar<br />
starten die Zweitliga-Basketballer<br />
schon in die Rückrunde ihrer Premierensaison<br />
im Basketball-Unterhaus.<br />
2014 wird mit drei Heimspielen eröffnet,<br />
die viel Spaß versprechen: Den<br />
Anfang macht am 4. Januar der Nürnberger<br />
BC. Die Franken haben vor der<br />
Saison einiges investiert und konnten<br />
sogar Robert Lewandowski von<br />
Borussia Dortmund verpflichten…<br />
kleiner Scherz: Robert Lewandowski<br />
kam aus Tschechien nach Nürnberg,<br />
ist 2,08 Meter groß und weder verwandt<br />
noch verschwägert mit seinem<br />
berühmten Namensvetter.<br />
Während die Nürnberger trotz hohen<br />
Etats nur am Rande der Playoffplätze<br />
agieren, zieht die BG Göttingen<br />
(17. Januar) einsam ihre Kreise an der<br />
Tabellenspitze. Galten die »Veilchen«<br />
vor der Saison als Topfavorit, gelten sie<br />
nach der Hinrunde als Top-Topfavorit.<br />
Trotzdem hatten die 46ers die Niedersachsen<br />
im Hinspiel am Rande einer<br />
Niederlage. Da ist also noch eine<br />
Rechnung offen.<br />
Am 25. beschließen die Chemnitz<br />
99ers die Heimspielserie der <strong>Gießen</strong>er<br />
um Falko Theilig (Foto) im Januar: Die<br />
Sachsen sind alte Hasen in der ProA,<br />
spielen bis jetzt eine fantastische<br />
Saison und sind bekannt für ihren<br />
lautstarken Anhang – die 46ers können<br />
also jede Unterstützung gebrauchen.<br />
Gemeinsam mit dem sportlichen Aushängeschild<br />
unserer Stadt verlosen<br />
wir für jedes der drei Heimspiele<br />
1x 2 Karten. Wer eine Partie live verfolgen<br />
möchte, sollte eine Mail mit<br />
dem Gegner als Kennwort im Betreff<br />
an streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
senden. Einsendeschluss jeweils vier<br />
Tage vor dem Spieltag.<br />
mv<br />
1/2014 streifzug 43