Kapitel 9 für PDF - Bezirk Oberfranken
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Wanderzeichenlehrer angestellt worden, der einmal in der Woche in Redwitz<br />
unterrichtete. Später übernahm dies ein der Korbfachschule zugeordneter<br />
Wanderzeichenlehrer in Küps.<br />
Am Anfang des 20. Jahrhunderts betrug die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit<br />
der Korbmacher im Obermaingebiet 15 bis 16 Stunden. An den Liefertagen<br />
wurde, wenn die Lieferung drängt, und am vorhergegangenen Montag<br />
,blau gemacht wurde, oft die ganze Nacht durchgearbeitet. Die Einkommensverhältnisse<br />
hingen von einer Reihe von Faktoren ab: von den Rohstoff-preisen,<br />
von der Nachfrage, von der Begabung und dem Fleiß des einzelnen, von<br />
der Zahl der Arbeitskräfte in der Familie, von der möglicherweise nebenher<br />
betriebenen Landwirtschaft oder Kleintierzucht. Eine Feinflech-terfamilie verdiente<br />
etwa 18 bis 25 Mark wöchentlich, Mustermacher noch mehr, bei Grünund<br />
Weißkorbmachern waren es 10 bis 12 Mark. Zum Vergleich: Ein Fabrikarbeiter<br />
arbeitete 10 bis 11 Stunden pro Tag und erhielt da<strong>für</strong> 7 bis 26 Mark<br />
pro Woche. Der Lohn des einzelnen Fabrikarbeiters kam also annähernd dem<br />
einer Korbmacherfamilie gleich.<br />
Im Ersten Weltkrieg verbesserten sich die Erwerbsverhältnisse der Korbmacher<br />
dank der Heeresaufträge<br />
(Geschosskörbe)<br />
schlagartig. Viele Ungelernte<br />
strömten in den lohnenswertenKorbmacherberuf.<br />
Nach Kriegsende<br />
fielen die Heeresaufträge<br />
weg, das Exportgeschäft<br />
lief aber nur sehr zögernd<br />
an. Die Folge war Arbeitslosigkeit.<br />
Auswirkungen des Arbeitsalltags<br />
auf Lebenshaltung<br />
und Mentalität der<br />
Menschen blieben nicht<br />
aus. Der Obristfelder Pfarrer<br />
Max Sommer beschrieb<br />
1914 das Wesen<br />
Günter Dippold<br />
Georg Schwender 1938. Er<br />
war in der dritten Generation<br />
in Redwitz als Schlossermeister<br />
tätig. Die Firma<br />
bestand seit 1838<br />
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