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Kapitel 9 für PDF - Bezirk Oberfranken

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sich Brände bezw. Unglücksfälle ereignen, meinte das Gewerbemuseum –,<br />

dauerte es sechs Wochen, bis die Mängel behoben waren und der Betrieb<br />

wieder aufgenommen werden durfte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten Maier<br />

und Sturm bereits Konkurs angemeldet.<br />

Nachdem der Coburger Maschinenfabrikbesitzer Andreas Flocken im März<br />

1905 das Elektrizitätswerk <strong>für</strong> 30 500 Mark ersteigert hatte 10 , arbeitete es,<br />

geleitet von dem erprobten Maschinisten und Monteur Franz Oswald<br />

Hässelbarth aus Debschwitz bei Gera, ohne Probleme. Ab 1911 wird als Eigentümer<br />

Adolf Mittmann genannt, geboren 1866 in Breslau, verheiratet mit<br />

Anna Elisabeth Flocken und bis 1910 in Schöneberg bei Berlin wohnhaft 11 .<br />

Zu den wichtigsten Innovationen des 19. Jahrhunderts gehört die Erfindung<br />

neuer Kommunikationshilfen. Durch den Telegrafen und das Telefon konnten<br />

Nachrichten unabhängig vom Verkehrsnetz gefördert werden. Die Einrichtung<br />

einer Telegrafenstation in Redwitz be<strong>für</strong>wortete die Handels- und Gewerbekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Oberfranken</strong> schon 1871 mit Blick auf die Korbhandelshäuser<br />

in Redwitz 12 . 1873 wurde das Bahntelegrafenamt Redwitz eröffnet 13 .<br />

Lichtenfels war seit 1897 ans Telefonnetz angeschlossen, und laufend wurde<br />

auf Drängen der dortigen Korbhandelshäuser und Speditionen der Kreis<br />

der zu erreichenden Orte erweitert. 1901 forderte die Handels- und Gewerbekammer<br />

<strong>für</strong> <strong>Oberfranken</strong>, in den Korbmacherdörfern, darunter Redwitz,<br />

öffentliche Fernsprechstellen einzurichten, um den Verkehr zwischen den<br />

Industriellen und den Arbeitern zu erleichtern 14 . Doch noch 1905 bestand<br />

eine solche Verbindung nicht 15 ; sie scheint erst kurz darauf geschaffen<br />

worden zu sein.<br />

Die christlichen Einwohner von Redwitz im 18. Jahrhundert waren überwiegend<br />

Bauern, Flößer, Taglöhner und Handwerker. Das Spektrum der Handwerksberufe<br />

in Redwitz war recht breit. Neben Bäckern und Metzgern, <strong>für</strong><br />

die 1721 eine eigene Ordnung erlassen wurde 16 , gab es Maurer, Steinmetze,<br />

Zimmerleute, Schreiner, Büttner, Weber, Schneider 17 . Eine Einwohnerliste<br />

von 1815 führt überdies einen Zinngießer, einen Fischer, einen Schlosser,<br />

einen Musikus und 13 Flößer 18 ; ferner erscheint mit dem Bildhauer Friedrich<br />

Fugmann ein Künstler, von dem Werke in der Andreaskapelle zu Wiesen<br />

bei Staffelstein erhalten geblieben sind 19 .<br />

Günter Dippold<br />

Zum wirtschaftlichen<br />

Profil von Redwitz<br />

im frühen 19. Jahrhundert<br />

221<br />

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