Kapitel 9 für PDF - Bezirk Oberfranken
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schnitt Lichtenfels – Neuenmarkt der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau<br />
nach Hof eröffnet, und die Station Hochstadt am Main (später „Hochstadt-<br />
Marktzeuln“) war nur wenige Kilometer von Redwitz entfernt.<br />
Die Nebenbahn von Hochstadt über Kronach nach Gundelsdorf wurde 1861<br />
eröffnet und 1863 bis Stockheim, bedeutsam durch seine Steinkohlengruben,<br />
verlängert. Der erste Haltepunkt an der Strecke war, von Hochstadt aus gesehen,<br />
Redwitz.<br />
Ab 1874 verfolgte die bayerische Regierung den Plan, die Bahn bis zur Grenze<br />
fortzubauen, und schloss Verträge mit den angrenzenden Fürstentümern Reuß<br />
und Schwarzburg-Rudolstadt über die Fortführung jenseits der bayerischen<br />
Grenze. 1885 wurde die Strecke Stockheim – Probstzella eröffnet 5 . Bei<br />
Eichicht, südlich von Saalfeld, mündete die neue Bahn in die bestehende<br />
Trasse nach Jena, Halle und weiter nach Berlin. Damit lag Redwitz unmittelbar<br />
an der neuen Magistrale München – Berlin, wenn hier auch nur untergeordnete<br />
Züge hielten. Seit Korbmacher verbilligte Arbeiterfahrkarten lösen<br />
konnten, wurde die Bahn von den nach Lichtenfels oder Kronach liefernden<br />
Korbmachern eifrig benutzt, und mancher Redwitzer, der in der 1901 gegründeten<br />
Porzellanfabrik Hochstadt beschäftigt war – 1912 kam ein Großteil<br />
der 84 Mitarbeiter aus Redwitz 6 –, nutzte vermutlich ebenfalls die Bahn.<br />
Als neue Energieform stand seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Elektrizität zur<br />
Verfügung 7 . Schon 1899 hatte der Mühlenbesitzer Georg Wagner (1831–1900)<br />
den Plan gefasst, in und an meiner Mahlmühle zu Redwitz, Hs. N o 6, eine<br />
elektrische Centrale zu errichten und den Ort Redwitz mit elektrischem Licht<br />
und elektrischer Kraft zu versehen. Zur Erzeugung der Elektricität soll die<br />
meiner Mühle zustehende Wasserkraft des Rodachflußes verwendet werden.<br />
Er starb jedoch bereits am 6. März 1900 8 , so dass er seine Absicht nicht mehr<br />
in die Tat umsetzen konnte.<br />
Einige Jahre später griffen die neuen Eigentümer der Mühle, Hugo Hoschke<br />
und Otto Zinke aus Leipzig, das Projekt auf. Ihre Firma, die Vereinigte<br />
Electricitätswerke u. Maschinenbau Gesellschaft Redwitz a.d.R., kündigte<br />
Anfang 1903 die Gründung einer electrischen Centrale an, die auch<br />
Marktgraitz, Unterlangenstadt, Trainau, Obristfeld und Horb am Main mit<br />
Strom versorgen solle. Bereits im Mai 1903 waren in Redwitz drei Elektromotoren<br />
in Betrieb: 1. Schreinermeister Adam Reh zum Schreinereibetrieb<br />
Günter Dippold<br />
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