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Kapitel 9 für PDF - Bezirk Oberfranken

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Eisenhändler und Seifensieder Michael Dressel (1859–1906), 1905 in seinem<br />

Eisenlager zwei Kesselöfen zur Seifenproduktion einrichten; mit ihnen<br />

konnten täglich 5 bis 10 Zentner Seife hergestellt werden 44 . Doch übernahm<br />

sich Dressl damit offenbar finanziell; als er 1906 starb, war der Konkurs<br />

über sein Vermögen verhängt 45 .<br />

1845 erhielten der Arzt Dr. Friedrich Adam Schuster und Ludwig Gantz die<br />

Berechtigung, in der hiesigen Schneidmühle Kreide zu fabrizieren. Die Besitzer<br />

kündigten jedoch an, dies nicht fabrikmäßig betreiben zu wollen 46 .<br />

Im Kataster von 1855 ist als Nebengebäude des Hauses Nr. 9 (Gässla 16) ein<br />

Fabrikgebäude genannt; dabei handelte es sich offenbar um eine Zindholzfabrik.<br />

Das Anwesen gehörte dem Kaufmann Johann Michael Pfeiffer,<br />

der es 1843 von Johann Nepomuk Pfeiffer übernommen hatte 47 und der eine<br />

Specereihandlung betrieb 48 .<br />

Dem Redwitzer Wirt und Schmied Georg Gärtner wurde 1864, gemeinsam<br />

mit vier weiteren Redwitzern, gegen den Willen der Gemeinde der Bau eines<br />

Brauhauses gestattet 49 . 1868 bezeichnete ein Adressbuch Gärtner und den<br />

Redwitzer Brauer Nicolaus Herzog auch als Malzfabrikanten, die Malz <strong>für</strong><br />

Brauereien in guter Qualität lieferten; Gärtner setzte ihn in Süddeutschland<br />

ab, Herzog in den Königreichen Bayern und Sachsen 50 . Wie weit die Malzfabrikation<br />

über den Eigenbedarf hinausging, ist freilich unklar.<br />

Doch ob Malz, Zündhölzer, Kreide, Seife oder Textilien – in keinem Fall<br />

können wir mit Sicherheit von Industrie reden; die meisten Betriebe blieben<br />

wohl ihrem Wesen nach handwerklich strukturiert.<br />

Außer Zweifel steht dagegen der industrielle Charakter der Zuckerfabrik<br />

Redwitz. Oberleutnant Philipp Georg Adam Freiherr von Redwitz zu Wildenroth<br />

wollte seiner unbefriedigenden wirtschaftlichen Lage im März 1836<br />

durch eine wirtschaftliche Unternehmung abhelfen. Er beantragte bei der<br />

Regierung des Obermainkreises, im Schloss Wildenroth eine Rübenzuckerfabrik<br />

einrichten zu dürfen. Doch am 22. Juni wurde sein Antrag abgewiesen,<br />

nicht zuletzt auf Betreiben des Landgerichts Lichtenfels, das den hohen<br />

Holzbedarf einer solchen Fabrik <strong>für</strong>chtete.<br />

Um dieselbe Zeit hatte Karl Sigmund Freiherr von und zu Redwitz (1809–1879)<br />

mit entsprechenden Plänen mehr Erfolg. Seinen Antrag auf Errichtung einer<br />

Runkelrübenzuckerfabrik in Redwitz be<strong>für</strong>wortete der Lichtenfelser Land-<br />

Günter Dippold<br />

Die Zuckerfabrik<br />

Redwitz 51<br />

225<br />

225

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