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China<br />
acht Millionen Einwohner, 10.000 Studenten<br />
an der Schule. Leider waren die Sommerferien<br />
schon im Anmarsch, so dass wir nur wenige<br />
zu sehen bekamen. Aber die Schule hat<br />
uns sehr herzlich aufgenommen und Spiele<br />
für uns vorbereitet. Natürlich hatten aber<br />
auch wir mit unseren zu Hause einstudierten<br />
Volkstanzeinlagen einiges zu bieten. Sonst gab<br />
die Stadt, in der Mopeds nur elektrobetrieben<br />
sein dürfen, wenig her.<br />
Dann kam die Zugreise nach Xi´an. 20 Stunden<br />
vielleicht? Ich weiß nicht mehr so genau, aber<br />
wir hatten Spaß. Und Instantnudeln. Ich habe<br />
die scharfen erwischt. Aber Paul war ja da. Er<br />
hatte immer das richtige Medikament bei sich.<br />
Und gerade dieses eine brauchten im Lauf der<br />
Reise alle, um den europäischen Magen wieder<br />
zu versöhnen. Shit happens. Xi´an gehörte<br />
für mich zu den Highlights der Reise. Eine<br />
sehr moderne Stadt mit großen Plätzen und<br />
grünen Flächen. Und natürlich nicht weit zur<br />
Terracotta-Armee. Das muss man wohl gesehen<br />
haben, ein 8. Weltwunder, 5 Kriegertypen,<br />
2.000 von etwa 7.000 wurden bis jetzt freigelegt,<br />
alle mit verschiedenen Köpfen, 2.000<br />
Jahre alt. Kuriosum am Rande: Der deutsche<br />
Ausstellungsführer kostete 12 €, der chinesische<br />
aber 15 €.<br />
Und dann war da noch Peking, die Ha<strong>up</strong>tstadt,<br />
Veranstaltungsort der Olympischen<br />
Sommerspiele 2008. Und das merkt man. Man<br />
kann viele Sachen lesen! Straßen sind auf<br />
Englisch beschildert, in der U-Bahn gibt es<br />
sogar englische Durchsagen. Nur die Schulen,<br />
in denen wir waren, hatten mit Englisch ihre<br />
Probleme. Als unsere Schüler/innen etwas von<br />
ihrer Heimat präsentieren sollten, taten sie das<br />
ohne zu zögern auf Englisch. Die chinesischen<br />
Student/innen taten es auf Chinesisch. Sogar<br />
die Professoren und Professorinnen hielten<br />
sich fast ausschließlich an ihre Muttersprache.<br />
Einmal musste Google Transla<strong>to</strong>r herhalten,<br />
sonst war es unser Herr Ma. Nicht das Pferd,<br />
sondern Paul.<br />
Als Englischlehrer war ich hoch erfreut, dass<br />
die Chinesen auf diesem Sek<strong>to</strong>r von unseren<br />
Schülern und Schülerinnen einiges lernen<br />
könnten.<br />
Natürlich waren wir nicht nur an Schulen,<br />
sondern auch im Himmelstempel, in der<br />
Verbotenen Stadt, am Platz des Himmlischen<br />
Friedens, im Lamatempel und auf der<br />
Chinesischen Mauer. Aber ich wollte ja keinen<br />
Reisebericht schreiben.<br />
Zum Schluss noch einige Gedanken zum<br />
Essen. Gut, scharf, gemüsereich, Pekingente<br />
schmeckt, Tofu ist gewöhnungsbedürftig,<br />
Bettelhühnchen muss ich nicht jeden Tag<br />
haben, Maultaschen waren sehr gut, Chilifisch<br />
schaut gut aus. Nach drei Wochen freute ich<br />
mich auf Österreichisches. Aber wer nicht.<br />
Wie sang unsere Lena Kühleitner doch so<br />
treffend (übrigens auch ein Highlight für<br />
die Chinesen): „Travelling, travelling, this is<br />
everything I‘ll do …“ Auch wenn ihr selbstgeschriebenes<br />
Lied nicht von dieser Art Reisen<br />
handelt, so hat sie doch Recht. Reisen bildet,<br />
macht Spaß oder wie eine Schülerin bemerkte:<br />
„Solche Schulpartnerschaften und Reisen tragen<br />
dazu bei, dass die Globalisierung im positiven<br />
Sinne voranschreitet und wir miteinander<br />
respektvoll umgehen können.“<br />
Und schließlich noch Zitate von Schülern und<br />
Schülerinnen, die die Reise besser zusammenfassen<br />
als viele Worte:<br />
„Auch die Freundlichkeit der Chinesen war<br />
sehr <strong>to</strong>ll und man fühlte sich wirklich immer<br />
wohl. Es gibt so viel Gutes, dass ich nicht alles<br />
beschreiben kann!“<br />
„Am besten fand ich, dass wir am Abend<br />
auch die Freiheit hatten selbst zu entscheiden,<br />
was wir unternehmen wollen. Ich finde, man<br />
kriegt wesentlich mehr von den Menschen mit,<br />
wenn man in kleineren Gr<strong>up</strong>pen unterwegs<br />
ist. Es war nicht immer leicht ein Taxi für die<br />
Heimfahrt zu organisieren, aber man ist doch<br />
immer im Hotel angekommen. :)“<br />
„Alles in allem war die Reise ein unvergessliches<br />
und wunderbares Abenteuer und ich<br />
hatte viel Spaß mit den Mitreisenden und auch<br />
den Lehrern und Herrn Ma, bei denen ich mich<br />
nochmals herzlich bedanke.“<br />
Josef Schwaiger<br />
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