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Arbeitserfahrungen<br />
Ferial- „Praktikum“?!<br />
Wer kennt das nicht? Jedes Jahr schreibt man<br />
Bewerbungen für ein Ferialpraktikum oder<br />
einen Ferialjob und wartet gespannt auf die<br />
Rückmeldungen. Doch die Zeit vergeht und<br />
weder Zu- noch Absagen kommen.<br />
Von ca. 15 Bewerbungen habe ich letztes Jahr<br />
nur 7 Rückmeldungen erhalten. Davon waren<br />
5 Absagen und spät, aber doch, zwei Zusagen.<br />
Doch was ist mit den restlichen 8 passiert? Nicht<br />
angekommen, verlegt, gleich weggeschmissen<br />
oder doch vom Hund gefressen?<br />
Mittlerweile ist es ziemlich schwer, überha<strong>up</strong>t<br />
einen Ferialpraktikumsplatz zu finden.<br />
Oft nehmen Firmen nur noch Kinder von<br />
Angestellten. Wenn man keine Connections<br />
zu solchen Betrieben hat, ist die Chance, dort<br />
arbeiten zu können, also gleich Null.<br />
Ein objektiver Kriterienkatalog, in dem nicht<br />
Verwandtschaftsverhältnisse ausschlaggebend<br />
sind, würde für alle Bewerber/innen fairer sein.<br />
Es ist mir klar, dass Ferialpraktikant/innen nicht<br />
immer so produktiv sind wie fest angestellte<br />
Arbeiter/innen. In einem Praktikum möchte ich<br />
in einer Firma für meine Ausbildung wichtige<br />
praktische Erfahrungen sammeln. Dafür nehme<br />
ich auch ein geringeres Gehalt in Kauf.<br />
Ist es allerdings so, dass ein/e Ferialpraktikant/in<br />
dieselbe Arbeit macht, wie ein/e Ferialarbeiter/<br />
in und trotzdem um 500 € weniger verdient,<br />
so ist das eigentlich eine Frechheit. Der einzige<br />
Unterschied ist nur die Praktikumsbestätigung.<br />
Was den Frust noch größer macht, sind oft die<br />
Arbeitsbedingungen. Zum Beispiel an einem<br />
Samstag zu arbeiten, weil die Firma nicht imstande<br />
dazu ist, die Produktion richtig zu organisieren.<br />
Oder wenn man als Elektriker/in gemeldet ist und<br />
2 Wochen nur Schotter von A nach B fährt.<br />
Natürlich gibt es auch Firmen, in denen die<br />
Organisation für Ferialis sehr vorbildlich<br />
ist. Letztes Jahr habe ich wirklich gute<br />
Erfahrungen mit meinem Praktikum gemacht.<br />
Die Arbeitsbedingungen, der Lohn und das<br />
Firmenklima waren ein Traum im Gegensatz zu<br />
heuer. Der Lohn war dieses Jahr zwar etwas besser,<br />
aber dafür das Klima unter den Arbeitskolleg/<br />
innen furchtbar. Von einem Arbeitsvertrag keine<br />
Spur und der Zuständige für die Ferialis ließ<br />
sich kein einziges Mal blicken. Der Name war<br />
mir zwar bekannt, aber die Person selbst bekam<br />
ich nie zu Gesicht. Schlussendlich konnte ich<br />
mich am letzten Tag nicht einmal abmelden bzw.<br />
verabschieden. Daher machte ich es so, wie die<br />
anderen Arbeiter/innen auch: auf das Läuten<br />
warten und dann so schnell wie möglich weg von<br />
dort.<br />
Elisabeth Salomon<br />
25.5.2012<br />
How <strong>to</strong> be a Woman<br />
Schönheitschirurgie,<br />
Frauenfeindlichkeit,<br />
Abtreibung sind typische<br />
Themen, mit denen sich<br />
ein Buch beziehungsweise<br />
ein/e Au<strong>to</strong>r/in nur ungern<br />
beschäftigt.<br />
Doch mit ordentlich<br />
viel Selbstironie<br />
und Schlagfertigkeit<br />
beschreibt die britische<br />
Kolumnistin Caitlin<br />
Moran in ihrem Roman<br />
„How <strong>to</strong> be a woman“<br />
den Weg vom Mädchen<br />
zur Frau und von der Frau<br />
zur Feministin.<br />
Das Buch ist eine Mischung<br />
aus Selbstbiografie und<br />
Leitfaden über ihr Leben<br />
vom Kind zur Frau. Mit viel<br />
Humor und Sarkasmus<br />
werden die Sorgen des<br />
Erwachsenwerdens, wie<br />
die erste Liebe, aber<br />
auch andere Themen, wie<br />
zum Beispiel Sexismus,<br />
beschrieben.<br />
Es ist bewundernswert,<br />
wie ehrlich die Au<strong>to</strong>rin<br />
über ihr Leben plaudert<br />
und dabei jede noch so<br />
peinliche Situation offen<br />
kundmacht. Es gibt kein<br />
einziges Tabuthema, sie<br />
berichtet sogar „humorvoll“<br />
über ihre Abtreibung.<br />
Dabei überschreitet die<br />
Au<strong>to</strong>rin ein paar Grenzen<br />
und auch der Schreibstil<br />
ist manchmal einen Tick<br />
zu vulgär.<br />
Meiner Meinung nach<br />
ist „How <strong>to</strong> be a woman“<br />
eine sarkastische und<br />
schonungslos ehrliche<br />
Biografie, die leider<br />
manchmal ein bisschen<br />
über die Stränge<br />
schlägt. Wen das Thema<br />
„Feminismus“ jedoch interessiert,<br />
der sollte einmal<br />
einen Blick in das Buch<br />
werfen.<br />
Teresa Sporrer<br />
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