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Politik<br />

Berufsheer oder Wehrpflicht?<br />

Entscheidung zur Volksbefragung<br />

„Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres<br />

und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres oder<br />

sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen<br />

Wehrpflicht und des Zivildienstes?“, so lautet die<br />

konkrete Frage, die Sie am 20. Jänner nächsten<br />

Jahres bei der Volksbefragung beantworten sollen!<br />

Da ich selbst auch wahlberechtigt bin, wollte ich<br />

mich natürlich ausreichend über dieses heikle<br />

Thema informieren. Wie kam es überha<strong>up</strong>t zu<br />

dieser Volksbefragung?<br />

Ganz interessant ist die Aussage von<br />

Verteidigungsminister Norbert Darabos nach<br />

Aussetzung der deutschen Wehrpflicht im Juli<br />

2010: “Mit mir als Verteidigungsminister wird es<br />

kein Ende der Wehrpflicht geben.“<br />

Dabei blieb es, bis der Wiener Bürgermeister<br />

Michael Hä<strong>up</strong>l (SPÖ) in der „Kronen Zeitung“<br />

Anfang Ok<strong>to</strong>ber (wenige Tage vor der Wien-<br />

Wahl) eine Volksbefragung zur allgemeinen<br />

Wehrpflicht forderte.<br />

Nach diesem Meinungsumschwung der SPÖ<br />

präsentierte auch Darabos Mitte Jänner 2011<br />

konkrete Pläne zur Abschaffung der Wehrpflicht.<br />

Nach vielen Misstrauensanträgen, Neukalkulationen<br />

und dem Sparpaket 2012, das<br />

dem Bundesheer Einsparungen in dreistelliger<br />

Millionenhöhe beschert, war ein Weilchen<br />

Würden freiwilliges Sozialjahr machen<br />

Ruhe eingekehrt. Bis der niederösterreichische<br />

Landesha<strong>up</strong>tmann Erwin Pröll am 25. August<br />

eine Volksabstimmung über die Zukunft des<br />

Bundesheeres forderte. Zwei Tage später gab<br />

ÖVP-Chef Michael Spindelegger bekannt, sich<br />

mit der SPÖ auf eine Volksbefragung geeinigt<br />

zu haben. Drei Monate zuvor hat er sich noch<br />

deutlich gegen eine solche ausgesprochen.<br />

Nicht nur die Politiker sind sich uneinig über<br />

dieses Thema, sondern auch die Österreicher/<br />

innen wissen nicht recht, was sie von dem Ganzen<br />

halten sollen. Eine Umfrage im August ergab<br />

noch eine klare Mehrheit für ein Berufsheer.<br />

Im September waren die Chancen auf eine<br />

Umstellung nur mehr 50:50.<br />

Es hat den Anschein, als ob die österreichische<br />

Sicherheitspolitik zu einer Spielwiese für<br />

parteipolitisches Kräftemessen verkommt.<br />

Kritiker schreiben, es sei ein reines<br />

Ablenkungsmanöver der Regierungsparteien. In<br />

den letzten Monaten war nämlich <strong>to</strong>te Hose, was<br />

die Arbeit unserer Regierung betrifft. Resultate?<br />

Fehlanzeige!<br />

Eines steht jedenfalls fest. So kann es nicht<br />

weitergehen mit unserer Wehrpflicht. Jungen<br />

produktiven Menschen werden 6 Monate<br />

weggenommen. Schülern sogar ein ganzes Jahr<br />

ihrer Ausbildung. Beim Bundesheer müsse man<br />

sich laut einigen Rekruten nur im ersten Monat<br />

benehmen, und ab dann würde nur mehr jeden<br />

Tag „gesoffen“.<br />

Das Rote Kreuz warnt andererseits vor einem<br />

Erliegen des örtlichen Krankentransportdienstes<br />

ohne Zivildiener. Andere argumentieren damit,<br />

dass es Zeit sei, im 21. Jahrhundert anzukommen.<br />

Nur mehr drei weitere EU-Länder hätten eine<br />

allgemeine Wehrpflicht. Eine verpflichtende<br />

Einberufung sei nicht der heutigen Zeit<br />

entsprechend.<br />

Auf welche Seite man sich nun schlägt, soll jedem<br />

selbst überlassen sein! Nur wäre es wünschenswert,<br />

dass die Befragung zur vernünftigsten Lösung für<br />

das österreichische Sozial-, Katastrophenschutzund<br />

Sicherheitssystem führt!<br />

Jakob Feldbacher<br />

Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />

Lena Kühleitner<br />

Stephanie Huber<br />

Tobias Stachl<br />

Silvia Knoblechner<br />

Volksabstimmung – Volksbefragung<br />

Sowohl die Volksabstimmung als auch die Volksbefragung sind Vorgänge in der<br />

direkten Demokratie.<br />

In beiden Fällen sind alle Stimmberechtigten dazu aufgerufen, ihre Meinung zu<br />

einer bestimmten Frage anonym abzugeben. Der Unterschied dabei ist aber, dass<br />

es sich bei der Volksbefragung nur um eine Art Rat oder Meinungsäußerung des<br />

Volkes handelt und dieser Beschluss keinerlei direkte Auswirkung auf die Gesetzgebung<br />

hat.<br />

Hingegen werden bei der Volksabstimmung/dem Volksentscheid zwei oder sogar<br />

mehr fertige Gesetzesvorschläge zu einer verbindlichen Entscheidung vorgelegt.<br />

Das heißt, egal wie die Entscheidung des Volkes auch ausfällt, die Regierung<br />

ist dazu verpflichtet, dieses Gesetz auf jeden Fall durchzuführen.<br />

<strong>HTL</strong> <strong>up</strong> <strong>to</strong> <strong>date</strong> | 23<br />

Stephy Huber

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