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Arbeitserfahrungen<br />
Arbeitsplatz: Freiluftbüro<br />
Sommerferien! Ferialpraktikum/-job. Raus aus dem stickigen<br />
Klassenzimmer! Rein ins Büro? Softwareentwicklung? In<br />
eine Werkstatt? Fließbandarbeit? Installationsarbeiten?<br />
Unsere Au<strong>to</strong>r(inn)en<br />
Anna Priewasser, Schülerin der 5BHELI,<br />
hat sich diesen Sommer mal für einen<br />
ganz anderen Arbeitsplatz und einen sehr<br />
außergewöhnlichen Ferialjob entschieden. Fünf<br />
Wochen Arbeit für eine Fundraising Agentur in<br />
unterschiedlichsten Städten Deutschlands. Von<br />
Düsseldorf über Wolfsburg nach Berlin. fünf<br />
harte, <strong>to</strong>lle, anstrengende, unterhaltsame und<br />
auf alle Fälle besondere Wochen sollen hier<br />
kurz zusammengefasst werden:<br />
Was genau ist Fundraising?<br />
Beim Fundraising geht es darum, in der<br />
Öffentlichkeit Leute auf gemeinnützige Vereine<br />
und Organisationen hinzuweisen, sie dafür zu<br />
interessieren und mit ihnen Förderschaften<br />
abzuschließen, da sich die Vereine schließlich<br />
durch eben solche Unterstützung finanzieren.<br />
Und wo könnte man mehr Menschen antreffen<br />
als auf öffentlichen Plätzen in Großstädten?<br />
Warum Fundraising? Und wie kommt man zu<br />
solch einem Ferialjob?<br />
Für Anna hat sich dieser Job genaugenommen als<br />
Notlösung ergeben. Nach relativ späten Absagen<br />
der umliegenden Firmen musste sozusagen ein<br />
Ersatz her. Interesse an Fundraising bestand<br />
bereits seit längerer Zeit und diese Option wurde<br />
natürlich jetzt verstärkt ins Auge gefasst. Und<br />
dann ging eigentlich alles recht schnell. Online-<br />
Bewerbung, kurzes Telefongespräch mit den<br />
Verantwortlichen um zu zeigen, dass man für<br />
diesen Job geeignet ist, und schließlich eine<br />
Einladung zum Infotermin nach Salzburg. Dort<br />
wurde erneut „geprüft“, wie es um die Softskills<br />
der Bewerber/innen bestellt ist und ob sie die<br />
Offenheit für Fundraising besitzen. Wurde man<br />
nun als „Werber/in“ aufgenommen, konnte der<br />
Abreisetermin frei gewählt werden und drei Tage<br />
vor Abreise wurden Ort und anzuwerbender<br />
Verein bekanntgegeben. Und los ging’s.<br />
Sofort auf die Straße?<br />
Natürlich wurden die Werber/innen nicht sofort<br />
ins kalte Wasser geschmissen, sondern vorher<br />
„für die Straße geschult.“ Kurze Einführungen<br />
zur Gesprächsstrategie, dem Auftreten und<br />
Verkaufspsychologie wurden vor Ort abgehalten.<br />
Anschließend folgten drei Probetage, an denen es<br />
nicht so sehr um abgeschlossene Förderschaften,<br />
sondern vorrangig darum ging, viele Menschen<br />
anzusprechen, Gespräche zu führen und in die<br />
Arbeit hineinzuwachsen. Natürlich wurde auch<br />
beobachtet, wie man sich in diesen Tagen so<br />
macht und es konnte schon passieren, dass man<br />
wieder nach Hause fahren musste.<br />
Positive und negative Seiten?<br />
Positiv an dieser Arbeit ist laut Anna vor allen<br />
Dingen das Team, mit dem man arbeitet,<br />
wohnt und herumreist. Da die Gr<strong>up</strong>pen bunt<br />
zusammengewürfelt sind, ergeben sich <strong>to</strong>lle<br />
Bekanntschaften aus allen Teilen Deutschlands<br />
und Österreichs. Auch auf den Straßen begegnet<br />
man interessanten Persönlichkeiten und kommt<br />
mit ihnen ins Gespräch.<br />
Das dauernde Stehen und Gehen empfand sie,<br />
vor allem anfangs, als relativ anstrengend. Hinzu<br />
kommt, dass Werber/innen besonders auf den<br />
Straßen und öffentlichen Plätzen von Großstädten<br />
doch auch viel Abweisung entgegengebracht<br />
wird, außerdem ist es der Sinn dieses Jobs, täglich<br />
eine stetige Leistung zu bringen, was auf Dauer<br />
durchaus kräftezehrend ist.<br />
Fazit/Erfahrungen?<br />
Man gewinnt in diesen Wochen vor allen<br />
Dingen an Menschenkenntnis und lernt viel<br />
über Menschen. Man verliert auch die Scheu auf<br />
diese zuzugehen und mit ihnen ein Gespräch zu<br />
beginnen. Kurz gesagt: „Es is nix dabei, wenn<br />
man Menschen anspricht!“<br />
Grundsätzlich ist dieser Ferialjob allen zu<br />
empfehlen, die gerne mit Menschen in Kontakt<br />
sind, sich für gemeinnützige Organisationen<br />
begeistern können und offen für neue<br />
Erfahrungen sind. Es ist ein einzigartiges Erlebnis.<br />
Nicole Kreuzhuber<br />
Johanna Siegl<br />
Anna Priewasser<br />
Nicole Kreuzhuber<br />
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