PDF der Aktuellen Ausgabe - G'sund.net
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PERSONAL<br />
GESUNDHEIT<br />
Plastische Chirurgie für Kin<strong>der</strong> & Jugendliche<br />
Notwendig o<strong>der</strong> nicht?<br />
© W. Stieber/LKH-Univ. Klinikum Graz<br />
Univ.-Prof. Dr. Stephan Spendel (Klin.<br />
Abteilung f. Plastische, Ästhetische<br />
und Rekonstruktive Chirurgie) und<br />
PD OA Dr. Emir Haxhija (Univ.-Klinik<br />
f. Kin<strong>der</strong>- und Jugendchirurgie).<br />
Weltweit werden etwa zwei bis drei Prozent<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit einer sichtbaren organischen<br />
Störung (Fehlbildung) geboren. Fehlbildungen<br />
bei Neugeborenen können vielfältige<br />
Ursachen haben: Umwelteinflüsse, erbliche<br />
Faktoren, Erkrankungen <strong>der</strong> Schwangeren,<br />
Drogenmissbrauch während <strong>der</strong><br />
Schwangerschaft usw. Viele Anomalien sind<br />
zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Geburt noch nicht erkennbar.<br />
Man nimmt an, dass bis zu zehn Prozent <strong>der</strong><br />
Neugeborenen eine angeborene Anomalie haben.<br />
Die Ausprägung <strong>der</strong> Fehlbildung ist unterschiedlich.<br />
Sie kann von kleinsten, im Wesentlichen<br />
nicht störenden Verän<strong>der</strong>ungen bis zu<br />
schwerwiegenden<br />
Entstellungen<br />
mit entsprechenden<br />
funktionellen<br />
Einschränkungen und psychischen Belastungen<br />
reichen. Die Plastische, Rekonstruktive<br />
und Ästhetische Chirurgie kann in diesen<br />
Fällen die Funktion und das Erscheinungsbild<br />
optimieren. Das Ziel ist es, eingeschränkte<br />
Körperfunktionen o<strong>der</strong> verloren gegangene<br />
Körperformen wie<strong>der</strong>herzustellen o<strong>der</strong> zu<br />
verbessern. Fehlbildungen treten am ganzen<br />
Körper auf. Die Plastische Chirurgie umfasst<br />
ein breites Spektrum an chirurgischen Verfahren.<br />
Gerade bei komplexen Fehlbildungen<br />
ist es wichtig, interdisziplinäre Behandlungskonzepte<br />
zu erstellen und gemeinsam auszuführen.<br />
Da angeborene Fehlbildungen am<br />
ganzen Körper auftreten können, sind – je<br />
nach Schweregrad <strong>der</strong> Fehlbildung – nicht nur<br />
alle chirurgisch tätigen Fächer, son<strong>der</strong>n auch<br />
nicht-chirurgische Fachdisziplinen bis hin zur<br />
klinischen Psychologie involviert. Die meisten<br />
Fehlbildungen können durch chirurgische Eingriffe<br />
korrigiert werden.<br />
Bei allen Eingriffen sind rekonstruktive und<br />
ästhetische Aspekte untrennbar miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden.<br />
Riesenmuttermal<br />
Segelohren<br />
vorher<br />
nachher<br />
Zahlen, Fakten, Daten:<br />
Am LKH-Univ. Klinikum Graz arbeiten Spezialisten aus chirurgischen<br />
und nicht-chirurgischen Fachdisziplinen – wie z.B. <strong>der</strong> Klin. Abteilung<br />
für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, <strong>der</strong><br />
Univ.-Klinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendchirurgie, <strong>der</strong> Univ.-Klinik für Dermatologie,<br />
<strong>der</strong> Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik, <strong>der</strong> Univ.-Klinik<br />
f. Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und <strong>der</strong> Univ.-Klinik für Neurochirurgie<br />
– interdisziplinär bei <strong>der</strong> Behandlung von kindlichen<br />
Fehlbildungen zusammen. Zwei bis drei Prozent <strong>der</strong> Neugeborenen<br />
haben eine sichtbare Fehlbildung bei <strong>der</strong> Geburt. Bis zu zehn Prozent<br />
<strong>der</strong> Neugeborenen haben eine angeborene Anomalie.<br />
Angeborener gutartiger<br />
Lymphgefäßtumor<br />
vorher<br />
vorher<br />
nachher<br />
• Kraniosynostose (vorzeitiger Verschluss <strong>der</strong> Schädelnähte):<br />
1- 2 Patienten pro Jahr<br />
• Brustfehlbildungen: 10 Patienten pro Jahr<br />
• Handfehlbildungen: 30 Patienten pro Jahr<br />
• Trichterbrust: 20 Patienten pro Jahr<br />
• Offener Rücken: im Schnitt 1 Patient pro Jahr<br />
• Angeborene Muttermale: 25 Patienten pro Jahr<br />
• Riesenmuttermal: 1 Patient pro Jahr<br />
• Hämangiom (Blutschwamm): 150 Patienten pro Jahr<br />
• Gefäßfehlbildungen: 25 Patienten pro Jahr<br />
nachher<br />
16 Menschen helfen Menschen<br />
Dezember 2013