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In ihre Karriereplanung sollten Personaler<br />
bewusst Stationen außerhalb von<br />
HR einplanen, also in Fachbereichen<br />
wie Vertrieb, Marketing, Kun<strong>de</strong>nservice<br />
o<strong>de</strong>r Finanzen. Genauso hilfreich ist es,<br />
wenn HR aus <strong>de</strong>n Fachbereichen heraus<br />
rekrutiert und zum Beispiel Mitarbeiter<br />
aus <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>nservice für die Business-Partner-Funktion<br />
gewinnt.<br />
Impulse geben: Die Organisation<br />
gestalten, nicht verwalten<br />
Unsere vierte Handlungsempfehlung ist,<br />
dass HR lösungsorientiert agieren sollte<br />
– als Gestalter, Treiber und Enabler<br />
<strong>de</strong>s Business. Nicht nur Probleme aufzeigen<br />
und Fragen stellen, son<strong>de</strong>rn<br />
mutig sein und proaktiv Vorschläge<br />
machen. Erst damit entsteht Akzeptanz<br />
und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.<br />
Aus klassischen Strukturen und Denkmustern<br />
ausbrechen, ist nicht unbedingt<br />
das Credo vieler Personaler. Aber HR<br />
kann sogar aktives Risikomanagement<br />
für das Business betreiben: Wo bestehen<br />
Strukturrisiken, wo Individualrisiken?<br />
Zu betrachten und zu minimieren sind<br />
diese beispielsweise über die Nachfolgeplanung.<br />
HR kann als Übersetzer <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />
agieren, als Transmissionsriemen<br />
zwischen Unternehmensführung,<br />
Führungskräften und Mitarbeitern und<br />
als Katalysator bei <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
Strategie. So wird HR Prozessführer <strong>de</strong>s<br />
oft zitierten dreistufigen Prozesses: Aus<br />
Wertschätzung gegenüber Führungskräften<br />
und Mitarbeitern <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
wird ein <strong>de</strong>utliches Plus an Wertschöpfung<br />
durch gesteigerte I<strong>de</strong>ntifikation und<br />
Motivation und damit schlussendlich<br />
eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Wissenschaftlich nicht in letzter Konsequenz<br />
zu beweisen, ist dies als Glaubenssatz<br />
legitim.<br />
Dabei gilt es Wirksamkeit zu <strong>de</strong>monstrieren:<br />
Viele strategische HR-Themen<br />
benötigen einen langen Atem – wie zum<br />
Beispiel Kulturverän<strong>de</strong>rungen, Arbeitgebermarkenbildung<br />
o<strong>de</strong>r Talentmanagement.<br />
Im Vorgehen ist es wichtig,<br />
früh greifbare Erfolge zu generieren und<br />
zu kommunizieren, um Rücken<strong>de</strong>ckung<br />
für langfristige Initiativen zu erhalten.<br />
Manchmal braucht es dabei auch <strong>de</strong>n<br />
Mut zur 80-Prozentlösung.<br />
Persönlichkeit spielt eine große Rolle<br />
Die vier Handlungsempfehlungen sind<br />
sicherlich nicht allumfassend, aber<br />
sie geben eine Richtung vor. Daneben<br />
kommt aber auch <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s Personalleiters<br />
eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle zu.<br />
Er sollte es schaffen, eine persönliche<br />
und wertschätzen<strong>de</strong> Beziehung zu seinem<br />
Geschäftsführer o<strong>de</strong>r Vorstand aufzubauen.<br />
Häufig können Personalleiter<br />
ihren Wertbeitrag steigern, in<strong>de</strong>m sie<br />
konstruktive I<strong>de</strong>en und Feedback anbieten<br />
und so eine informelle Coaching-<br />
Rolle einnehmen. Sie können auch die<br />
Zusammenarbeit <strong>de</strong>s gesamten Managementteams<br />
positiv beeinflussen, in<strong>de</strong>m<br />
sie eine Brückenfunktion zwischen <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensleitung und <strong>de</strong>n Führungskräften<br />
sowie <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
einnehmen.<br />
Voraussetzung ist aber immer die operative<br />
Exzellenz von HR. Erst wenn dies<br />
erfolgreich im Unternehmen erarbeitet<br />
wur<strong>de</strong>, kann, darf, soll und muss HR als<br />
selbstbewusste, eigenständige Managementprofession<br />
agieren. Auf Augenhöhe<br />
mit <strong>de</strong>n übrigen Vitalfunktionen <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
wie Finance, Forschung und<br />
Entwicklung o<strong>de</strong>r Einkauf. Nicht nur<br />
Ärmel hochkrempeln und<br />
endlich han<strong>de</strong>ln: Das sollte das<br />
Motto <strong>de</strong>r Personaler sein.<br />
Produktionsmitarbeiter und Vertriebler<br />
dürfen ein gesun<strong>de</strong>s Selbstbewusstsein<br />
zeigen, auch Personaler. HR sollte seine<br />
Hausaufgaben machen und dann mutig<br />
in <strong>de</strong>n Dialog mit <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
gehen.<br />
Kai An<strong>de</strong>rson ist Partner<br />
<strong>de</strong>r Promerit Management<br />
Consulting AG.<br />
Anton Schilcher ist Partner<br />
<strong>de</strong>r Promerit Management<br />
Consulting AG.<br />
06 / 13 personalmagazin Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong>